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Hangover

Es ist in der heutigen Zeit, in welcher sich Hollywood mehr als jemals zuvor auf altbewährte Stoffe und Markennamen verlässt, um Geld zu verdienen, seltener geworden, aber es gibt sie noch: Filme, die urplötzlich wie aus dem Nichts kommen, keinen tragenden Namen im Gepäck haben, aber dennoch einen gigantischen Erfolg verursachen. 2009 war somit nicht nur das Jahr eines "Avatar", sondern auch von "Hangover", der ohne große Stars im Cast auskam, dank guter Kritiken und einem starken Trailer aber dennoch einen Hype verursachte. Ein Hype, welcher diesen herrlichen, kleinen Film letztendlich zu einer der erfolgreichsten Komödien aller Zeiten machte...

HANGOVER


Zahnarzt Stu (Ed Helms) und Lehrer Phil (Bradley Cooper) wollen gemeinsam den Junggesellenabschied ihres besten Freundes Doug (Justin Bartha) feiern. Dafür geht es auf nach Las Vegas, wo sie eine unvergessliche Party-Nacht erleben wollen. Mit an Bord ist auch Dougs seltsamer Schwager Alan (Zach Galifianakis), welcher die Gruppe auf vier feierwütige Männer vervollständigt. Nach einem gemeinsamen Umtrunk auf dem Dach des Hotels ändert sich jedoch die Sachlage und am nächsten Morgen erwachen Phil, Stu und Alan vollkommen gerädert und ohne Erinnerung an die vergangene Nacht in einem zerstörten Hotelzimmer. Von Doug fehlt jede Spur und die Zeit drängt, schließlich steht die Hochzeit an. Die drei Freunde begeben sich auf die Suche nach dem Bräutigam und versuchen dabei, die Puzzlestücke einer völlig außer Kontrolle geratenen Nacht in der Stadt der Sünde zusammenzusetzen...

Dass "Hangover" 2009 solch ein gigantischer Erfolg werden würde, hatte wohl kaum jemand vorhergesehen. Der Film machte seine drei Hauptdarsteller zu Stars, fuhr beinahe 500 Millionen Dollar ein und zog zwei weitere, enorm erfolgreiche Fortsetzungen nach sich. Und dies geschah vollkommen zurecht, denn hier haben wir es dann tatsächlich mal mit einer Komödie zu tun, die diese Lorbeeren auch verdient und auch heute noch, gute acht Jahre nach der Premiere, hervorragend unterhält. 
Natürlich hängt der Spaß, den man mit diesem Werk haben kann, vom eigenen Humorgeschmack ab und dass manch ein Zuschauer sich nicht unbedingt mit diesen Holzhammer-Gags anfreunden kann, ist durchaus verständlich. Da sitzt dann auch nicht jeder Witz und ab und an gibt es sogar mal einen Rohrkrepierer, insgesamt ist die Quote an gelungenen Späßen aber erfreulich hoch ausgefallen, da diese doch recht abwechlsungsreich ausfallen. Da gibt es lauten Slapstick, während welchem die drei Hauptdarsteller gleich mehrfach ordentlich eins auf die Mütze bekommen, es gibt überkandidelte Action und auch richtig alberne Possen, die sich besonders "Transformers"-Star Ken Jeong auf die Mütze schreiben darf... der in seiner ersten Szene dann auch gleich nackt und mit einer Brechstange bewaffnet aus einem Kofferraum hüpfen darf. 
Demgegenüber stehen dann ein recht cleverer Wortwitz sowie einige sehr charmante Szenen, in welchen Phil, Stu und Alan langsam den Verlauf der chaotischen Nacht zusammenpuzzeln. Die Antworten auf manch ein Fragezeichen (unter anderem ein wilder Tiger im Badezimmer oder ein plötzlich im Wandschrank auftauchendes, einsames Baby) fallen mit netten Überraschungen aus und wie sich die Autoren ihre eigenen, gestellten Fragen beantworten und manch eine sogar mit einem genialen Coup noch in den Abspann hinüberziehen, das hat man so auch nicht alle Tage gesehen. Das sorgt dann für etliche, laute Lacher und ein enorm hohes Tempo, wenn alle paar Minuten ein neuer Schock entsteht und sich die Schnitzeljagd der drei Freunde über Wüstenregionen, Polizeistationen und gar Mike Tysons hauseigene Villa ausbreiten. Letzterer übernimmt hier einen herrlichen Gastauftritt und spielt sich hochironisch selbst... nur eines von vielen Comedy-Highlights während diesen rasanten und einfallsreichen 100 Minuten. 
Herausragend ist auch das Zusammenspiel der Darsteller, die zum Zeitpunkt des Erscheinens des Films allesamt noch recht unbeschriebene Blätter waren und sich hier stets aus dem reinen Stereotyp herauskämpfen können. Bradley Coopers Phil ist dabei nur anfangs als großmäuliger Schönling zu sehen und nimmt sich einige interessante Seiten heraus und Zach Galifianakis' Alan ist natürlich der tumbe Sidekick... der sich dabei aber so viele grandiose Oneliner und Überraschungen erlaubt, dass man auch ihn nicht in eine Schublade stecken sollte. Gemeinsam mit einem stets ziemlich aufgeregten Ed Helms entsteht hier ein grandioses Duo, welches sich zuverlässig die Bälle zuspielt und in manch einer gewitzten Dialogidee stets neue Gags herausarbeitet. Das ist dann ebenso charmant wie streckenweise grotesk und verlässt erfreulicherweise immer wieder die ausgelatschten Genre-Pfade.
Fazit: Herrlich abgedrehte Buddy-Komödie mit einer tollen Grundidee, die eine erfreulich hohe Gag-Dichte an den Tag legt. Als Highlight gilt, neben dem Einfallsreichtum der Autoren, das gewitzte Zusammenspiel der drei sympathischen Hauptdarsteller.

Note: 2




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