Ich habe fast immer Angst, wenn ich Filme aus meiner nach Jahren endlich mal wiedersehe, die ich damals über alles geliebt habe. Bei "Mäusejagd" war diese jedoch erheblich keiner, da ich dem Namen Gore Verbinski dank seiner grandiosen "Fluch der Karibik"-Trilogie eigentlich blind vertraue. Wer eine solch episch-unterhaltsame Reihe rund um Piraten inszenieren kann, der kann auch eine Mäusejagd schaffen. Ob die Komödie, über die ich mich in meiner Kindheit unzählige Male schlapp gelacht habe, auch heute noch für mich funktioniert?
MÄUSEJAGD
Die Brüder Ernie (Nathan Lane) und Lars Schmuntz (Lee Evans) erben von ihrem verstorbenen Vater nicht nur dessen Garnfabrik, sondern auch ein altes Haus. Dieses scheint wertlos... bis sie beim Herumstöbern auf dem Dachboden entdecken, dass es eines der alten, verschollenen LaRue-Häuser ist, gebaut von einem berühmten Architekten. Schnell balgen sich allerlei reiche Sammler um das Haus und die beiden Brüder wittern bereits das große Geld. Nur eine kleine Maus, die sich in der Hütte eingenistet hat, steht den beiden während der Renovierungen noch im Weg... und der Plagegeist erweist sich als äußerst schwer zu fassen.
Meine Güte, was habe ich damals gelacht. Aber ich war früher natürlich auch leicher in Sachen Film zu überzeugen als heute, weswegen ich zumindest in Betracht zog, dass mich "Mäusejagd" heute ein wenig enttäuschen könnte. Eine kleine Enttäuschung ist es letztendlich dann auch geworden, auch wenn ich freudig feststellen durfte, dass mich der etwas blöde, aber treffsichere Humor noch immer zum Lachen bringt. Klar, die Effekte haben Staub angesetzt, worunter die Killerkatzen-Nummer etwas leidet und auch die Szenerie mit (einem genialen) Christopher Walken als Kammerjäger hatte ich auch wesentlich witziger in Erinnerung... sein Auftritt dauert in der Summe jedoch kaum länger als fünf Minuten. Die Bühne gehört dafür beinahe ganz allein Nathan Lane, Lee Evans und der süßen, unglaublich cleveren und hinterlistigen Maus, die für Chaos sorgt. Während namhafte Schauspieler wie Michael Jeter und Vicki Lewis in ihren Nebenrollen nahezu verheizt werden, schaffen es die beiden Komiker Lane und Evans durch viel Gezeter, übertriebenen Gesten und einem Maß an komödiantischer geglückter Mimik, viele Lacher zu erzeugen. Wer mit den Erwartungen von geistreichem Humor an diesen Film herangeht, wird natürlich bitter enttäuscht, das hier ist einfaches Krachbumm mit allerlei Schenkelklopfern. Viel Hingefalle, viele physische Auas, Draufhauen, Schreien und Gequieke. Wer sich darauf einlässt, bekommt in Sachen Slapstick einige wirklich wunderbare Szenen zu bieten, auch wenn nicht jeder Witz sitzt. Und man muss Gore Verbinski schon Respekt zollen, dass er es tatsächlich immer wieder schafft, bei jeder neuen Situation, verursacht durch den Kampf zwischen den beiden Brüdern und der Maus, noch einen drauf zu setzen, das Chaos am Ende noch verheerender zu gestalten, neue Herausforderungen zu bieten und dabei gleichzeitig nicht zu übersättigen. Nein, wir lachen bis zum bitteren Ende (welches dann leider viel zu kitschig daherkommt und alle Konflikte rasend schnell in Wohlgefallen auflöst... aber hey, ist ja immer noch auch ein Kinderfilm). Hinzu kommt noch ein quirliger, schöner Soundtrack von Alan Silvestri und einige wirklich schöne Ideen auch abseits der Mäusejagd. Das ist zwar keine kohärente Story, aber immerhin weit mehr, als andere magere Filme hier bieten würden. Hier geht es um Jobverlust, um das Auseinanderleben einer Familie, um Geld, Betrug und dem Hochmut, der vor dem Fall kommt. Das wird zwar nicht tief angeschnitten, aber immerhin thematisiert und das hätte man von einem solchen "Haha"-Film nun auch nicht erwartet. Kurz: "Mäusejagd" ist sehr laut und schrill, dabei aber auch meist erfrischend witzig, auch wenn der Gag-Quotient in den letzten Jahren doch etwas nachgelassen hat.
Note: 3+
Meine Güte, was habe ich damals gelacht. Aber ich war früher natürlich auch leicher in Sachen Film zu überzeugen als heute, weswegen ich zumindest in Betracht zog, dass mich "Mäusejagd" heute ein wenig enttäuschen könnte. Eine kleine Enttäuschung ist es letztendlich dann auch geworden, auch wenn ich freudig feststellen durfte, dass mich der etwas blöde, aber treffsichere Humor noch immer zum Lachen bringt. Klar, die Effekte haben Staub angesetzt, worunter die Killerkatzen-Nummer etwas leidet und auch die Szenerie mit (einem genialen) Christopher Walken als Kammerjäger hatte ich auch wesentlich witziger in Erinnerung... sein Auftritt dauert in der Summe jedoch kaum länger als fünf Minuten. Die Bühne gehört dafür beinahe ganz allein Nathan Lane, Lee Evans und der süßen, unglaublich cleveren und hinterlistigen Maus, die für Chaos sorgt. Während namhafte Schauspieler wie Michael Jeter und Vicki Lewis in ihren Nebenrollen nahezu verheizt werden, schaffen es die beiden Komiker Lane und Evans durch viel Gezeter, übertriebenen Gesten und einem Maß an komödiantischer geglückter Mimik, viele Lacher zu erzeugen. Wer mit den Erwartungen von geistreichem Humor an diesen Film herangeht, wird natürlich bitter enttäuscht, das hier ist einfaches Krachbumm mit allerlei Schenkelklopfern. Viel Hingefalle, viele physische Auas, Draufhauen, Schreien und Gequieke. Wer sich darauf einlässt, bekommt in Sachen Slapstick einige wirklich wunderbare Szenen zu bieten, auch wenn nicht jeder Witz sitzt. Und man muss Gore Verbinski schon Respekt zollen, dass er es tatsächlich immer wieder schafft, bei jeder neuen Situation, verursacht durch den Kampf zwischen den beiden Brüdern und der Maus, noch einen drauf zu setzen, das Chaos am Ende noch verheerender zu gestalten, neue Herausforderungen zu bieten und dabei gleichzeitig nicht zu übersättigen. Nein, wir lachen bis zum bitteren Ende (welches dann leider viel zu kitschig daherkommt und alle Konflikte rasend schnell in Wohlgefallen auflöst... aber hey, ist ja immer noch auch ein Kinderfilm). Hinzu kommt noch ein quirliger, schöner Soundtrack von Alan Silvestri und einige wirklich schöne Ideen auch abseits der Mäusejagd. Das ist zwar keine kohärente Story, aber immerhin weit mehr, als andere magere Filme hier bieten würden. Hier geht es um Jobverlust, um das Auseinanderleben einer Familie, um Geld, Betrug und dem Hochmut, der vor dem Fall kommt. Das wird zwar nicht tief angeschnitten, aber immerhin thematisiert und das hätte man von einem solchen "Haha"-Film nun auch nicht erwartet. Kurz: "Mäusejagd" ist sehr laut und schrill, dabei aber auch meist erfrischend witzig, auch wenn der Gag-Quotient in den letzten Jahren doch etwas nachgelassen hat.
Note: 3+
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