Wenn deutschen Regisseuren das internationale Tor nach Hollywood geöffnet wird, muss das nicht immer gut ausgehen, obwohl es über Roland Emmerich und Wolfgang Petersen etliche bekannte Beispiele gibt... aber eben auch negative, wie Florian Henckel von Donnersmark, der mit "The Tourist" trotz Top-Star-Besetzung einen bösen Flop ablieferte. Nun hat es auch "Vorstadtkrokodile"-Regisseur Christian Ditter geschafft. Einen eigenen Stempel kann der RomCom "How To Be Single" zwar nicht aufdrücken, dabei gleitet ihm die Produktion aber auch nie ernsthaft aus den Händen...
HOW TO BE SINGLE
Alice (Dakota Johnson) hat sich gerade eine Beziehungs-Auszeit genommen und ihren Freund Josh (Nicholas Braun) auf Abstand gestellt. Doch das Single-Leben kommt tatsächlich relativ unerwartet und Alice fühlt sich schnell einsam. Da kommt ihre neue beste Freundin Robin (Rebel Wilson) genau richtig, denn diese zieht Alice mit ins New Yorker Nachtleben. Schon bald fühlt sich Alice freier, doch die nächsten Gefühle für weitere Männer lassen natürlich nicht lange auf sich warten...
Wer den Trailer gesehen hat, der wird wissen, auf was er sich hier einlässt: Eine recht simple, aber irgendwie auch sympathische Komödie über vier junge Frauen, die den richtigen Kerl suchen oder einfach nur ihr Single-Leben ausleben möchten, was schwierig ist, wenn komplexere Gefühle ins Spiel kommen. Der deutsche Regisseur Christian Ditter erfindet das Genre hier sicherlich nicht neu, genaugenommen macht er nichts anders als seine Kollegen, dennoch ist ihm ein recht unterhaltsamer Film gelungen. Es sitzen zwar längst nicht alle Gags, es sind aber immer wieder einige sehr amüsante Szenen dabei und Ditter versteht es, die verschiedenen Charaktere in ansprechenden, dynamischen Verteilungen zusammenzubringen, um auch ja immer wieder für ausreichende Konflikte zu sorgen. Diese finden vollkommen nach Schema F statt und werden ab und an auch etwas zu lang gezogen, richtig langweilig wird es dennoch nicht, dafür ist die Besetzung doch zu gut. Dakota Johnson bleibt zwar ein wenig farblos, was aber sicher vom Drehbuch so gewollt ist, um ihren Kolleginnen mehr Farbe zu verleihen, schauspielerisch bleibt Johnson dennoch solide. Eine Rebel Wilson als sprücheklopfender Sidekick funktioniert natürlich auch, auch wenn sie komplett aus der Klischee-Schublade stammt. Wenn sie sich jedoch mit vollem Körpereinsatz und nicht zu stopfendem Schandmaul ins Geschehen wirft, ist das überraschenderweise dennoch immer wieder ziemlich witzig. Der heimliche Star ist jedoch Alison Brie, die zwar mit vergleichsweise weniger Leinwandzeit auskommen muss, als leicht hysterische und in Computerfakten eintauchende Laptop-Queen aber dennoch mehrere Szenen stiehlt. Bei den Männern sieht es da etwas düsterer aus, da hinterlässt allenfalls Anders Holm als sympathischer Barkeeper mit dem Herz am rechten Fleck einen tieferen Eindruck, während Damon Wayans Jr. immerhin die emotionalste Szene des Films gehört. Emotionen gibt es neben dem recht lautem Humor nämlich auch und diese sind dann auch nicht immer ganz so kitschig und zuckrig, wie man es erwarten würde, auch wenn keine neuen Themengebiete abgegrast werden. Dafür muss man dem soliden Drehbuch aber zugute halten, dass nicht alle einzelnen Plots (im Grunde haben alle vier weiblichen Hauptfiguren eine eigene Grundgeschichte) bis zum Ende vorhersehbar bleiben. Wer da am Ende mit wem zusammenkommt, das ahnt man nicht immer. Von einer Überraschung ist man hier dann zwar tatsächlich noch weit entfernt, es hätte aber auch weitaus schlimmer kommen können, sodass man sich bei "How To Be Single" immerhin nicht langweilt und zwischendurch auch mal lauter lachen darf. Fazit: Vorhersehbare Komödie, bei der aber immer wieder viele Gags sitzen und auch die Figuren sympathisch genug sind. Für einen Abend ohne größeren Anspruch vollkommen okay.
Note: 3
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