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Ich - Einfach unverbesserlich

Es gibt einige Sidekicks in Animationsfilmen, die partout nicht mehr aus der heutigen Popkultur wegzudenken sind, so zum Beispiel Scrat aus "Ice Age" oder auch der ständig plappernde Esel aus den "Shrek"-Filmen, Eine Popularität wie die kleinen, gelben Minions hatten sie aber wohl alle nicht, denn diese erfreuen sich seit Jahren ungebrochener Beliebtheit, was sogar zu einem eigenen Spielfilm führte. Ihren Anfang nahmen die kleinen Verbrecherkerlchen natürlich in dem Original "Ich - Einfach unverbesserlich" aus dem Jahr 2010...

ICH - EINFACH UNVERBESSERLICH


Gru ist ein alternder Superschurke, der langsam an seine Grenzen gerät. Die Bank will ihm keinen Schurkenkredit mehr zahlen, da seine letzten Pläne alle scheiterten, dabei möchte er gerade jetzt seinen großen Traum verwirklichen: Den Mond zu stehlen! Dabei kommt ihm Newcomer-Bösewicht Vector jedoch immer wieder in die Quere. Um die Konkurrenz auszuschalten, muss Gru sich ausgefallener Mittel bedienen, wozu schließlich auch drei Waisenmädchen gehören. Diese schließen Gru aber schnell ins Herz und der Bösewicht droht, selbst ein Herz für etwas zu bekommen...

Der Hype war riesig. Alle Welt, ob groß oder klein, sprach von diesem neuen Animationsfilm, der so süße Nebenfiguren hätte, dass ständige Lacher garantiert seien. Ich selbst kam erst spät dazu, den Film wirklich zu schauen, war jedoch von den Kurzfilmen der Minions angetan, die ich tatsächlich als lustig empfand. Das kann man nun von dem ganzen Film an sich nicht unbedingt behaupten, auch wenn es einige wirklich nette Stellen gibt. Leider ist die ganze Story an sich nicht nur sehr vorhersehbar, sondern im Kern eben auch nicht so originell, wie sie es gerne wäre. Ein Bösewicht als Heldenfigur? Das ist die einzige nette Idee, auf der man sich hier ausruht, der Rest der Geschichte läuft dabei klar nach Schema F ab. Das muss ja nichts schlechtes sein und auch bei "Despicable Me" erkennt man, dass einige Könner am Werk waren, die auch eine solch fade Handlung noch aufwerten können. So sind zum Beispiel die Szenen mit den beliebten Minions stets die heimlichen Highlights des Films und sorgen für permanente Lacher. Auch die restlichen Figuren kommen durchweg sympathisch und lustig daher... mit der Ausnahme des unfassbar nervigen, albernen Bösewichts Vector, der schon während seiner ersten Szene nur noch anstrengt und dementsprechend auch nie eine ernsthafte Bedrohung darstellt. Im Mittelpunkt steht daher auch die Geschichte rund um Gru und seine Beziehung zu den drei kleinen Waisenkindern Margo, Edith und Agnes, welche zwar rührend erzählt wird, aber eben auch ziemlich standardisiert daherkommt und bei all dem recht lauten und albernen Humor dann eben auch nicht so viele Lacher zu bieten hat, wie man es gerne hätte. So richtig laut lachen tut man hier (Minions hin oder her) eh nicht, eher wird öfters mal geschmunzelt. Kinder dürften angesichts des harmlosen und flotten Humors mehr Spaß haben, Erwachsene werden sich aber die Doppelbödigkeit von Pixar und die Tiefe von Disney wünschen, um sich besser an den Film erinnern zu können. Auf technischer Seite ist alles im Lot, die Animationen sind top, die Musik ist ebenfalls hübsch und sogar die Titelsongs von Pharrell Williams gehen ziemlich gut ins Ohr. Ein Film also, der keinem wirklich wehtut, aber den Hype hat er auch nicht verdient... der geht nämlich wohl eh nur von den niedlichen Minions aus. Fazit: Netter Animationsfilm mit zu niedriger Gag-Dichte und einer recht einfallslosen Geschichte... die Minions und einige rasante Actionszenen sorgen aber dennoch für soliden Spaß.

Note: 3-


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