Diese deutschen Beititel werden ja auch immer lächerlicher. Warum man den passenden Originaltitel immer wieder mit einem vollkommen unpassenden Beisatz verschlechtern muss, dass sich wohl dem Verständnis vieler entzieht. "Bridget Jones" ist eines dieser Opfer, bei welcher der Beititel nicht einmal Sinn ergibt, da diese während des ganzen Films zwar allerlei Süßkram und Alkohol zu sich nimmt, aber nicht einmal in ein Stück Schokolade beißt. Wie auch immer man also auf diesen blödsinnigen Satz kam, das wissen wohl nur die Köpfe hinter dieser Produktion...
BRIDGET JONES
Bridget Jones (Renee Zellweger) ist über dreißig, leicht übergewichtig und Single. Ihre Suche nach dem perfekten Mann hat sie bereits in die ein oder andere unangenehme Sackgasse geführt und auch das Treffen mit dem steifen Anwalt Mark Darcy (Colin Firth) verläuft alles andere als gut. Doch dann bemerkt Bridget, dass ihr Boss Daniel Cleaver (Hugh Grant) offensichtlich mit ihr flirtet... und die beiden kommen sich tatsächlich näher, beginnen sogar so etwas wie eine Beziehung. Bridget schwebt im siebten Himmel, doch dann macht sie eine furchtbare Entdeckung.
Ich mag britische Komödien eigentlich sehr und hatte auch an "Bridget Jones" dementsprechend hohe Erwartungen, da die Kritiken zu diesem Streifen ja wirklich stark ausfielen. Leider wurde ich doch ziemlich heftig enttäuscht, da sich der Film als größtenteils witzlos und charmefrei herausstellte. Natürlich, das ist hier alles sehr englisch und dementsprechend auch irgendwie sympathisch, doch das gilt für das Drumherum als für die Figuren. Hierbei gibt Jim Broadbent in einer viel zu kleinen Nebenrolle den einzigen Gesellen, den man wohl im echten Leben gerne um sich herum hätte... der Rest ist entweder stetig hysterisch, innerlich vollkommen verkorkst oder einfach fies. Wie man aus einem solchen Figuren-Ensemble nun eine Geschichte strickt, welche den Zuschauern folgen wollen? Schwierig und so hangelt sich "Bridget Jones" von einer unangenehmen Situation zur nächsten, dreht sich dabei immer wieder im Kreis und lässt die Hauptprotagonistin dabei gar die selben peinlichen Geschehnisse mehrfach (wenn auch in abgewandelter Form) erleben, ohne dass die Story dabei einen Sprung nach vorne machen würde. Bereits für die kurzen 97 Minuten muss sich diese RomCom ziemlich strecken, um überhaupt das Ziel zu erreichen und das merkt man in der doch recht ziellosen und mageren Story, die zu einigen Längen führt. Auch der Wortwitz reißt es dabei nicht heraus, denn auch wenn zum Glück auf blöde Zoten weitestgehend verzichtet wurde, sind die hier gezeigten Späße nicht mehr als nett und gereichen nie zu mehr als einem Schmunzeln. In mehrfacher Weise muss Bridget den beiden verschiedenen Männern in ihrem Leben einen Laufpass geben, um sich dann doch wieder einem von ihnen an den Hals zu werfen... dieses Konzept ist nicht nur erschreckend vorhersehbar, sondern wird auch so lang ausgewalzt, bis man schnell das Interesse daran verliert und es einem auch egal ist, für wen sich der Tollpatsch am Ende entscheidet (auch wenn diese Entscheidung ebenso vorrausschaubar ist wie der ganze Rest). Pluspunkte gibt es dennoch einige, so ist der Soundtrack besonders auf Song-Ebene mehr als passend und lädt zum Mitwippen ein und auch die Schauspieler machen weitaus mehr aus den mageren Rollen: Renee Zellweger allein ist so dermaßen gut, dass sie den Film noch einmal extrem aufwertet und sogar große Talente wie Hugh Grant oder den (wie gewohnt) gewollt steif agierenden Colin Firth in den Schatten stellt. Hilft aber wenig, denn man langweilt sich trotzdem angesichts der mageren Witzchen, die immer weiter ausgeschlachtet werden, der lahmen Geschichte und der unsympathischen Charaktere... auch wenn sie von noch so fähigen und in den Rollen aufgehenden Schauspielern gespielt werden. Eine banale Komödie. Es gibt besseres in diesem Genre.
Note: 4
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