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Paranormal Activity 4

Mit "Paranormal Activity 4" erreicht uns nun also endlich das erste richtige Sequel zum Original-Schocker. Während Teil 2 noch teils Prequel, teils zeitgleich zum Erstling verlaufende Parallel-Story und Teil 3 ein lupenreines Prequel, welches gut zwanzig jahre vor den zuerst gezeigten Ereignissen spielte, war, behandelt Teil 4 nun eine Story, die fünf Jahre nach den zuletzt in der "PA"-Timeline angesiedelten Horror-Szenarien spielt. Also wie gesagt das erste richtige Sequel. Und das tut, nachdem alle in der Vergangenheit gestellten Fragen teils erschöpfend ausführlich beantwortet wurden, ziemlich gut und sorgt für neuen Drive.

PARANORMAL ACTIVITY 4

Fünf Jahre sind vergangen, seit die von einem Dämon besessene Katie (Katie Featherston) ihre Schwester und deren Ehemann tötete und das gemeinsame Kind der beiden entführte. Im Jahr 2011 ziehen die beiden in ein leerstehendes Haus in einem ruhigen amerikanischen Vorort ein... und es dauert nicht lange, bis erneut beunruhigende Ereignisse geschehen. Die junge Nachbarstochter Alex (Kathryn Newton) wird schnell aufmerksam und beginnt, die seltsamen Zustände zu filmen, als Katie ins Krankenhaus gebracht wird und ihr Sohn Robbie (Brady Allen) bei Alex' Familie unterkommen muss. Und der nimmt gleich seinen imaginären Freund mit, der auch auf Alex' kleinen Bruder Wyatt (Aiden Lovekamp) eine ungeheure Macht auszuüben scheint...

Die "Paranormal Activity"-Reihe hatte ihren Kurs ja eigentlich bereits mit dem bislang besten und unheimlichsten zweiten Teil gefunden. Mit Teil 3 ging es zwar wieder etwas bergab, doch trotzdem blieben sich die Filme gegenseitig treu, waren alle noch immer schockierend und spannend genug, um eine Daseinsberechtigung zu erhalten und da schlägt auch Teil 4 in die gleiche Kerbe. "Paranormal Activity 4" teilt sich sowohl Stärken als auch Schwächen der vorhergehenden Filme und unterhält somit auf gleichbleibendem Horror-Niveau. Die Schocks sitzen, auch wenn wir das ein oder andere Mal an der Nase herumgeführt werden, die Geschichte ist spannend und spinnt die Ereignisse der Vorgänger interessant weiter... auch wenn es diesmal nicht ganz so viele Überschneidungen und Querverweise gibt, die Story größtenteils eher für sich steht und bis auf Katie auch keine anderen bekannten Gesichter mehr auftauchen. Aber das ist schon okay, denn die neuen Charaktere sind gut genug gezeichnet, überzeugend und natürlich genug gespielt und auch ausreichend sympathisch, dass man gerne mit ihnen mitfiebert und dem Zuschauer das Schicksal der Protagonisten alles andere als gleichgültig ist. Die Atmosphäre ist diesmal von Beginn an stark, geht über eine Einführung der handelnden Personen bis hin zum Beginn der seltsamen Ereignisse schnell in hohe Spannung über und hat kaum Hänger. Teils ist sie dabei durchaus etwas zu vorhersehbar und auch viele der falschen Fährten und der zwar gelungenen, aber dennoch teils etwas zu eindeutigen Schockeffekte nutzen sich etwas zu rasch ab... was aber nichts daran ändert, dass man dann doch immer wieder aus dem Sessel gejagt wird. Letzten Endes gereichen die zwar nette, aber sicherlich nicht innovative und auch etwas zu lineare Story in Kombination mit einem diesmal sehr schwachen, enttäuschenden Finale jedoch "nur" zu einem Podest, welches gleichauf zu den Teilen 1 und 3 und ein wenig unter Teil 2 positioniert werden kann. Dank sympathischer Charaktere, einer starken Atmosphäre, vielen gelungenen Schocks und ein paar tollen Ideen (nur die Kinect-Neuerung hat kaum was Starkes zu bieten) hat aber auch der vierte Teil genug zu bieten. Für mich heißt es noch immer: Gerne mehr davon. Diesmal dann aber bitte ohne die nervige Off-Stimme, welche uns ständig in kühler Distanz die Texte vorliest (als ob wir Zuschauer nun schon für zu dumm gehalten werden, die paar Wörter selbst zu lesen, hat doch vorher auch geklappt), denn die nimmt ab und an zu viel von der gelungenen Grusel-Stimmung.

Note: 3+

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