Was Orlando Bloom Anfang der 2000er für eine Karriere hinlegte, ist schon erstaunlich. Da hat er erstmal in den zwei wohl erfolgreichsten und populärsten Trilogien der letzten Jahre tragende Rollen gespielt (William Turner in "Fluch der Karibik" und Legolas in "Der Herr der Ringe") und fügte sich dann auch noch in Großproduktionen wie "Troja" und "Königreich der Himmel" ein... in letzterer sogar endlich als tragende Hauptrolle. Erst durch den 2013 erschienenen zweiten Teil vom "Hobbit" machte sich Bloom wieder so richtig im Blockbuster-Kino bemerkbar, aber riesige Hauptrollen sind seitdem nicht mehr in seiner Vita zu finden. Vielleicht auch zurecht...
Es ist nicht ganz einfach, in die recht komplexe Geschichte um die politischen Wirrungen, Glaubensrichtungen und Verrätereien hereinzukommen. "Königreich der Himmel" bietet uns hiermit innerhalb von drei Stunden ziemlich viel Stoff, in welchem man sich auch schon mal verirren kann. Kurzweilig ist der Film dadurch nicht, doch da er so viel zu erzählen, aufzuklären und zu berichten hat, gestaltet sich die Laufzeit sehr zäh. "Königreich der Himmel" kommt nie so richtig in Fahrt auf und hat besonders im langen Mittelteil üble Längen vorzuweisen. Viele Nebencharaktere wollen zu ihrem Recht kommen, aber letzten Endes läuft das meiste dann doch wieder auf ein "Gott will es" hinaus. Tiefe darf man hier nicht erwarten, dafür sind die Charaktere durchgehend zu einfach gestrickt und blickt man über den Tellerrand hinaus, so ist auch die Geschichte als Ganzes eine recht simple und so nicht sonderlich spannende. Es gibt da die bösen Verräter, den gutmütigen König und natürlich eine romantische Liebesgeschichte, doch dies alles wirkt so klischeehaft und abgenutzt, dass man sich schnell langweilt. Auch Action-Fans wird hier wenig geboten, denn abseits der langatmigen Dialoge über Glauben, Treue und Krieg gibt es nur eine richtig große Actionsequenz zum Finale, die mit ihren riesigen Türmen, viel Feuer und massig Schwertgeklirre jedoch auch nur Aufgewärmtes neu serviert und somit nicht zu packen vermag. Orlando Bloom bleibt in seiner ersten richtigen Hauptrolle leider sehr blass und ist nie in der Lage, einen Film dieser Größenordnung zu tragen. Da bieten die illustren Nebendarsteller bereits mehr, doch auch große Namen wie Jeremy Irons, Liam Neeson, David Thewlis und Brendan Gleeson bleiben hinter den Erwartungen zurück, sind in anderen Produktionen durchaus schon besser gewesen. Den größten Eindruck hinterlässt da dann sogar noch Edward Norton, der sich über den gesamten Verlauf des Films allerdings hinter einer Maske zu verstecken hat und selbst damit noch mehr Präsenz aufweist als ein ständig erkennbarer Orlando Bloom oder eine gleichmäßig langweilige Eva Green. Was am Ende hängen bleibt sind wunderbar eingefangene Bilder, großartige Kulissen, solide Effekte und ein fantastischer Soundtrack. Ansonsten ist "Königreich der Himmel" jedoch ein überlanger, langatmiger und sich selbst viel zu groß sehender Streifen, der rasch wieder vergessen ist und Potenzial zu einem richtigen Epos gehabt hätte.
Note: 4
KÖNIGREICH DER HIMMEL
Der junge Schmied Balian (Orlando Bloom) bekommt nach dem Selbstmord seiner Frau Besuch von seinem bislang nicht gekannten Vater Godfrey (Liam Neeson), dem Baron von Ibelin. Dieser überredet seinen Sohn, ihn nach Jerusalem zu begleiten, welches von einem leprakranken König (Edward Norton) regiert und im Frieden gehalten wird. Balian soll dort ein neues Leben beginnen können. Als Godfrey auf dem Weg dahin jedoch verstirbt, fällt Balian der Posten des Barons zu. In Jerusalem macht der ehemalige Schmied durch gütige Taten auf sich aufmerksam und beginnt mit Kontakten zum Königshaus. Dieses hat, durch die schwere Krankheit des Königs, mit dem Friedensabkommen der Muslime, geführt von Saladin (Ghassan Massoud) zu kämpfen, welche Jerusalem erobern wollen...Es ist nicht ganz einfach, in die recht komplexe Geschichte um die politischen Wirrungen, Glaubensrichtungen und Verrätereien hereinzukommen. "Königreich der Himmel" bietet uns hiermit innerhalb von drei Stunden ziemlich viel Stoff, in welchem man sich auch schon mal verirren kann. Kurzweilig ist der Film dadurch nicht, doch da er so viel zu erzählen, aufzuklären und zu berichten hat, gestaltet sich die Laufzeit sehr zäh. "Königreich der Himmel" kommt nie so richtig in Fahrt auf und hat besonders im langen Mittelteil üble Längen vorzuweisen. Viele Nebencharaktere wollen zu ihrem Recht kommen, aber letzten Endes läuft das meiste dann doch wieder auf ein "Gott will es" hinaus. Tiefe darf man hier nicht erwarten, dafür sind die Charaktere durchgehend zu einfach gestrickt und blickt man über den Tellerrand hinaus, so ist auch die Geschichte als Ganzes eine recht simple und so nicht sonderlich spannende. Es gibt da die bösen Verräter, den gutmütigen König und natürlich eine romantische Liebesgeschichte, doch dies alles wirkt so klischeehaft und abgenutzt, dass man sich schnell langweilt. Auch Action-Fans wird hier wenig geboten, denn abseits der langatmigen Dialoge über Glauben, Treue und Krieg gibt es nur eine richtig große Actionsequenz zum Finale, die mit ihren riesigen Türmen, viel Feuer und massig Schwertgeklirre jedoch auch nur Aufgewärmtes neu serviert und somit nicht zu packen vermag. Orlando Bloom bleibt in seiner ersten richtigen Hauptrolle leider sehr blass und ist nie in der Lage, einen Film dieser Größenordnung zu tragen. Da bieten die illustren Nebendarsteller bereits mehr, doch auch große Namen wie Jeremy Irons, Liam Neeson, David Thewlis und Brendan Gleeson bleiben hinter den Erwartungen zurück, sind in anderen Produktionen durchaus schon besser gewesen. Den größten Eindruck hinterlässt da dann sogar noch Edward Norton, der sich über den gesamten Verlauf des Films allerdings hinter einer Maske zu verstecken hat und selbst damit noch mehr Präsenz aufweist als ein ständig erkennbarer Orlando Bloom oder eine gleichmäßig langweilige Eva Green. Was am Ende hängen bleibt sind wunderbar eingefangene Bilder, großartige Kulissen, solide Effekte und ein fantastischer Soundtrack. Ansonsten ist "Königreich der Himmel" jedoch ein überlanger, langatmiger und sich selbst viel zu groß sehender Streifen, der rasch wieder vergessen ist und Potenzial zu einem richtigen Epos gehabt hätte.
Note: 4
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