Direkt zum Hauptbereich

G.I. Joe - Geheimauftrag Cobra

Nachdem die "Transformers" 2007 in den Kinos ordentlich die Kassen klingeln ließen, war es nur eine Frage der Zeit, bis uns weitere Spielzeug-Actionfiguren aus dem Hause Hasbro auf den Kinoleinwänden erwarten würden. Während Optimus Prime und Co. 2009 zum zweiten Mal wüteten, taten dies auch die Soldaten der "G.I. Joe"-Einheit, welche dank klarer Kriegs-Anleihen und einiges an militärischem Patriotismus hierzulande keinen großen Ruhm genießt. Dass der Film dennoch funktioniert, ist dann auch eine Überraschung, denn trotz ganz viel Blödsinn hat man hier über einen gewissen Zeitraum tatsächlich viel Spaß.

G.I. JOE - GEHEIMAUFTRAG COBRA


In der nahen Zukunft: Zwei Soldaten der US Army, Duke (Channing Tatum) und Ripcord (Marlon Wayans) verteidigen einen Koffer, in welchem sich eine tödliche Nanotechnologie befindet, gegen einige Feinde. Dabei werden sie in letzter Sekunde von einigen Soldaten der geheimen Spezialeinheit "G.I. Joe" gerettet, welche die Besten der Besten in ihren jeweiligen Fachgebieten vereint. Duke und Ripcord wollen der Einheit beitreten, um den Koffer zu verteidigen, als ersterer entdeckt, dass seine Ex-Verlobte Ana (Sienna Miller) unglaublicherweise auf den Seiten der Feinde steht... die nun zurückschlagen, um die Technologie zurückzuerobern.

Wer nach dem Durchlesen dieser Story bereits aussteigt, für den wird "G.I. Joe" sicherlich wenig bieten, denn um den vollkommen abgehobenen Schwachsinn, der uns hier zwei Stunden lang aufgetischt wird, zu genießen, muss diese Geschichte einfach mal hingenommen werden. Das Gute ist: Es ist ein wirklich unterhaltsamer Schwachsinn, der sowohl mit ziemlich überzeugenden Computereffekten, sympathischen Charakteren, jeder Menge Humor und ziemlich viel Krach und Lärm aufwartet. Wer hier Tiefe oder irgendeine Form von charakterlichem Zwischenspiel erwartet, ist ebenso wie bei den "Transformers" vollkommen falsch, wer sein Gehirn aber abgeben und sich mit einem unterhaltsamen Popcorn-Blockbuster der Marke "Dumm, aber spaßig" die Zeit vertreiben will, der kommt hier auf seine Kosten, denn das Ding ist mit allem vollgepackt, was man(n) an diesem Genre liebt: Explosionen, Verfolgungsjagden, Katana-Schwertkämpfe, Verrat und Betrug, schöne Frauen, muskelbepackte Männer, Sprücheklopfer, Düsenjets, Roboteranzüge und das Zerstören des ein oder anderen großen Bauwerks. Etwas mehr als eine Stunde macht das dann auch überraschend viel Freude: Ohne Innovationspreise zu gewinnen ballert sich Regisseur Stephen Sommers, der sich ja seit den ersten beiden, gelungenen "Mumien"-Abenteuern mit dem Blockbuster-Genre auskennt, durch eine hirnlose, aber irgendwie sympathische Geschichte, ohne große Atempausen, dafür aber mit Action im großen Stil. Den Vogel abschießen tut Sommers mit einer absolut genial geschnittenen, rasanten und spektakulären Actionsequenz im Mittelteil, in welchem die Protagonisten eine Verfolgungsjagd durch Paris führen, in welcher durch Züge gesprungen, Autos durch die Luft geschleudert und am Ende gar der Eiffelturm dem Erdboden gleichgemacht wird. Dieses Tempo kann Sommers mit einem eher schwachen Finale dann leider nicht mehr aufrecht erhalten, denn hier zeigt sich, dass die Geschichte eben doch nicht über zwei Stunden das Interesse aufrecht erhalten kann und wenn es noch so sehr knallt... nach einer Weile ist der ganze Quatsch mit Unterwasser-Stationen, Genexperimenten und all den machtgierigen Bösewichten dann eben doch eher blöde und rettet nicht bis über die Ziellinie. Beeindruckend ist aber, was für große Namen Sommers vor der Kamera zusammentrommeln konnte. Adewale Akinnuoye-Agbaje, Arnold Vosloo sowie ein gut gelaunter Brendan Fraser in einem Gastauftritt hat er gleich von seiner "Mumien"-Reihe mit rübergerettet, in kleinen und großen Rollen sind ansonsten noch "Scary Movie"-Freak Marlon Wayans (der tatsächlich auch lustig kann), Sienna Miller, "Lost"-Star Said Taghmaoui, "Fluch der Karibik"-Governor Jonathan Pryce, Ray Park, Joseph Gordon-Levitt und Dennis Quaid mit dabei. Ebenso wie Channing Tatum in der Hauptrolle haben all diese großen Mimen natürlich herzlich wenig zu tun und agieren vollkommen unter ihrem eigentlichen Können... aber Spaß hatten sie offensichtlich und das ist doch auch mal was. Fazit: Hirnloser Sommer-Blockbuster mit großartiger Action, flach-sympathischem Humor und viel Rasanz, der in seinem Finale ordentlich nachlässt. Dennoch unterhaltsam, wenn auch irgendwie blöde.

Note: 3


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Eddie the Eagle - Alles ist möglich

"Das wichtigste bei den Olympischen Spielen ist nicht der Sieg, sondern die Teilnahme. Das wichtigste im Leben ist nicht der Triumph, sondern der Kampf." Dieses Zitat, welches den Film "Eddie the Eagle" abschließt, stammt von Baron Pierre de Coubertin, dem Begründer der Olympischen Spiele. Und es bringt den Kern der Geschichte, die in diesem Film erzählt wird, sehr gut auf den Punkt, denn um den Sieg geht es hier eigentlich nicht oder zumindest nicht sehr lange. Aber es wird gekämpft und das obwohl niemand dieses seltsame Gespann aus Trainer und Sportler wirklich ernstnehmen wollte - genau das ist das Herz dieses Biopics, welches viele Schwächen, aber zum Glück auch viel Herz hat... EDDIE THE EAGLE Für Michael Edwards (Taron Egerton) gibt es trotz einer bleibenden Knieverletzung nur einen Traum: Er will in einer Disziplin bei den Olympischen Spielen antreten. Schon in seiner Kindheit scheitert er beim Hammerwerfen und Luftanhalten und landet schließlich, sehr...

Der große Crash - Margin Call

Es gehört schon einiges an Talent dazu, einen Film über eine Schar Anzugträger, die in dialoglastiger Manier das eventuelle, schockierende Ende ihrer Firma aufdecken. Wenn man es falsch angeht, könnte der Stoff arg trocken werden, mal ganz davon abgesehen, dass der Otto-Normal-Zuschauer mit den finanziellen Zusammenbrüchen und all den Zahlen nicht unbedingt umgehen kann. Eine Riege großer Stars kann da schon helfen, die Zuschauer anzulocken, so beweist es zumindest der angenehm ruhige Thriller "Margin Call"... DER GROSSE CRASH - MARGIN CALL Kurz vor der Finanzkrise 2007: In der Wertpapierhandelsabteilung einer großen New Yorker Bank werden etliche Mitarbeiter entlassen, unter ihnen ist auch Risikomanager Eric Dale (Stanley Tucci), der zuvor jedoch noch eine schockierende Entdeckung macht. Seine Arbeit hinterlässt er dem übriggebliebenen Mitarbeiter Peter Sullivan (Zachary Quinto), der die Zahlen überprüft... und dadurch entdeckt, dass der ganze Konzern auf wackligen Fü...

Eraser

Arnold Schwarzenegger, wohl neben Sylvester Stallone die Action-Ikone der 80er und 90er Jahre schlechthin, ist endlich zurück. Nachdem er sein Amt als Gouverneur von Kalifornien niedergelegt hat, dürfen wir ihn seit einiger Zeit endlich wieder in genügend rauen, spaßigen Actionfilmen wiedersehen. Auch wenn in der heutigen Zeit ganz klar Statham, Diesel und Co. die Actionhelden sind, macht es aber dennoch Spaß, den "Terminator"-Star wiederzusehen. Und natürlich auch seine vergangenen Filme, von denen ich bislang kaum einen gesehen habe und die ich nun mal nachholen möchte. Angefangen habe ich nun mit "Eraser" aus dem Jahr 1996... ERASER US-Marshall John Kruger (Arnold Schwarzenegger) arbeitet in einer geheimen Vereinigung der USA im Zeugenschutzprogramm. Darin beschützt er die Leben von Kronzeugen, welche vor Gericht Aussagen tätigen sollen und verschafft ihnen eine neue Identität, um sie vor dem Tod zu bewahren. Sein neuester Job ist eine junge Mitarbeiterin bei...