Ich mag Katzen. Hunde mag ich zwar auch, hatte aber noch nie einen als Haustier, da mir schlichtweg die Zeit fehlt, mich ausreichend um ihn zu kümmern. Mittlerweile halte ich dafür aber meinen bereits dritten Kater zuhause. Für den ewigen Kampf zwischen Hunde- und Katzenliebhabern kam 2001 dann sogar der passende Film heraus: In "Cats & Dogs" bekämpfen sich die beiden beliebtesten Haustiere des Menschen bis aufs Blut... aber das natürlich auf familienfreundliche und möglichst harmlose Art und Weise.
CATS & DOGS
Seit jeher beschützen Hunde die Menschen vor niederträchtigen Katzen, welche versuchen, die Herrschaft zu übernehmen. Einen besonderen Schutz genießt der Wissenschaftler Brody (Jeff Goldblum) und seine Familie, denn dieser arbeitet an einem Wirkstoff gegen Hundeallergie, welcher den Kampf entscheiden könnte. Als jedoch ausgerechnet der unerfahrene Welpe Lou durch einen Fehler dazu ausgewählt wird, das Haus zu schützen, bricht das pure Chaos aus...
Die Idee ist ja nun mal wirklich interessant. Dass Katzen und Hunde in Wirklichkeit Todfeinde sind, die schon immer um die Herrschaft unter den Menschen buhlen und dies auch mal mit Waffengewalt austragen, das klingt ebenso witzig wie neu... leider macht allein diese Grundidee noch keinen guten Film. "Cats & Dogs" fehlt es nämlich erst einmal grundlegend an guten Witzchen. Die paar Lacher, die sich unregelmäßig über die kurze Laufzeit von 87 Minuten verteilen, sind dann zwar ganz nett (wirklich toll ist der Einfall, in welchem Mäuse ins Spiel kommen), dennoch entschädigen sie dabei nicht für den zwischenzeitlichen Leerlauf. Die Macher verwechseln dabei, dass der Witz durch einige gute Ideen und eine gewisse Ironie zustande kommt, nicht jedoch durch vollkommen banale und übertriebene Actionszenen, in welchen sich Katzen und Hunde mit allerlei Technik bekämpfen. Im Matrix-Stil wird hier mit scharfen Bandagen geschossen, dass kein Stein auf dem anderen bleibt. Diese Szenen sind jedoch nicht nur erschreckend mies animiert, sie sind auch merkwürdig kühl und es fehlt ihnen an Frische. So kann die müde Story, die ohnehin nur von ihrer netten Grundidee lebt, auch nicht überzeugen und wird weder durch interessante Charaktere noch durch optisch starke Action aufgewertet, sodass es zwischendrin immer wieder böse Langeweile zu verzeichnen gibt. Da hätten wir die recht schwachen Anleihen bei Geheimagenten-Filmen wie "Mission: Impossible", die jedoch nur Altbekanntes neu aufwirbeln, ohne ihnen zusätzlichen Drive zu verleihen, einen müden Soundtrack und immer wieder viel Krachbumm, was in seiner Masse jedoch schnell keinen Eindruck mehr hinterlässt. Bezeichnend ist, dass dabei sogar ein grandioser Schauspieler wie Jeff Goldblum relativ blass bleibt, auch wenn er sich müht... in netten Familien-Komödien ist dieser nuancierte Charakter-Kopf aber vielleicht auch nicht wirklich gut aufgehoben. Die restlichen Darsteller leisten Dienst nach Vorschrift, gegen die Hunde und Katzen, die hier die Hauptrollen spielen, müssen sie aber natürlich eh zurückstecken. Diese sind, wenn sie nicht in Actionszenen herumhüpfen, nett animiert und in der deutschen Synchro mit prominenten Sprechern wie Heiner Lauterbach oder Rufus Beck vertont worden... leider sind die Witze aber so altbacken, dass auch diese wenig ausrichten können. Pluspunkte sammelt der Film dann aber überraschenderweise mit einigen wirklich netten Einzelszenen, der wie bereits erwähnten, interessanten Grundidee und einem recht witzigen Finale. Zudem ist der Oberbösewicht Tinkles ein echter Scene-Stealer, der so dämlich und spaßig ist, dass er für den Großteil der spärlichen Lacher verantwortlich zeichnet. Ansonsten dürfte der Film für Kinder funktionieren, ist aber auch gerade hinsichtlich der überbordenden Action, die in ihrer Konsequenz kaum hinterfragt wird, etwas zwiespältig und auch recht doof. Da gibt es bessere Alternativen, die sich besser gehalten haben.
Note: 4
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