Stalking scheint neuerdings gerade im Thriller-Genre ein gern gesehenes Motiv zu sein. In einer Zeit von Smartphones, Facebook und YouTube ist es eh schwierig, sich so etwas wie ein klares Privatleben noch vollständig zu erhalten, wenn aber Menschen ganz gezielt über die persönlichen Grenzen eines anderen gehen, in seine Heimat und sein Leben eindringen, dann wird es schnell unangenehm. Mittlerweile ist Stalking zum Glück auch eine richtige Straftat und wird dementsprechend geahndet. In der Filmwelt ist das Thema deswegen aber noch lange nicht vom Tisch...
THE GIFT
Simon (Jason Bateman) und seine Frau Robyn (Rebecca Hall) sind soeben in seinen kleinen Vorort von Los Angeles gezogen, um dort, nach einer fehlgeschlagenen Schwangerschaft von Robyn, neu anzufangen. Dort trifft Simon seinen alten Schulkameraden Gordo (Joel Edgerton) wieder, der schon damals ein komischer Kauz war und es heute wohl noch immer ist. Gordo hängt sich an das Päärchen, überhäuft sie mit Geschenken und kommt immer wieder unangekündigt zu Besuch. Simon findet das gar nicht lustig und will der Sache, besonders da er Gefühle Gordos seiner Frau gegenüber vermutet, einen Riegel vorschieben. Doch Gordo dreht nun erst richtig auf...
Tatsächlich, die Zeiten haben sich geändert. Stalking wurde von den Gesetzeshütern ja oft nicht als wirklich ernstzunehmend eingestuft, heute gibt es dafür ordentliche Konsequenzen. Und die Polizisten, die in einer Szene auftauchen, um den Fall aufzunehmen, zeigen das auch ganz klar auf. In vielen anderen Filmen würden die Cops die derzeitigen Ereignisse wohl als unglaubwürdig abtun und unverrichteter Dinge wieder gehen. Hier nehmen sie die Sache, obwohl vergleichsweise wenig passiert ist zu diesem Zeitpunkt, sofort ernst... eine erfrischende Änderung.
Darüber hinaus ist allerdings recht wenig anders an diesem Thriller. Die Thematik an sich ist natürlich noch immer spannend, aber das Meiste kennen wir auch bereits aus anderen Filmen: Es beginnt alles noch recht harmlos, mit der Zeit haben die Hauptakteure seltsame Vermutungen, Geheimnisse kommen ans Licht und das zuvor harmlose Nachstellen wandelt sich in massiven Terror. Da gibt es dann aber immerhin die ein oder andere clevere Wendung, ein wirklich unter die Haut gehendes Finale und Charaktere, die angenehm tief gezeichnet sind.
Auf den normalen Schockgehalt wird hier wenig Wert gelegt, Regisseur und Darsteller Joel Edgerton interessiert sich dabei weniger für anspruchslosen Thrill als für die Reaktionen seiner Charaktere. Wie sie auf die neue Situation reagieren, wie ihre Beziehung darunter leidet, was für Geheimnisse aus vergangenen Zeiten sie dadurch belasten... darauf schaut Edgerton und hat dabei meistens den richtigen Riecher. Es wird Menschen geben, die "The Gift" gerade wegen seinem Fokus auf den Figuren und deren Empfindungen nicht sonderlich spannend finden werden. Und es lässt sich auch nicht leugnen, dass der Film während seinen 108 nicht immer kurzweiligen Minuten auch mal über ein paar Längen stolpert und einen unwichtigen Subplot über ein Fiasko in Simons Job sogar komplett verschenkt, sodass dieser ruhig ersatzlos hätte gestrichen werden können... so wirkt er nur wie ein billiger Aufhänger, um die Konflikte weiter ins Rollen zu bringen. Ansonsten gelingen Edgerton aber auch einige sehr intensive Szenarien und eine Story, die nicht immer unbedingt ganz logisch und stellenweise überzogen ist, aber zumindest am Ball hält und durchgehend spannend ist.
Dass dabei auch auf drei sehr talentierte Schauspieler zurückgegriffen werden kann, ist natürlich ebenfalls glücklich. Rebecca Hall ist in diesem Haupt-Trio aber sogar klar die stärkste, mit einer angenehm nuancierten, kraftvollen und ehrlichen Performance fesselt sie die Zuschauer durchgehend. Jason Bateman ist abseits des Komödienfachs ja gar nicht so häufig zu sehen, zeigt aber hier, dass er sich für ernstere Rollen durchaus empfiehlt und Edgerton latscht nicht in die Falle, seinen etwas seltsamen und krankhaften Gordo zu übertrieben zu spielen, sondern bleibt gekonnt auf einer glaubwürdigen Ebene.
Fazit: Kein ganz großer Thriller, aber intensiv gespielt, mit einigen starken Szenen und Wendungen. Gegen Ende rutscht die Geschichte aber etwas zu sehr ins Überzogene ab.
Darüber hinaus ist allerdings recht wenig anders an diesem Thriller. Die Thematik an sich ist natürlich noch immer spannend, aber das Meiste kennen wir auch bereits aus anderen Filmen: Es beginnt alles noch recht harmlos, mit der Zeit haben die Hauptakteure seltsame Vermutungen, Geheimnisse kommen ans Licht und das zuvor harmlose Nachstellen wandelt sich in massiven Terror. Da gibt es dann aber immerhin die ein oder andere clevere Wendung, ein wirklich unter die Haut gehendes Finale und Charaktere, die angenehm tief gezeichnet sind.
Auf den normalen Schockgehalt wird hier wenig Wert gelegt, Regisseur und Darsteller Joel Edgerton interessiert sich dabei weniger für anspruchslosen Thrill als für die Reaktionen seiner Charaktere. Wie sie auf die neue Situation reagieren, wie ihre Beziehung darunter leidet, was für Geheimnisse aus vergangenen Zeiten sie dadurch belasten... darauf schaut Edgerton und hat dabei meistens den richtigen Riecher. Es wird Menschen geben, die "The Gift" gerade wegen seinem Fokus auf den Figuren und deren Empfindungen nicht sonderlich spannend finden werden. Und es lässt sich auch nicht leugnen, dass der Film während seinen 108 nicht immer kurzweiligen Minuten auch mal über ein paar Längen stolpert und einen unwichtigen Subplot über ein Fiasko in Simons Job sogar komplett verschenkt, sodass dieser ruhig ersatzlos hätte gestrichen werden können... so wirkt er nur wie ein billiger Aufhänger, um die Konflikte weiter ins Rollen zu bringen. Ansonsten gelingen Edgerton aber auch einige sehr intensive Szenarien und eine Story, die nicht immer unbedingt ganz logisch und stellenweise überzogen ist, aber zumindest am Ball hält und durchgehend spannend ist.
Dass dabei auch auf drei sehr talentierte Schauspieler zurückgegriffen werden kann, ist natürlich ebenfalls glücklich. Rebecca Hall ist in diesem Haupt-Trio aber sogar klar die stärkste, mit einer angenehm nuancierten, kraftvollen und ehrlichen Performance fesselt sie die Zuschauer durchgehend. Jason Bateman ist abseits des Komödienfachs ja gar nicht so häufig zu sehen, zeigt aber hier, dass er sich für ernstere Rollen durchaus empfiehlt und Edgerton latscht nicht in die Falle, seinen etwas seltsamen und krankhaften Gordo zu übertrieben zu spielen, sondern bleibt gekonnt auf einer glaubwürdigen Ebene.
Fazit: Kein ganz großer Thriller, aber intensiv gespielt, mit einigen starken Szenen und Wendungen. Gegen Ende rutscht die Geschichte aber etwas zu sehr ins Überzogene ab.
Note: 3
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