Dass eine Fortsetzung zu dem Überraschungserfolg "Meine Braut, ihr Vater und ich" kommen würde, war klar. Immerhin zogen aber doch fast fünf Jahre ins Land, bevor man dieses in die Kinos brachte und die großen Hoffnungen, dass ein zum Original ebenbürtiger Film entstehen würde, hatte ich auch nicht, denn dieses finde ich dafür noch immer zu genial. Und nein, die Fortsetzung hält da erwartungsgemäß nicht ganz mit, liefert aber dennoch etliche urkomische Momente und ein wunderbares Zusammenspiel von großen Schauspielern.
MEINE FRAU, IHRE SCHWIEGERELTERN UND ICH
Die Hochzeitsvorbereitungen von Greg (Ben Stiller) und Pam (Teri Polo) sind in vollem Gange... vorher müssen beide Familien jedoch zusammengeführt werden, weswegen sich die beiden mit Pams Eltern Jack (Robert De Niro) und Dina (Blythe Danner) für ein Wochenende nach Miami aufmachen, um Gregs Eltern zu besuchen. Dieser fürchtet sich vor dem Besuch, weiß er doch, dass seine Eltern nicht alle Tassen im Schrank haben. Schnell wird auch dieses Wochenende erneut zum Chaos, als Bernie (Dustin Hoffman) und Roz Focker (Barbra Streisand) ihren Sohn und dessen Schwiegervater mit ihren seltsamen Eigenarten fast in den Wahnsinn treiben...
Eigentlich ist "Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich" eine wirklich angenehm gute Fortsetzung des grandiosen ersten Teils. Man hält sich hier gut an die Erfolgsformel des Originals, ohne sich jedoch darauf auszuruhen und fügt jede Menge Neuheiten dazu, sodass man hier keine bloße Kopie erlebt, sondern einen eigenständigen Film, der sich auch einiges traut. Da gibt es dann auch einige Änderungen im Personal, sodass es schade ist, dass all die schrulligen Nebenfiguren des ersten Teils hier nicht mehr dabei sind... storytechnisch werden sie aber ohnehin nicht gebraucht und von Dustin Hoffman und Barbra Streisand gut ersetzt. Schauspielerisch ist das hier ohnehin eine starke Klasse, denn hier treffen sich tatsächlich einige der faszinierendsten Schauspieler und das sogar in einer kurzweiligen, teils sogar recht derben Komödie. Dass das immer noch funktioniert, liegt zum Großteil an der Spielfreude dieser Mimen: Robert De Niro ist so grummelig und miesepetrig wie zuvor und liefert sich mit seinen Spielpartnern ein urkomisches Duell, welches gerne einfach mal aus vieldeutigen Blicken besteht, Ben Stiller steht erneut hastig zwischen allen Fronten und hält das ganze Ding irgendwie zusammen, wobei er auch mehrfach in einige Fettnäpfchen tritt. Der richtige Motor ist er diesmal aber nicht alleine, denn dieser Platz wird ihm von seinen Filmeltern streitig gemacht: Barbra Streisand und Dustin Hoffman sind als sehr herzliche, aber auch arg peinliche und gefühlsbetonte Hippie-Eltern hervorragend besetzt, sie verstehen sich perfekt aufs Comedy-Timing, haben auch nichts dagegen, sich mal ein wenig lächerlich zu machen und ziehen all diesen Klamauk mit einer Ernsthaftigkeit durch, die diesen Humor erst so wirkungsvoll präsentiert. Die ganz großen Kracher (wie der angezündete Altar oder die abgeschossene Urne aus dem Original) bleiben hier diesmal jedoch aus, viele der Peinlichkeiten entwickeln sich diesmal noch mehr als sonst über Wortduelle, wenn Gregs Eltern beispielweise etwas zu viel aus der Kindheit ihres Sohnes preisgeben und dabei sogar ein Fotoalbum zücken... die Hölle für jeden, der sich mit Greg noch immer identifizieren kann. Bei einer Laufzeit von 115 Minuten bleiben zwar besonders zu Beginn einige Längen nicht aus und generell lacht man hier auch nicht ganz so laut und schallend wie noch im Original... vielleicht, weil Gregs Peinlichkeiten diesmal im Beisein seiner Eltern eben nicht mehr ganz so enorm auffallen, da diese alles einigermaßen abfangen und absegnen. Generell ist die Formel ansonsten aber noch immer erfolgreich: Treffsicherer Witz, spielfreudige Darsteller, Mut zur Übertreibung und auch eine Portion Herz und fertig ist eine recht herrliche Komödie, die all das zeigt, was wir beim Kennenlernen der Schwiegereltern bloß nicht erleben wollen. Fazit: Ab und zu etwas zu geschwätzig. Dennoch kann die Fortsetzung weiterhin mit tollen Darstellern, herrlichem Humor und vielen neuen Ideen überzeugen.
Note: 2-
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