Direkt zum Hauptbereich

Star Wars: Episode III - Die Rache der Sith

2005 ging die Prequel-Trilogie in den Kinos zu Ende und wir müssen noch immer bis 2015 warten, bis wir weitere Abenteuer der Sternensaga auf der großen Leindwand sehen dürfen. Die meisten Fans hatten sich nach den zuvorigen Enttäuschungen nicht mehr viel von "Episode III" erwartet, aber die Überraschung war dann doch eine im positiven Sinn: Trotz Schwächen lieferte George Lucas diesmal einen überzeugenden Film ab, der besonders den Bogen zur Original-Trilogie meisterhaft spannt.

DIE RACHE DER SITH

Die Klonkriege nähern sich ihrem Ende und es scheint sich doch noch alles zum Guten zu wenden. Allerdings beginnt der Rat der Jedi Kanzler Palpatine (Ian McDiarmid) zu misstrauen, da es scheint, als wolle er seine zusätzlichen Entscheidungsfreiheiten nach dem Krieg nicht wieder abgeben. Palpatine umgarnt den durch seine Liebe zu Padme (Natalie Portman) angreifbaren Anakin (Hayden Christensen) mit der Aussicht zur dunklen Seite der Macht und es scheint so, als würde der Schüler dieser Versuchung immer mehr nachgeben. Als Windu (Samuel L. Jackson) und Obi-Wan eingreifen wollen, um das Schlimmste zu verhindern, scheint es jedoch bereits zu spät zu sein...

Schon kurz nach Beginn von "Die Rache der Sith" senkte ich meine Erwartungen bereits auf den Punkt, dass mir nach den ersten zwei Teilen der Prequel-Trilogie auch dieser wohl nicht so ganz liegen würde. Wir werden erstmal zwanzig Minuten am Stück mit spektakulärer, aber dennoch glatter und von der Story fast gänzlich losgelöster Action befeuert, ohne Sinn und Verstand. Auch später kommt der Film nicht so richtig aus dem Quark und findet seine Stimmung erst ab der zweiten Hälfte wieder... dafür dann aber richtig. Die Wandlung Anakins zur dunklen Seite ist sowohl auf emotionaler als auch auf storylastiger Ebene hervorragend umgesetzt, bringt die zuvor eher herumdümpelnde Handlung richtig in Fahrt und sorgt zum ersten Mal in der Trilogie dafür, dass wir wirklich in Sachen Gefühle involviert sind. Dass das Ding optisch tiptop aussieht, ist natürlich selbstverständlich, aber immerhin funktioniert diesmal auch die Story in den meisten Aspekten, was so ja nicht unbedingt zu erwarten war. Die meisten Pluspunkte sammelt "Episode 3" dann in einem grandios inszenierten Finale sowie den letzten fünfzehn Minuten... denn wie George Lucas seine beiden Trilogien hier verbindet und sämtliche losen Enden zufriedenstellend und mit einer Gänsehaut verursachenden Atmosphäre zusammenfügt, das ist schon ganz großes Kino. Da verzeiht man sehr gern die mal wieder etwas stumpfen Dialoge und die in der ersten Hälfte nur sporadisch aus dem Tiefschlaf erwachende Story. Schauspielerisch ist das ganze soweit in Ordnung, Hayden Christensen ist besser in seine Rolle hineingewachsen, überzeugt jedoch noch immer nicht. Die Haudegen Ewan McGregor und Samuel L. Jackson wirken ein wenig gelangweilt, während Natalie Portman in ihren wenigen Szenen leider so gar nichts zu tun hat, außer bittere Tränen der Verzweiflung zu weinen. Zum Schluss sollte man auch John Williams wieder mal ein großes Lob zollen, denn wie dieser die emotionalsten Szenen der Prequel-Trilogie mit seiner unvergleichlichen Musik untermalt, das ist einfach meisterhaft. George Lucas führt seine zwiespältige Prequel-Trilogie so also sehr zufriedenstellend und würdig zu Ende und atmet endlich wieder den Geist der Klassiker. Und das ist doch das Beste, was man sich für dieses Finale noch erhoffen konnte!

Note: 2-



Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Holzhammer pur: Filmkritik zu "Cherry - Das Ende aller Unschuld"

Mit achtzehn Jahren ist sich der Student Cherry (Tom Holland) sicher, in seiner Kommilitonin Emily (Ciara Bravo) die Liebe seines Lebens gefunden zu haben. Als diese ihn jedoch eiskalt verlässt, beschließt Cherry in seiner Trauer, sich für die Army zu verpflichten... noch nicht wissend, dass Emily ihre Meinung ändern und zu ihm zurückkehren wird. Doch der Schritt ist bereits getan und Cherry wird für zwei Jahre in den Irak versetzt, um dort für sein Land zu kämpfen. Die Erfahrungen, die er dort macht und die Dinge, die er dort sehen wird, lassen ihn völlig kaputt zurück... und machen schließlich auch die Rückkehr in seine Heimat und sein folgendes Leben zu einem irren Rausch verkommen, der nicht nur ihn selbst, sondern auch die Menschen um ihn herum zu zerstören droht. Die Brüder Anthony Joe und Russo, die mit dem genialen "Avengers"-Doppel "Infinity War" und "Endgame" zwei der erfolgreichsten und besten Filme unserer Zeit erschufen, holen Tom "Spid

Eddie the Eagle - Alles ist möglich

"Das wichtigste bei den Olympischen Spielen ist nicht der Sieg, sondern die Teilnahme. Das wichtigste im Leben ist nicht der Triumph, sondern der Kampf." Dieses Zitat, welches den Film "Eddie the Eagle" abschließt, stammt von Baron Pierre de Coubertin, dem Begründer der Olympischen Spiele. Und es bringt den Kern der Geschichte, die in diesem Film erzählt wird, sehr gut auf den Punkt, denn um den Sieg geht es hier eigentlich nicht oder zumindest nicht sehr lange. Aber es wird gekämpft und das obwohl niemand dieses seltsame Gespann aus Trainer und Sportler wirklich ernstnehmen wollte - genau das ist das Herz dieses Biopics, welches viele Schwächen, aber zum Glück auch viel Herz hat... EDDIE THE EAGLE Für Michael Edwards (Taron Egerton) gibt es trotz einer bleibenden Knieverletzung nur einen Traum: Er will in einer Disziplin bei den Olympischen Spielen antreten. Schon in seiner Kindheit scheitert er beim Hammerwerfen und Luftanhalten und landet schließlich, sehr

Eiskalte Engel

Die 90er Jahre waren das absolute Revival für die Teenager-Komödie, wobei so manch ein auch etwas verruchterer Klassiker entstand. Dabei gereichte es zur damaligen Zeit bereits für "American Pie", in welchem es sich zwar weitestgehend nur um Sex dreht, der aber dennoch recht harmlos daherkam, zu einem kleinen Skandal. Die logische Fortführung dessen war schließlich "Eiskalte Engel", wo der Sex nicht nur der Hauptfokus ist, sondern im Grunde den einzigen sinnigen Lebensinhalt der Hauptfiguren darstellt. Das ist dann zwar ziemlich heiß und gerade für einen Film der letzten Dekade, der sich an Teenies richtet, erstaunlich freizügig... aber auch sehr vorhersehbar und irgendwie auch ziemlich doof. EISKALTE ENGEL Für den attraktiven Jungspund Sebastian Valmont (Ryan Philippe) ist die Verführung von naiven, jungen Damen der Mittelpunkt des Lebens. Um dem ganzen einen zusätzlichen Reiz zu verschaffen, sucht er stets neue Herausforderungen und geht schließlich mit se