Ich will mir jetzt angewöhnen, Filme mit Kopfhörern zu sehen. Es bringt einen einfach dazu, noch tiefer in die Welt einzutauchen, ohne vibrierende Handys, lautes Knallen im Treppenhaus oder schreiende Betrunkene draußen. Da ich aber ein Angsthase bin, höre ich dennoch gerne, was in der Wohnung los ist... dachte aber, dass gerade ein Horrorfilm wie "The Boy" eine angenehme Herausforderung wäre, um mich auf diese neue Art einzulassen. Klar, ein Film wird dadurch nicht besser und das habe ich heute auch direkt erleben müssen, aber das ganze Erlebnis wird intensiver...
THE BOY
Die junge Greta (Lauren Cohan) reist weg von Stadt und Menschen, um dort in einem alten Herrenhaus für den kleinen Sohn eines alten Ehepaares, welches endlich wieder einmal verreisen möchte, das Kindermädchen zu spielen. Die Bezahlung ist gut und Greta erhofft sich dadurch etwas Abstand zu ihrem Ex-Freund... doch die Überraschung ist groß. Das Kind Brahms stellt sich als Porzellanpuppe heraus. Greta findet das zwar unheimlich, doch ihr Job scheint leichter zu werden. Zumindest bis sie herausfindet, dass in der Puppe ein seltsames Eigenleben zu stecken scheint...
"The Boy" ist ein netter, kleiner Horrorfilm, der aus der Masse der Genre-Werke allerdings zu keinem Zeitpunkt herausstechen kann, denn dafür ist das alles doch etwas zu 08/15. Die bekannten Elemente des Horrorfilms finden sich hier alle wieder, ohne dass sie ein wenig aufgewertet oder neu erfunden werden... für Horrorkenner wie mich, die schon recht abgehärtet sind, eben nicht gut, da sich damit kaum noch jemand hinter dem Ofen hervorlocken lässt. Da hätten wir eine Protagonistin, die einen neuen Ort besucht, natürlich einige soziale Probleme hat, denen sie entfliehen will und schließlich einigem Grusel-Terror ausgeliefert ist, für den sie vorerst keine Erklärung hat. Da wäre das seltsame alte Ehepaar, der gutmütige Typ von nebenan, der die Protagonistin ganz toll findet, seltsame Geräusche, vorhersehbare Schockeffekte und ein großes Haus, wobei hinter jeder Ecke der nächste Jumpscare lauern kann. Dass diese Mixtur diesmal nicht gut funktioniert, liegt daran, dass die Geschichte an sich eher dröge abläuft. Der Grusel braucht wie immer seine Zeit, bevor er richtig loslegt, zuvor werden wir mit einer recht langen Exposition und kleinen Vorahnungen hingehalten. Da die Charaktere jedoch mies geschrieben sind und ihre privaten Scherereien aus der Mottenkiste stammen, machen sich hier jedoch fix einige Längen breit und so richtig gruselig wird es eigentlich auch nie. Pünktlich zum Finale gibt es natürlich noch eine überraschende Wendung, die zumindest ich so nicht habe kommen sehen. Das könnte aber daran liegen, dass ich zu dieser Zeit bereits felsenfest von einer anderen Wendung überzeugt gewesen bin, die so nicht eintrat und deswegen kaum einen Gedanken an andere Möglichkeiten verschwendet habe, andere Zuschauer dürften dies vielleicht also schon eher kommen sehen. Dass diese Überraschung storytechnisch wenig Sinn ergibt und etliche Fragen offenbleiben, stört dabei aber auch bereits gewaltig. Getragen wird das Ganze dann am ehesten noch von "The Walking Dead"-Star Lauren Cohan, die hier ihre erste Kino-Hauptrolle hat und zeigt, dass sie dem auch gewachsen ist, während der Rest des kleinen Casts dabei doch eher blass bleibt. Da Cohan in den meisten Szenarien aber ohnehin alleine unterwegs ist, fällt das nicht allzu groß ins Gewicht. Ansonsten bekommen Horror-Neulinge hier noch ein wenig mehr, die alten Hasen dürften sich von manch billigem Schocker aber kaum noch überraschen lassen, auch wenn das Ganze sehr solide inszeniert ist und auch das Finale noch für ein wenig Spannung sorgt. Fans des wahren Horrors sind mit dem momentan noch in den Kinos laufenden "Conjuring 2" aber besser bedient, denn der ist nicht nur intelligenter und mutiger, sondern weiß auch noch wirklich zu gruseln. Fazit: Mittelmäßiger Horror-Thriller, der keine neuen Ideen bietet und noch nicht mal großartig gruselt. Lauren Cohan überzeugt jedoch in der Hauptrolle und bietet sich dahingehend für weitere Jobs an.
Note: 4+
"The Boy" ist ein netter, kleiner Horrorfilm, der aus der Masse der Genre-Werke allerdings zu keinem Zeitpunkt herausstechen kann, denn dafür ist das alles doch etwas zu 08/15. Die bekannten Elemente des Horrorfilms finden sich hier alle wieder, ohne dass sie ein wenig aufgewertet oder neu erfunden werden... für Horrorkenner wie mich, die schon recht abgehärtet sind, eben nicht gut, da sich damit kaum noch jemand hinter dem Ofen hervorlocken lässt. Da hätten wir eine Protagonistin, die einen neuen Ort besucht, natürlich einige soziale Probleme hat, denen sie entfliehen will und schließlich einigem Grusel-Terror ausgeliefert ist, für den sie vorerst keine Erklärung hat. Da wäre das seltsame alte Ehepaar, der gutmütige Typ von nebenan, der die Protagonistin ganz toll findet, seltsame Geräusche, vorhersehbare Schockeffekte und ein großes Haus, wobei hinter jeder Ecke der nächste Jumpscare lauern kann. Dass diese Mixtur diesmal nicht gut funktioniert, liegt daran, dass die Geschichte an sich eher dröge abläuft. Der Grusel braucht wie immer seine Zeit, bevor er richtig loslegt, zuvor werden wir mit einer recht langen Exposition und kleinen Vorahnungen hingehalten. Da die Charaktere jedoch mies geschrieben sind und ihre privaten Scherereien aus der Mottenkiste stammen, machen sich hier jedoch fix einige Längen breit und so richtig gruselig wird es eigentlich auch nie. Pünktlich zum Finale gibt es natürlich noch eine überraschende Wendung, die zumindest ich so nicht habe kommen sehen. Das könnte aber daran liegen, dass ich zu dieser Zeit bereits felsenfest von einer anderen Wendung überzeugt gewesen bin, die so nicht eintrat und deswegen kaum einen Gedanken an andere Möglichkeiten verschwendet habe, andere Zuschauer dürften dies vielleicht also schon eher kommen sehen. Dass diese Überraschung storytechnisch wenig Sinn ergibt und etliche Fragen offenbleiben, stört dabei aber auch bereits gewaltig. Getragen wird das Ganze dann am ehesten noch von "The Walking Dead"-Star Lauren Cohan, die hier ihre erste Kino-Hauptrolle hat und zeigt, dass sie dem auch gewachsen ist, während der Rest des kleinen Casts dabei doch eher blass bleibt. Da Cohan in den meisten Szenarien aber ohnehin alleine unterwegs ist, fällt das nicht allzu groß ins Gewicht. Ansonsten bekommen Horror-Neulinge hier noch ein wenig mehr, die alten Hasen dürften sich von manch billigem Schocker aber kaum noch überraschen lassen, auch wenn das Ganze sehr solide inszeniert ist und auch das Finale noch für ein wenig Spannung sorgt. Fans des wahren Horrors sind mit dem momentan noch in den Kinos laufenden "Conjuring 2" aber besser bedient, denn der ist nicht nur intelligenter und mutiger, sondern weiß auch noch wirklich zu gruseln. Fazit: Mittelmäßiger Horror-Thriller, der keine neuen Ideen bietet und noch nicht mal großartig gruselt. Lauren Cohan überzeugt jedoch in der Hauptrolle und bietet sich dahingehend für weitere Jobs an.
Note: 4+
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