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Scream - Schrei!

Das Slashergenre wurde in den 90ern, nachdem das Kinopublikum von den xten Fortsetzungen rund um Michael Myers, Freddy Krüger, Jason Vorhees und Co. endgültig für tot erklärt. Und dann kam auf einmal der von Wes Craven erschaffene "Scream" um die Ecke, brach mit sämtlichen Konventionen und wurde von allen Seiten bejubelt. Slasher waren auf einmal wieder in und der Film um Ghostface ließ eine ganze Schar schwacher Nachahmer aus dem Boden schießen, was wieder weniger gut war. Dafür kann "Scream" aber nichts, denn der ist bis heute ein unnachahmlicher Klassiker des Horrors.

SCREAM

Casey Becker (Drew Barrymore) und ihr Freund Steve werden eines Abends von einem Killer mit einer gruseligen Maske brutal ermordet. Das Städtchen Woodsboro ist in Aufruhr und die neugierige Presse rund um Reporterin Gale Weathers (Courteney Cox) sowie der Rest der Bevölkerung ist in purer Angst vor weiteren Morden. Die lassen nicht lange auf sich warten und als die junge Sidney Prescott (Neve Campbell) ebenfalls angegriffen wird, kochen die Erinnerungen an ihre vor einem Jahr ermordete Mutter wieder auf. Ist der Killer vielleicht derselbe? Was ist sein Motiv? Wer ist das nächste Opfer? Und vor allem... wer hält sich hier noch an die Regeln des zeitgenössischen Horrorfilms?

Eine etwas seltsame Inhaltsangabe, ich weiß, aber sie spiegelt den Geist von "Scream" recht gut wieder. Der Film ist auf einer Seite ein mordsspannender, ziemlich blutiger und an Wendungen reicher Slasher, was alleine schon für eine positive Wertung reichen würde. Was uns heute so alles als Horror verkauft wird, ist ja mittlerweile kaum noch ernstzunehmen und "Scream" bot uns 1996 eine willkommene Abwechslung. Nicht unbedingt gruselig, aber immerhin fesselnd und mit saftigen Schocks serviert. Doch das ist nur eine Seite der Medaille. Auf der anderen Seite warten nämlich erst die Aspekte, die "Scream" von einem guten Slasher auf das Niveau eines außergewöhnlichen Films heben. Zum einen ist die Geschichte bei all ihren Wendungen absolut sinnig und auch beim mehrmaligen Anschauen, wenn man die Identität des Killers kennt, erschließen sich stets neue Überraschungen. Dann wartet der Streifen auch noch mit einem Batzen Humor auf, der nie infantil oder dumm wirkt und welchen man in einem Film diesen Genres kaum erwartet hätte. Dazu tragen die (fast) durchgehend sympathischen Charaktere bei, die von fähigen Schauspielern wie David Arquette, "Friends"-Star Courteney Cox, Neve Campbell und Drew Barrymore verkörpert werden. Manch einer mag beklagen, dass Grusel hier fehlt, doch die spannende Story mit all ihren Anspielungen und Insider-Witzen (für Filmfans ein Traum) macht dies locker wieder wett. Es macht einfach Freude, mitzurätseln und somit immer wieder überrascht zu werden. Den Killer zu erraten, ist hier nämlich wirklich nicht einfach. Letzten Endes gibt es kaum etwas zu kritisieren an "Scream": Ein klarer Klassiker des Genres, welcher jeder Horror- aber auch jeder Filmfan dringend gesehen haben sollte!

Note: 1-

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