Auf eine Fortsetzung der Abenteuer rund um die "Men In Black" hatte eigentlich kaum einer gewartet, besonders da sich die Macher mit dem Ende des ersten Teils und der Löschung des Gedächtnisses von Agent Kay ein Sequel deutlich erschwert hatten. Doch der Erfolg des Originals hatte eine andere Sprache und so kam 2002 dann natürlich doch der zweite Teil in die Kinos, der sich an die bewährten Fortsetzungs-Regeln hält: Von allem ein bisschen mehr, mit ausgereifterer Tricktechnik und mehr Witz. Der kultige Charme des Originals wird dabei aber zu keinem Zeitpunkt erreicht...
MEN IN BLACK II
Agent Jay (Will Smith) arbeitet nun seit fünf Jahren bei den "Men In Black". Nun sieht er sich jedoch mit einer neuen, sehr gefährlichen Aufgabe konfrontiert: Die tödliche Serleena (Lara Flynn Boyle) landet auf der Erde und sucht nach dem Licht von Zartha, welches sie in ihre Macht bringen will. Die MiB will dies natürlich verhindern, hat jedoch keine Ahnung, wo sich das Licht befinden könnte, um es zu schützen. Einzig der geblitzdingste Kay (Tommy Lee Jones) wusste damals, wo es sich aufhält. Deswegen muss Jay seinen ehemaligen Partner zurückholen und sein Gedächtnis wieder auffrischen, bevor Serleena auf die richtige Spur kommt und das Licht von Zartha benutzen könnte, um die Erde zu zerstören...
Sicherlich war "Men In Black" 1997 kein Film, der lange im Gedächtnis blieb, denn die Story war Murks und generell durfte man das ganze Ding keinesfalls ernstnehmen. Im Bereich des Popcorn-Kinos konnte der film mit wunderbarem Humor, toller Action und vielen, kreativen Ideen aber mehr als überzeugen. Klar, dass die unvermeidliche Fortsetzung versucht, genau dort anzuknüpfen. Dabei wirkt der film aber im Grunde fast durchgehend viel zu erzwungen. Er versucht, mit Biegen und Brechen alles, was den ersten Teil ausmachte, in diesem Sequel noch einmal hervorzubringen, kann dabei aber nicht mehr als eine sparsam witzige und viel zu flott abgespulte Nummernrevue präsentieren. Natürlich erwartet hier niemand eine vielschichtige Story, ein wenig mehr als dieses jämmerliche Drehbuchgepinsel mit all seinen Logiklöchern und den doch sehr erzwungenen Wendungen hätte es aber gerne sein dürfen. Generell ist es dabei zwar schön, dass "Men In Black 2" eine sehr homogene Fortsetzung ist, die mit dem Großteil der Original-Besetzung, dem gleichen Set-Design und vielen Anspielungen auf den ersten Teil aufwartet... etwas Neues kann die Fortsetzung aber nicht bieten und bleibt dabei schlichtweg zu schüchtern, ruht sich weiter auf den bereits vergebenen Lorbeeren aus. Generell bleibt der Fokus diesmal auch weitestgehend viel zu sehr auf der tricktechnischen Action. Keine Frage, die Spezialeffekte sind super und die Actionsequenzen auch sehr rasant inszeniert, aber der erste Teil lebte doch weit mehr von der Präsenz und dem genialen Zusammenspiel seiner beiden sehr unterschiedlichen Hauptdarsteller. Tommy Lee Jones und Will Smith haben zwar auch hier wieder einige starke Szenen, aber große Lacher bleiben weitestgehend aus, da die wesentlichen Eckpunkte der beiden in Rekordtempo heruntergespult werden und dabei doch nur noch immer mehr vom Gleichen angeboten wird. Etwas weniger Ekel- und Spezialeffekte und mehr von dem trockenen Wortwitzhumor der beiden Schauspieler hätte auch diesem Film durchaus gut getan, so muss man sich in den sehr kurzen 88 Minuten dann leider immer wieder alle Sinne von den ständigen Schießereien und Explosionen totknallen lassen, was der Geschichte letztendlich die Seele kostet. Natürlich gibt es dabei auch hier wieder mal einige brillante Szenen, so zum Beispiel das erste Wiedersehen mit Agent Kay in einer Poststelle, aber die Brillanz eines Tests von Will Smith im ersten Teil wird nicht mehr erreicht, da sich der Humor hier durchgehend alberner und nicht mehr so gewitzt präsentiert. Ein Zeichen dafür ist auch, dass die ehemaligen Sidekicks Frank und die Wurmlinge hier plötzlich viel stärker in die Handlung etabliert werden, was dazu führt, dass wir nicht mehr über sie lachen, sondern sie mit ihren ständigen Kalauern nur noch nervig finden. Immerhin sorgen Will Smith und Tommy Lee Jones mit gewohnt viel Spielfreude dafür, dass einem so schnell nicht langweilig wird, doch die Witzlosigkeit des Skripts können sie auch nicht dauerhaft übertünchen, denn die Story ist flach ausgefallen und der Charme irgendwie verloren gegangen.
Note: 4+
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