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King Kong (2005)

Peter Jackson hatte schon sehr lange Zeit vorgehabt, endlich eine Neuverfilmung der Geschichte um den Riesengorilla zu drehen, doch die geldgebenden Produzenten lehnten ein Remake stets ab. Erst, als sich Jackson nach seiner monumentalen "Der Herr der Ringe"-Trilogie quasi zum neuen König des Kinos aufgeschwungen hatte, durfte er ran an sein Traumprojekt. Und man merkt, dass er mit größtem Herz und viel Liebe bei der Sache war, denn Jackson schafft das Kunstwerk, eine komplett bekannte Geschichte zu einem Erlebnis zu machen, welches wir so auch noch nicht gesehen haben...

KING KONG


Der Regisseur Carl Denham (Jack Black) hat Probleme damit, seinen neuen Film zu finanzieren. Ohne Geld und Geldgeber bricht er schließlich mit seinem Team per Schiff zu einer mysteriösen, noch unentdeckten Insel auf, wo er sich grandiose Bilder erhofft. Dort kommen sie jedoch nicht zum Drehen, denn nachdem sie die Bekanntschaft mit brutalen Eingeborenen gemacht haben, entdecken sie das Geheimnis der Insel: Ein gigantischer, acht Meter großer Gorilla beherrscht den Dschungel und entführt die Hauptdarstellerin von Carls Film, Ann Darrow (Naomi Watts). Sogleich machen sich Carl, Drehbuchautor Jack Driscoll (Adrien Brody) und das restliche Team durch den von Untieren belebten Urwald auf, um die Frau zu retten...

Über drei Stunden lang (in der Extended Version) nimmt sich Peter Jackson hier Zeit, um die altbekannte Geschichte in visuell neuer Form zu erzählen. Und das ist auch gut so, denn so kann Jackson im ersten Drittel seine Charaktere genauer einführen, als es sonst im Blockbuster-Kino der Fall ist, um im Anschluss daran noch immer genug Zeit für imposante Actionszenen zu haben. Und diese liefert der Regisseur zahlreich: Der Mittelteil, in welchem sich die Crew auf der Insel durchschlägt, ist eine einzige Action-Achterbahnfahrt, in welchem der sich immer weiter dezimierende Trupp mit immer neuen Gefahren auseinandersetzen muss. Die Szenen leben von ihrem enormen Tempo, dem cleveren Schnitt, der pompösen musikalischen Untermalung und natürlich den brillanten, oscarprämierten Effekten. Einige Male ist zwar klar zu erkennen, dass die Tricks aus dem Computer stammen, aber das stört kaum, da die Szenen auch so genug Wumms haben und stets zu packen wissen. Ohnehin ist die Ideenvielfalt, mit welchen die Designer die verschiedenen, teils wirklich grauenerregenden Kreaturen auf der Insel entworfen haben, mit viel Lob zu zollen, denn was da alles so kreucht und fleucht, das hat man so wirklich noch nicht gesehen.
Das visuelle Highlight des Films ist jedoch die Kreation des titelgebenden Riesenaffen: Per Motion Capturing wird Kong, der hier von Andy Serkis gespielt wird, so viel Menschlichkeit beigeschrieben, ohne ihm seine tierischen Eigenarten zu nehmen, dass einem die Kinnlade herunterklappt. Durch diese technische Versiertheit lebt auch die Beziehung, die sich zwischen Kong und Ann aufbaut und dabei unerwartet viel Gefühl freisetzt.
Neben dem zugleich spaßigen und tragischen Beginn, in welchem Peter Jackson die vielen Charaktere einführt und zudem auch noch ein ungemein realistisches Bild von Amerika zur Zeit der Sozialkrise entwirft und den spektakulären Inselabenteuern fällt das unvermeidliche Finale, in welchem Kong in die Welt der Menschen transportiert wird und dort gehörig Schaden anrichtet, erwartungsgemäß ein wenig ab. Das liegt daran, dass uns dieser Teil von den vorherigen Kong-Filmen natürlich bereits bekannt ist und obwohl Jackson auch hier Action und große Gefühle in starken Einklang bringt, braucht er gerade beim großen Finale auf dem Empire State Building etwas zu lange, um wirklich zu seinem dramatischen Schluss zu kommen, lässt immer wieder die tödlichen Flugzeuge umhersausen, ohne dass dabei visuell etwas auch nur annährend so aufregendes wie in den vorhergehenden Dschungelabenteuern präsentiert werden würde. Schlecht ist dieser letzte Akt natürlich dennoch nicht, er fällt aber qualitativ doch recht deutlich ab, da Jackson im Gegensatz zu den ersten beiden Akten hier nichts wirklich Neues mehr eingefallen ist.
Schauspielerisch hat er dafür genau auf die richtigen Pferde gesetzt: Naomi Watts, Jack Black und Adrien Brody zeigen eine wunderbare Präsenz in den prägnantesten Rollen, wobei besonders Black als intriganter Sprücheklopfer heraussticht, ohne dabei unnötige Comedy-Ticks zu zeigen. Lobende Extraerwähnungen verdienen sich auch Jamie Bell, Evan Parke und der deutsche Export Thomas Kretschmann als Captain der "Venture", der mit rauchiger Stimme und herrlicher Zwielichtigkeit hervorragend besetzt ist.
Fazit: "King Kong" ist ein visueller Action-Kracher mit grandiosen Effekten, angenehmem Witz und großen Gefühlen, der großartige Bilder und viel Tempo bereithält. Der finale Akt fällt dabei aufgrund der bekannten Storyline aber ab.

Note: 2





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