Direkt zum Hauptbereich

Paranormal Activity 2

Nach dem durchschlagenden Erfolg des ersten Films über gewisse, schockierende paranormale Aktivitäten waren Fortsetzungen natürlich gewiss. Es wäre einfach gewesen, seelenlose Sequels rauszuhauen, die einfach bloß den populären Namen tragen, um damit noch ein paar Moneten zu verdienen. Doch die Macher von "Paranormal Activity 2" schlagen eine viel beachtenswertere Kerbe ein, verfolgen die Geschichte des Erstlings größtenteils als Prequel, aber auch als Sequel und teils auch zeitgleich zum Original verlaufende Story weiter und erschaffen so langsam ein großes Ganzes, welches für einen Mainstream-Horrorfilm angenehm komplex daherkommt.

PARANORMAL ACTIVITY 2

Katies (Katie Featherston) Schwester Kristi (Sprague Grayden) und ihr neuer Mann Daniel (Brian Boland) haben soeben ihr erstes gemeinsames Kind namens Hunter (Tim Clemens) zur Welt und in ihr Zuhause gebracht. Zu diesem Zeitpunkt beginnen merkwürdige Dinge im Haus zu geschehen. Während Hausherr Daniel unbeeindruckt von herunterfallenden Pfannen, selbstständig machenden Poolreinigern und seltsamen Geräuschen ist, stellt seine aus einer früheren Beziehung stammende Tochter Ali (Molly Ephraim) Nachforschungen an. Bald ist sie sich sicher, dass sich ein unbekanntes Wesen in ihrem Heim befindet... und dieses ist alles andere als freundlich.

Die größte Stärke von "Paranormal Activity 2" ist, wie geschickt er die interessante Geschichte mit dem Vorgänger verknüpft, dabei Querverweise stellt, Antworten liefert und neue Fragen aufwirft. Auch wenn es dabei ab und an zu Logikfehlern kommt, die nicht mehr zu erklären sind, entsteht hier eine wendungsreiche und stellenweise richtig spannende Story, die Aufmerksamkeit vom Zuschauer verlangt und clever Zusammenhänge aufdeckt. Die Geschichte funktioniert überraschend gut und dürfte gerade Kenner des Erstlings das ein oder andere mal überraschen. Natürlich sind auch die Horror-Elemente wieder vom Allerfeinsten und auch wenn die erste Hälfte ein wenig schläfrig und behäbig daherkommt, ist die Atmosphäre wieder eine besondere. Durch ein größeres Haus, mehr Bewohner und mehr Kameras entsteht zudem eine größere Abwechslung und die besonders in der zweiten Hälfte immer heftigeren Schockeffekte sorgen schon mal für Adrenalinschübe. Das Ganze beginnt noch recht langsam, doch über allem hängt ein Schleier von Beunruhigung, der sich mit der Zeit immer brutaler entlädt... bis man im großartigen Finale wirklich Nerven wie Drahtseile braucht, denn in den letzten fünfzehn Minuten wird der Puls gewaltig in die Höhe getrieben. Auch die bis dato unbekannten Darsteller machen einen guten Job, überzeugen durch natürliche Leistungen und erschaffen so Charaktere, die sowohl sympathisch als auch glaubwürdig sind... auch wenn vor allem gegen Ende mal wieder nicht immer logisch zu erklären ist, warum die Figuren auch in der noch so gefährlichsten Situation lieber erstmal die Kamera anschalten, anstatt ihr Leben in Sicherheit zu bringen. Durch kleinere Auftritte der bereits aus dem Original bekannten Katie Featherston und Micah Sloat und den eingangs bereits erwähnten Story-Kniffen hält "Paranormal Activity 2" so größtenteils gut bei der Stange und haut einen regelmäßig mit üblen Schockern aus dem Sessel. Einzig zwischenzeitlicher Leerlauf, Logikfehler und ein etwas zu rasch einläutendes Finale trüben die Freude, doch insgesamt ist Teil 2 seinem Vorgänger somit dann sogar ein Stück überlegen!

Note: 2-

  


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Eiskalte Engel

Die 90er Jahre waren das absolute Revival für die Teenager-Komödie, wobei so manch ein auch etwas verruchterer Klassiker entstand. Dabei gereichte es zur damaligen Zeit bereits für "American Pie", in welchem es sich zwar weitestgehend nur um Sex dreht, der aber dennoch recht harmlos daherkam, zu einem kleinen Skandal. Die logische Fortführung dessen war schließlich "Eiskalte Engel", wo der Sex nicht nur der Hauptfokus ist, sondern im Grunde den einzigen sinnigen Lebensinhalt der Hauptfiguren darstellt. Das ist dann zwar ziemlich heiß und gerade für einen Film der letzten Dekade, der sich an Teenies richtet, erstaunlich freizügig... aber auch sehr vorhersehbar und irgendwie auch ziemlich doof. EISKALTE ENGEL Für den attraktiven Jungspund Sebastian Valmont (Ryan Philippe) ist die Verführung von naiven, jungen Damen der Mittelpunkt des Lebens. Um dem ganzen einen zusätzlichen Reiz zu verschaffen, sucht er stets neue Herausforderungen und geht schließlich mit se

Eddie the Eagle - Alles ist möglich

"Das wichtigste bei den Olympischen Spielen ist nicht der Sieg, sondern die Teilnahme. Das wichtigste im Leben ist nicht der Triumph, sondern der Kampf." Dieses Zitat, welches den Film "Eddie the Eagle" abschließt, stammt von Baron Pierre de Coubertin, dem Begründer der Olympischen Spiele. Und es bringt den Kern der Geschichte, die in diesem Film erzählt wird, sehr gut auf den Punkt, denn um den Sieg geht es hier eigentlich nicht oder zumindest nicht sehr lange. Aber es wird gekämpft und das obwohl niemand dieses seltsame Gespann aus Trainer und Sportler wirklich ernstnehmen wollte - genau das ist das Herz dieses Biopics, welches viele Schwächen, aber zum Glück auch viel Herz hat... EDDIE THE EAGLE Für Michael Edwards (Taron Egerton) gibt es trotz einer bleibenden Knieverletzung nur einen Traum: Er will in einer Disziplin bei den Olympischen Spielen antreten. Schon in seiner Kindheit scheitert er beim Hammerwerfen und Luftanhalten und landet schließlich, sehr

Holzhammer pur: Filmkritik zu "Cherry - Das Ende aller Unschuld"

Mit achtzehn Jahren ist sich der Student Cherry (Tom Holland) sicher, in seiner Kommilitonin Emily (Ciara Bravo) die Liebe seines Lebens gefunden zu haben. Als diese ihn jedoch eiskalt verlässt, beschließt Cherry in seiner Trauer, sich für die Army zu verpflichten... noch nicht wissend, dass Emily ihre Meinung ändern und zu ihm zurückkehren wird. Doch der Schritt ist bereits getan und Cherry wird für zwei Jahre in den Irak versetzt, um dort für sein Land zu kämpfen. Die Erfahrungen, die er dort macht und die Dinge, die er dort sehen wird, lassen ihn völlig kaputt zurück... und machen schließlich auch die Rückkehr in seine Heimat und sein folgendes Leben zu einem irren Rausch verkommen, der nicht nur ihn selbst, sondern auch die Menschen um ihn herum zu zerstören droht. Die Brüder Anthony Joe und Russo, die mit dem genialen "Avengers"-Doppel "Infinity War" und "Endgame" zwei der erfolgreichsten und besten Filme unserer Zeit erschufen, holen Tom "Spid