Es geht dem Ende entgegen und noch weiß ich gar nicht, wie dieses wohl aussehen soll. Wenn man sich so in einer Serie verliert, ist der nahende Schluss immer ein bisschen schwierig, immerhin haben wir sehr viel Zeit mit den Figuren verbracht, sie kennen und liebengelernt und dann ist es plötzlich vorbei. Na gut, eine Staffel steht noch aus, doch auch in Season 7 sind die Zeichen schon langsam auf Finale geschaltet und man merkt, dass sich "Dexter" dem Ende nähert...
DEXTER - STAFFEL 7
Debra (Jennifer Carpenter) hat das Geheimnis ihres Bruders Dexter (Michael C. Hall) gelüftet und ihn bei einem seinem Morde beobachtet. Nach dem ersten Schock versucht der Lieutnant, dies zu verarbeiten und deckt ihren Bruder, doch beide wissen, dass es so nicht ewig weitergehen kann. Debra ist geschockt von Dexters "düsterem Begleiter" und bekommt auch ihre Gefühle für ihn nicht mehr unter Kontrolle, weshalb sie ihn unter ihre eigene Beobachtung stellt, was Dexter klar gegen den Strich geht. Zudem denkt Batista (David Zayas) über seinen baldigen Ruhestand nach und auch Quinn (Desmond Harrington) hat mit einem Fall in einem russischen Bordell zu kämpfen, welcher ihm alles abverlangt...
"Dexter" legt ordentlich an Tempo zu und zieht auch die Schlingen um den Hälsen der Hauptfiguren immer mehr zu. Natürlich sind die altbekannten Hauptzutaten noch immer enthalten, dieses Mal geht es jedoch um (noch) essentiellere Motive und die Charaktere stehen mehr als nur einmal mit dem Rücken zur Wand, müssen schwerwiegende Entscheidungen treffen und grausame Enthüllungen durchleben. Staffel 7 ist (obwohl diesmal tatsächlich keine einzige Folge unter 50 Minuten dauert) die flotteste und vielleicht sogar die spannendste der bisherigen Seasons von "Dexter" und sorgt immer wieder für unglaubliche Adrenalin-Momente, wobei vor allem das grausam spannende Finale, in welchem alle Fäden mal wieder gekonnt zusammenlaufen, heraussticht. Natürlich hat man es immer schon kommen sehen, dass irgendwer Dexter schließlich enttarnen würde und deswegen kam diese Wendung im Finale von Staffel 6 auch nicht ganz so aus dem Nichts (wirkungsvoll war der Moment aber selbstverständlich trotzdem), wie man mit dieser Handlung hier jedoch umgeht, das ist schon stark. Diesmal stehen Dexter und Debra jedoch soweit im Mittelpunkt, dass für die anderen Figuren weitaus weniger Platz bleibt. Gerade von Batista und Masuka ist diesmal deutlich weniger zu sehen, während Quinn immerhin noch eine recht spannende Nebenhandlung bekommt, die jedoch auch bald im Sande verläuft, damit der Hauptplot um Dexter, der sich wieder um viele Nebenschauplätze herumrankt, im alleinigen Mittelpunkt stehen kann. Keine schlechte Entscheidung, denn dieser hat diesmal so viel Dampf, dass man kaum aufhören kann, die zwölf Folgen eine nach der anderen zu schauen. Man merkt einfach, dass "Dexter" langsam auf das unvermeidliche Ende zuläuft und das tut dieser siebten Staffel, die ebenfalls ein klares Ziel vor Augen hat, einfach sehr gut, sodass sogar zuvor störende Längen diesmal so gut wie gar nicht mehr auffallen. Schauspielerisch ist wie immer alles in Butter, natürlich stechen Michael C. Hall und Jennifer Carpenter heraus, müssen sie sich diesmal doch auch deutlich emotionaler verausgaben und bekommen einiges an tiefen Konflikten zugestanden, die weit über den Standard normaler Serien hinausgehen. Eine klare Extra-Betonung verdient sich aber auch Gastdarstellerin Yvonne Strahovski. Diese stößt hier neu zur Serie hinzu und ist sowohl für die Handlung als auch als Schauspielerin eine großartige Bereicherung, bringt eine Figur hinzu, die wir so tatsächlich noch nicht gesehen haben und die für viel Furore sorgt. Auch Lauren Velez agiert diesmal weitaus natürlicher und präsenter, auch wenn sie erst spät richtig aus ihrem Schneckenhaus kommen darf. Fazit: Der Weg zum Finale hätte kaum besser sein können. Mit einem höheren Tempo, einer Geschichte, die immer bissiger und spannender wird und grandiosen Figuren in bösen Situationen schraubt sich diese Staffel bis zum Herzschlag-Finale immer höher. Ich kann es kaum erwarten, mit der letzten Season zu beginnen, auch wenn der Abschied von Dexter und Co. sicherlich schwerfallen wird.
Note: 2
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