Direkt zum Hauptbereich

Scream 3

Nach zwei erfolgreichen Filmen über den Ghostface-Killer sollte ein dritter Teil die Horror-Trilogie abschließen und sämtliche rote Fäden, welche in den ersten beiden Teilen gesponnen wurden, zusammenlaufen. Dass es bei der Trilogie nicht blieb, ist dann natürlich wieder dem kommerziellen Erfolg geschuldet und so erschien 2011 auch noch ein vierter Teil, womit das mit dem "großen Abschluss der Trilogie" also schon wieder nicht stimmt. Was auch nicht so recht stimmen mag, ist der Film an sich, denn "Scream 3" ist leider der schwächste Film der Reihe.

SCREAM 3

Beim Dreh von "Stab 3", welcher die realen Ereignisse aus Woodsboro per Fortsetzung weitererzählt, ereignen sich grauenvolle Morde. Nach und nach werden die Schauspieler der Produktion von einem maskierten Killer dahingerafft. Das ruft natürlich Reporterin Gale (Courteney Cox) und auch Dewey (David Arquette), der mittlerweile als Sicherheitsbeamter am Set arbeitet, auf den Plan. Auch Sidney (Neve Campbell) schaltet sich wieder ein, nachdem sich der Killer bei ihr gemeldet und sie als wahres Ziel herausgefordert hat. Und somit beginnt zum dritten Mal die tödliche Hatz nach dem Mörder...

"Scream 3" wirkt zwar nicht von vorne bis hinten wie ein Abklatsch der beiden richtig guten ersten Teile, ist es aber letztendlich und dabei auch kein sonderlich guter. Nette Ideen wie die neu aufgestellten Regeln im Fall eines Trilogie-Abschlusses bei Horrorfilmen werden zu rasch unter den Tisch gefegt und somit stellt sich richtige Spannung nur selten ein. Die Schocker sitzen nicht mehr allzu kräftig, die Mordszenen wurden für einen breiteren Erfolg abgemildert und sind kaum noch blutig und auch die schlussendliche Auflösung, wer denn nun wieder der Killer ist, ist zwar überraschend und nicht zu erraten, aber nur weil diese doch recht stumpfsinnig und an den Haaren herbeigezogen ist. Trotzdem gibt es, wenn man den schläfrigen Mittelteil mal ein wenig außer Acht lässt, einige doch sehr spannende Einzelszenen und das Finale, in dem munter durch die noch verbliebenen Darsteller gemetzelt wird, unterhält mit einigen respektablen Kniffen noch mal deutlich. Ein Fehler war es jedoch, die neu hinzugekommenen Nebenfiguren, von denen eh fast alle bloßes Messerfutter sind, mit den wohl schlechtesten Schauspielern der letzten Jahre zu besetzen. Die Leistungen, welche die Neuzugänge hier abliefern, sind wahrlich unter aller Kanone und geben den Film somit immer wieder der Lächerlichkeit preis. Da freut man sich umso mehr über die erneute Teilnahme der alten "Scream"-Recken David Arquette, Courteney Cox und Neve Campbell (auch wenn letztere bis zum Finale eher wenig zu tun hat) sowie soliden Nebendarstellern wie Patrick Dempsey und Lance Henriksen, denn die machen ihre Sache erneut gut. Für den ein oder anderen Drehbuchschnitzer, wie die nervigen und vollkommen unnötigen Alptraum-Sequenzen Sidneys oder die verquere, aus dem Ruder laufende Auflösung, können die Darsteller schließlich nichts. Für den Abschluss der Trilogie zieht sich "Scream 3" also noch achtsam aus der Affäre, ist spannend und auch noch dank einer gut aufgelegten Hauptdarsteller-Garde spaßig genug, um beim dritten Anlauf noch immer zu unterhalten. Der über zehn Jahre später erschienene "Scream 4" machte dies mit mehr Frische, besseren Ideen und mehr Logik jedoch noch mal deutlich besser.

Note: 3-





Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Holzhammer pur: Filmkritik zu "Cherry - Das Ende aller Unschuld"

Mit achtzehn Jahren ist sich der Student Cherry (Tom Holland) sicher, in seiner Kommilitonin Emily (Ciara Bravo) die Liebe seines Lebens gefunden zu haben. Als diese ihn jedoch eiskalt verlässt, beschließt Cherry in seiner Trauer, sich für die Army zu verpflichten... noch nicht wissend, dass Emily ihre Meinung ändern und zu ihm zurückkehren wird. Doch der Schritt ist bereits getan und Cherry wird für zwei Jahre in den Irak versetzt, um dort für sein Land zu kämpfen. Die Erfahrungen, die er dort macht und die Dinge, die er dort sehen wird, lassen ihn völlig kaputt zurück... und machen schließlich auch die Rückkehr in seine Heimat und sein folgendes Leben zu einem irren Rausch verkommen, der nicht nur ihn selbst, sondern auch die Menschen um ihn herum zu zerstören droht. Die Brüder Anthony Joe und Russo, die mit dem genialen "Avengers"-Doppel "Infinity War" und "Endgame" zwei der erfolgreichsten und besten Filme unserer Zeit erschufen, holen Tom "Spid

Eddie the Eagle - Alles ist möglich

"Das wichtigste bei den Olympischen Spielen ist nicht der Sieg, sondern die Teilnahme. Das wichtigste im Leben ist nicht der Triumph, sondern der Kampf." Dieses Zitat, welches den Film "Eddie the Eagle" abschließt, stammt von Baron Pierre de Coubertin, dem Begründer der Olympischen Spiele. Und es bringt den Kern der Geschichte, die in diesem Film erzählt wird, sehr gut auf den Punkt, denn um den Sieg geht es hier eigentlich nicht oder zumindest nicht sehr lange. Aber es wird gekämpft und das obwohl niemand dieses seltsame Gespann aus Trainer und Sportler wirklich ernstnehmen wollte - genau das ist das Herz dieses Biopics, welches viele Schwächen, aber zum Glück auch viel Herz hat... EDDIE THE EAGLE Für Michael Edwards (Taron Egerton) gibt es trotz einer bleibenden Knieverletzung nur einen Traum: Er will in einer Disziplin bei den Olympischen Spielen antreten. Schon in seiner Kindheit scheitert er beim Hammerwerfen und Luftanhalten und landet schließlich, sehr

Eiskalte Engel

Die 90er Jahre waren das absolute Revival für die Teenager-Komödie, wobei so manch ein auch etwas verruchterer Klassiker entstand. Dabei gereichte es zur damaligen Zeit bereits für "American Pie", in welchem es sich zwar weitestgehend nur um Sex dreht, der aber dennoch recht harmlos daherkam, zu einem kleinen Skandal. Die logische Fortführung dessen war schließlich "Eiskalte Engel", wo der Sex nicht nur der Hauptfokus ist, sondern im Grunde den einzigen sinnigen Lebensinhalt der Hauptfiguren darstellt. Das ist dann zwar ziemlich heiß und gerade für einen Film der letzten Dekade, der sich an Teenies richtet, erstaunlich freizügig... aber auch sehr vorhersehbar und irgendwie auch ziemlich doof. EISKALTE ENGEL Für den attraktiven Jungspund Sebastian Valmont (Ryan Philippe) ist die Verführung von naiven, jungen Damen der Mittelpunkt des Lebens. Um dem ganzen einen zusätzlichen Reiz zu verschaffen, sucht er stets neue Herausforderungen und geht schließlich mit se