Filme, die eine üppige Starbesetzung bieten, werden meist ohne großes Zutun zu einem Erfolg. Wenn da eine Menge bekannter Namen auf dem Plakat stehen, interessiert es kaum noch, ob der Inhalt noch etwas bietet, denn die Kassen klingeln sowieso... oder wem läuft nicht das Wasser im Mund zusammen, wenn man an einen Film denkt, in welchem sich unter anderem Robert De Niro, Diane Keaton, Robin Williams, Amanda Seyfried und Susan Sarandon die Klinke in die Hand geben? Leider übertüncht die Hollywood-Besetzung in "The Big Wedding" aber nicht die Schwächen des Skripts...
THE BIG WEDDING
Don (Robert De Niro) und Ellie (Diane Keaton) sind seit zehn Jahren geschieden und ersterer hat mit Bebe (Susan Sarandon) bereits eine neue Liebe gefunden. Nun will Alejandro (Ben Barnes), der Adoptivsohn des geschiedenen Paares, mit seiner großen Liebe Missy (Amanda Seyfried) vor den Traualtar treten und die ganze Familie kommt für die Hochzeit zusammen. Als sich jedoch auch Alejandros leibliche und extrem gläubige Mutter Madonna (Patricia Rae) ankündigt, wird das Chaos perfekt: Diese hält die Scheidung nämlich für eine schreckliche Sünde, was Don und Ellie dazu veranlasst, für mehrere Tage wieder ein glückliches Paar vorzuspielen...
Die Kritiken zu "The Big Wedding" waren im Großen und Ganzen ja nicht gerade freundlich. Und es ist schon richtig, dass Regisseur Justin Zackham hier einiges an Potenzial verschwendet... und ein neues, peinlich-grandioses Meisterwerk wie "Meine Braut, ihr Vater und Ich" ist natürlich ebenfalls nicht herausgekommen. Dennoch macht der Film irgendwie Spaß, was besonders an der glänzenden Besetzung liegt. Auch wenn diese großartigen Mimen allesamt unterfordert sind, ist ihre Spielfreude unverkannbar. Es ist natürlich keine Überraschung, dass der viel zu früh verstorbene Robin Williams in einer seiner letzten Rollen als Pastor, der immer wieder mit den Gründen spielt, wieso die Anwesenden mit ihren Sünden in die Hölle reisen könnten (obwohl er selbst nicht wirklich ein Heiliger ist), für die meisten Lacher innerhalb der wunderbaren Dialogverse, die ihm hier in den Mund gelegt werden, sorgt. Doch auch der Rest des Ensembles sorgt für Freude; Eine große Überraschung ist Topher Grace, der aus seinem Subplot einiges herausholt und auch Robert De Niro, Diane Keaton und Susan Sarandon sind natürlich viel zu gut, um sich hier auch nur ansatzweise eine Blöße zu geben. Zudem sitzen auch die meisten Witze, auch wenn es hier und da etwas weniger Flapsigkeit hätte sein dürfen, aber nein, spaßig ist das Ganze. Leider ist der Film durchaus zu kurz geraten und schafft es so nicht in seinen 90 Minuten, all die kleinen Konflikte und Beziehungsstreitigkeiten zufriedenstellend unter einen Hut zu bekommen... viel zu schnell löst sich dabei alles in Wohlgefallen auf. Eine besondere Leidtragende ist dabei Katherine Heigl, die für die Story an sich eigentlich gar nicht gebraucht wird und die nur ab und zu vorbeischauen darf, da sie ja auch zur Familie gehört. Es wäre aber wohl nicht aufgefallen, wenn man ihren Charakter ersatzlos aus dem Skript gestrichen hätte. Das Ende kommt so in aller Vorhersehbarkeit und bei all den Rattenschwänzen, die da überall dranhängen, ziemlich flott und bringt das Happy End eher unzufriedenstellend auf den Bildschirm... natürlich auch noch mit einer großen Wagenladung Kitsch versehen. Aber immerhin vergisst "The Big Wedding" dabei auch seinen netten Humor nie und setzt die Stars angemessen und teilweise selbstironisch in Szene. Außer Katherine Heigl eben, die bleibt außen vor und lässt ihren Co-Darstellern die Bühne. Ist aber auch nicht so schlimm.
Note: 3-
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