Es kam, wie es kommen musste. "Ich - Einfach unverbesserlich" wurde 2010 zu einem gigantischen Erfolg, sodass eine Fortsetzung sehr schnell angekündigt wurde. Nun war bereits der erste Teil kein sonderlich guter Animationsfilm, machte aber besonders durch die Sidekicks namens Minions und einige nette Actionszenen Spaß. Der zweite Teil will diesmal von allem ein wenig mehr bieten, vergisst darüber hinaus aber erneut, eine gute Geschichte zu erzählen und ermüdet bald nur noch mit albernen Klischees...
ICH - EINFACH UNVERBESSERLICH 2
Gru hat sich mit seinen drei Mädels Margo, Edith und Agnes zur Ruhe gesetzt und fristet ein Leben als guter Vater. Eines Tages wird er jedoch von der geheimen Organisation "Anti-Verbrecher-Liga", kurz "AVL" angeworben, um einen neuen Superschurken ausfindig zu machen, welcher mit Hilfe eines riesigen Magneten für jede Menge Schrecken sorgt. Gru weigert sich erst, als er jedoch seine Partnerin Lucy Wilde kennenlernt, sagt er dennoch zu... denn zu dieser fühlt er sich schnell hingezogen. Währenddessen entdeckt auch das älteste Geschwisterkind Margo das andere Geschlecht, was Gru schnell gegen den Strich geht.
Unverbesserlich ist die Hauptfigur hier natürlich nicht mehr, weswegen der Titel hier nicht mehr wirklich passt. Denn schon im ersten Teil entwickelte sich Schurke Gru unvermeidlich zu einem herzlichen, liebevollen Vater, weswegen der originelle Ansatz des Erstlings (der aber auch schon damals nicht lange trug) hier wegfällt. Ersetzt wurde dies kaum, weswegen es der Fortsetzung von Beginn an an frischen Ideen fehlt. Gerade im Mittelteil haben die Macher hier kaum mehr etwas zu erzählen und wissen anscheinend gar nicht wohin mit ihren Figuren, weswegen ein öder und komplett vorhersehbarer Love-Subplot herhalten muss, um den Film zumindest noch auf anderthalb Stunden Laufzeit zu strecken. Trotz nur 98 Minuten kommt es hierbei zu einigen Längen und die Story, die ohnehin nicht viel zu bieten hat, kommt gar nicht richtig voran. Da ist man dann immer dankbar, wenn die Minions (da Publikumslieblinge diesmal mit weit mehr Leinwandzeit) auftreten, denn diese sorgen mit ihren albernen Späßen doch für einige Lacher und kreativen Humor, der auch Erwachsene aufwecken wird. Kinder werden hier eh wieder mehr Spaß haben, denn diese werden auf die müde Geschichte kaum Wert legen und sich anstattdessen an dem netten Slapstick-Witz erfreuen, den die Minions hier mitbringen. Da auch der ganze Rest von "Despicable Me 2" ähnlich wie der Vorgänger harmlos und keineswegs düster, sondenr bloß rasant und knallbunt daherkommt, ist der Film ganz auf die Kids zugeschnitten, weswegen Erwachsene angesichts der flachen Charaktere und der schwachen Ideen aber schon bald kapitulieren dürften. Auch das Wiedereinbinden bekannter Figuren aus dem ersten Teil gelingt nicht ganz. Zum Glück wurde auf den nervigen Oberschurken des Originals verzichtet, leider nimmt eine ähnlich anstrengende Figur als Position des Love Interests von Gru seinen Posten ein: Lucy nervt schon früh mit ständigem Gekreische und Gezappel, was weder lustig noch in irgendeiner Form originell ist. Da Lucy direkt nach Gru dann auch noch die zweite Geige spielt, schaltet man schon bald auf Durchzug. Generell wird auf die ganzen Liebeskisten viel zu viel Zeit verschwendet, wo sogar die Kids zwischendurch mal mit den Augen rollen dürften, was man eben besonders im langen Mittelteil merkt. Aber gut, wo keine sonderliche Story ist, muss man eben überdecken, was nur geht. Die Animationen und der Soundtrack sind indes wieder sehr gut, ein wenig seltsam wirkt es aber immer noch, wenn die braven Animationsfiguren zu den Standard-Party-Hits des neuen Jahrzehnts feiern, als wären es Erwachsene. Da passt irgendetwas ganz und gar nicht zusammen. Fazit: Die Minions sorgen in ihren Späßen wieder für viele Lacher, die restliche Story ist aber ein Witz und wird von Längen und mangelnden Ideen geprägt. Ein dritter Teil muss wirklich nicht sein, aber der kommt wohl 2017. Den werde ich mir dann vielleicht aber sparen.
Note: 4+
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