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Männerherzen... und die ganz ganz große Liebe

In deutschen Filmen geht es noch immer weitestgehend um die große Liebe. Natürlich, Ausnahmen bestätigen die Regel, aber im Grunde dreht sich gefühlt jede deutsche Produktion um die Pärchen, die sich finden müssen... und gerade diese sorgen mit Hilfe zugkräftiger Stars wie Til Schweiger oder Matthias Schweighöfer auch immer noch für klingelnde Kassen, auch wenn die Storys über weite Strecken doch eher flach ausfallen. Mit "Männerherzen" ging man 2009 dann glatt soweit, gleich mehrere Liebesgeschichten in einem großen Film zu präsentieren - "Tatsächlich Liebe" lässt grüßen. Und natürlich war auch dieses überraschend unterhaltsame Filmchen erfolgreich genug, um noch eine zwei Jahre später erschienene Fortsetzung zu ermöglichen.

MÄNNERHERZEN... UND DIE GANZ GANZ GROSSE LIEBE


Die gerade noch so gerettete Beziehung zwischen Niklas (Florian David Fitz) und Laura (Liane Forestieri) scheitert nun doch - sie verlässt ihn. Niklas macht sich daraufhin auf die Suche nach seiner ehemaligen Affäre Maria (Inez Bjorg David), diese scheint nun als erfolgreiche Schauspielerin quasi unerreichbar für ihn. Während sich Frauenschwarm Jerome (Til Schweiger) eine Auszeit auf dem Land gönnt und dabei ebenfalls seiner Traumfrau begegnet, bekommt Schlagerstar Bruce Berger (Justus von Dohnányi) Ärger mit seinem Management und strebt eine neue Karriere an. Mittendrin muss sich der schüchterne Günther (Christian Ulmen) mit sexuellen Aktivitäten und der selbstständig gewordene Philipp (Maxim Mehmet) mit der Schwangerschaft seiner enorm arbeitswütigen Freundin Nina (Jana Pallaske) auseinandersetzen...

Sie sind wieder da und nach dem großen Erfolg von "Männerherzen" war dieses Wiedersehen nun eigentlich auch absehbar. Ob dieses Sequel dann aber auch wieder so überraschend gelungen ausfallen würde, das stand noch zu befürchten und tatsächlich ist Teil 2 dann hier doch ein ganzes Stück schwächer geworden. Angesichts dessen, dass man bereits mit einem Qualitätsabfall rechnen durfte (welche deutsche RomCom-Fortsetzung war denn bitte auch nur annähernd so gut wie das Original?), hält sich die Enttäuschung in Grenzen und man kann sich zumindest an einigen sehr amüsanten Momenten in diesen 112 kurzweiligen Minuten erfreuen. 
Dazu zählt zum einen die Geschichte rund um Niklas, der sich bereits zu Beginn von seiner langjährigen Freundin trennt (ja, Liane Forestieri ist die einzige des Hauptcasts des Originals, die hier nicht für eine erneute Hauptrolle, sondern nur noch für ein kurzes Gastspiel zugegen ist) und anschließend versucht, bei seiner alten Affaire zu landen. Dieser Plot hat dann tatsächlich einiges an humoristischer Würze und durch das gewohnt starke und lebensechte Spiel von Fitz, der es schafft, die desaströsen Verstrickungen, die er durchleben muss, angemessen darzustellen, macht dies auch sehr viel Spaß. Auch im Zusammenspiel mit einer diesmal durchaus reservierteren, aber noch immer sehr charmanten Inez Bjorg David entsteht dabei eine nette Romanze und somit auch genau das Genre, welches der Film eben weiterhin darstellen will. 
Diesmal geht es eben nicht ganz so sehr um eine ausgefeilte Charakterentwicklung, sondern um die großen Gefühle im Bereich Humor und Romantik und dies macht man zumindest in zwei Geschichten mehr als ordentlich - Fitz und Bjork sind in ihrem Plot für den Witz zuständig, die Story rund um das frisch gebackene Elternpaar Philipp und Nina, die in finanzielle Nöte geraten, sorgen dann auch mal für einige dramatische Untertöne... auch wenn ihre Szenen innerhalb einer Schwangerschaftsgruppe eher skurill als bewegend anmuten (sollen). Der Plot rund um Frauenschwarm Jerome bleibt hingegen ziemlich flach - was auch an Til Schweigers blasser Darstellung eines aalglatten Schönlings liegen könnte - und die Geschichte rund um Günther nimmt einige arg schwachbrüstige Wendungen, wobei glatt der ganze Charakter verschenkt wird. Dass der von Christian Ulmen so sympathisch gespielte Loser, der stets eine Frau kennenlernen wollte, nun plötzlich Probleme damit hat, mit seiner Geliebten im Bett zu landen, ist schon eine äußerst seltsame und flache Idee, die hier auch nie wirklich zünden möchte. Wotan Wilke Möhring hat in seiner eigenen, kleinen Handlung indes noch weniger zu tun als im ersten Teil, wo er auch bereits recht steif blieb. 
Zusammengehalten wird dieses Konstrukt aus Haupt- und Nebenplots diesmal von Pausenclown Justus von Dohnanyi. Dieser sorgte im ersten Teil mit seiner schrägen Performance noch für netten Spaß, diesmal agiert dieser völlig zugedröhnte "Pop"star aber immer wieder über der Grenze der Geisteskrankheit, weswegen Bruce Berger im zweiten Anlauf eigentlich nur noch nervt und als Klischee-Gag-Lieferant der übelsten Holzhammersorte herhalten muss. Das ist dann insgesamt als RomCom-Potpurri ganz nett und hat sicherlich seine spaßigen Momente (zum Beispiel die amüsanten Gastauftritte von deutschen Stars wie Jacob Matschenz und Barbara Schöneberger), verliert aber auch deutlich an Schwung und Witz.
Fazit: Der zweite Teil der großen RomCom-Versammlung im deutschen Raum ist ein zwiespältiges Vergnügen. Zwei Geschichten funktionieren großartig, während der Rest entweder flach oder einfach nur nervig anmutet. Das hat sicherlich seine guten Momente, aber eben auch ziemlich viel lauen Kitsch.

Note: 3-




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