Emily Browning? Bei Filmfans dürfte es bei dem Klang dieses Namens klingeln, doch wer sich nicht richtig in dieser Landschaft befindet, dürfte dabei noch mit den Achseln zucken... dabei empfiehlt sich die junge Nachwuchsschauspielerin schon seit gut einer Dekade immer wieder für Größeres. Mit "Lemony Snicket" wurde sie 2004 erstmalig einem größeren Publikum bekannt, bis heute spielte sie in großen Produktionen wie "Sucker Punch" oder "Legend" tragende Rollen. Eine ihrer Hauptrollen hatte sie auch in dem Horrorfilm "Der Fluch der zwei Schwestern" aus dem Jahr 2009... wo sie angesichts der mauen Geschichte bereits den größten Pluspunkt darstellte.
DER FLUCH DER 2 SCHWESTERN
Nach dem Tod ihrer Mutter durch einen Hausbrand lebt die junge Anna Ivers (Emily Browning) für einige Zeit in einer psychiatrischen Anstalt. Nachdem sie diese wieder verlässt und zu ihrer Familie zurückkehren kann, muss sie sich mit der neuen Freundin ihres Vaters Steven (David Strathairn), Rachel Summers (Elizabeth Banks), auseinandersetzen. Einzig ihre Schwester Alex (Arielle Kebbel) spendet Anna in dieser schwierigen Zeit Hilfe. Doch als Anna des Nachts von unheimlichen Visionen verfolgt wird, ahnt sie bald, dass der Tod ihrer Mutter womöglich kein Unfall war... und sie verhärtet einen Verdacht auf die neue Flamme ihres Vaters.
"Der Fluch der 2 Schwestern" reiht sich recht nahtlos in die Reihe von US-amerikanischen Grusel-Remakes ein, bei welchem das Original im asiatischen Raum zu finden ist. Wie auch in vielen anderen Fällen wird die Geschichte hier deutlich vereinfacht und den Sehgewohnheiten unseres Landes angepasst... was dazu führt, dass der Film nach nicht mal achtzig Minuten ohne Abspann auch schon wieder vorbei ist. Immerhin hat das Werk in dieser kurzen Laufzeit dann aber auch genug zu erzählen und wartet schließlich gegen Ende doch mit dem ein oder anderen Twist auf, den man so nicht unbedingt kommen sieht und der clever involviert ist. Dass viele der von vornherein ausgelegten Spuren so natürlich nicht stimmen können. ist zwar schnell klar, allerdings gelingt es den Machern recht stimmig, die Erwartungshaltung des Zuschauers das ein ums andere Mal zu untergraben, um schließlich mit etwas Andersartigem zu überraschen. Von diesem Andersartigem hätte es aber durchaus mehr sein können, denn vor dem alles hin und her werfenden Finale müssen wir dann mit einem sehr solide gemachten, ansonsten aber vollkommen standard-artigen Werk Vorlieb nehmen, welches sich nicht wirklich um eine Eigenständigkeit bemühen mag. Die Geschichte dümpelt dann doch recht lange vor sich hin und gerade im Bereich des Horrors bekommen wir rein gar nichts Neues geboten... die hier zelebrierten Schockeffekte sind nicht nur lahm und stellenweise unfreiwillig komisch, sie machen auch zu keiner Sekunde Angst. Da ist die Hintergrundgeschichte rund um die handlungstreibenden Charaktere weitaus interessanter, auch wenn man ihr mehr Komplexität hätte zustehen müssen und nicht alles nur auf den finalen Twist zusteuern lassen sollen. Denn da sich am Ende eh wieder alles dreht und wendet wird schließlich klar, dass "Der Fluch der 2 Schwestern" ansonsten eben nicht so viel Substanz bietet und sich dabei fast ausschließlich auf seine Wirkung im Finale verlässt. Immerhin können die Schauspieler so einige Plotholes und Logiklücken ausgleichen, besonders Emily Browning kann in der Hauptrolle mit einer sehr glaubwürdigen und fesselnden Performance überzeugen, gleiches gilt für eine wunderbar bedrohliche, dabei aber nie überzogene Elizabeth Banks. Banks kann dabei glücklicherweise den Unruhe-Faktor hochhalten, welchen das Setdesign oder die doch recht harmlose Atmosphäre an sich eben nicht benutzen kann. Fazit: Solides Genre-Kino mit einer einfachen und erst gegen Ende wirkungsvollen Geschichte, der es an Grusel und Atmosphäre mangelt. Immerhin macht Enily Browning in der Hauptrolle eine gewohnt sehr gute Figur.
Note: 4+
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