Ende September 2016 verstarb Bill Nunn an einem Krebsleiden. Bill wer?, werden sich sicherlich die meisten fragen, dabei war Nunn in vielen Filmen als Nebendarsteller zu sehen. Die meisten von euch dürften ihn als rechte Hand von J. Jonah Jameson in Sam Raimis "Spider-Man"-Trilogie kennen - dabei sorgte er für viele heitere Momente, aber auch für einige Szenen nachdenklicher Dramatik. "Um Klassen besser" war 2012 der letzte Film, in welchem Nunn (hier bereits merklich abgemagert und körperlich beeinträchtigt) auf der großen Leinwand zu sehen war, weswegen es zu Teilen tatsächlich eine Art Abschiedsvorstellung ist, die wir hier sehen... auch wenn dies damals sicherlich noch nicht absehbar war.
UM KLASSEN BESSER
Die junge Mutter Jamie Fitzpatrick (Maggie Gyllenhaal) hat die Schnauze endgültig voll. Ihre achtjährige Tochter Malia (Emily Alyn Lind) leidet an Legasthenie, bekommt in der enorm schlecht bewerteten Adams-Grundschule jedoch auch keinerlei Gelegenheiten, sich lerntechnisch zu verbessern. Für die aus ärmlichen Verhältnissen stammende Jamie gibt es keine Möglichkeit, Malia auf eine andere, bessere Schule zu schicken, weswegen sie selbst eine Bewegung in Gang setzt. Im Kampf gegen das marode Schulsystem möchte sie eine eigene Lernanstalt aufbauen, wo die Lehrer noch wirklich mit den Kindern kommunizieren und sich über die Richtlinien der Gewerkschaft hinwegsetzen können. Unterstützung während dieser schwierigen Lebensaufgabe erhält Jamie schließlich von einer gebeutelten Lehrerin der Adams-Grundschule, Nona Alberts (Viola Davis)...
Diese unglaubliche Geschichte wurde tatsächlich von wahren Ereignissen inspiriert - Anfang des Jahrtausends setzten sich Lehrer und Eltern wirklich für eine Aufbesserung der Schulreform ein. Ob sie damit Erfolg hatten, soll an dieser Stelle natürlich nicht verraten werden, denn dies würde einem massiven Spoiler gleichkommen, stellt sich in dem Film doch über die gesamten zwei Stunden hinweg die Frage, ob Jamie, Nona und ihre Mitstreiter es wirklich stemmen können, all dies wahrwerden zu lassen... oder ob sie von dem Rechtssystem und den kühlen Gewerkschafts-Heinis nicht einfach abgewatscht werden. Diesen Konflikt kristallisiert Regisseur Daniel Barnz auch durchaus interessant heraus und kann sowohl glaubwürdig aufzeigen, was Mütter bereit sind, für ihre Kinder zu tun und natürlich auch, was deren anzugtragende Gegner bereit sind zu tun, wenn sie sich in ihrem Stand bedroht fühlen.
Für welche Seite dabei das Herz schlägt, dürfte ganz klar sein und vielleicht hätte man sich hier ab und an auch noch eine gewisse Grauzone gewünscht, denn so läuft all dies doch in ziemlich klarem Schwarz und Weiß ab. Einzig Holly Hunters Rolle bringt dabei noch ein wenig Vielfalt mit, doch gegen Ende wird auch ihre Rolle recht klar einer Seite zugeordnet. Selbiges gilt für "Star Wars"-Pilot Oscar Isaac, der hier leider wenig zu tun bekommt - die zwischen ihm und Maggie Gyllenhaal angeleierte Liebesgeschichte gehört somit auch zu den klaren Schwachpunkten des Films, wird recht bald fallengelassen und kann zwischen beiden niemals die nötigen Funken entfachen. Getragen wird dieses Spiel aber weder von Hunter und Isaac noch von den hier leider viel zu selten auftretenden Veteranen Bill Nunn, dem aus "Lost" bekannten Lance Reddick oder den nur in einer einzigen Szene auftretenden, dafür aber prominent im Vorspann benannten "Mission: Impossible"-Star Ving Rhames, sondern natürlich von Maggie Gyllenhaal und Viola Davis in den Hauptrollen.
Beide stürzen sich hier mit so viel Verve und Energie in den Kampf, dass man ihnen mehr als gerne dabei zusieht. Davis nimmt dabei den ruhigeren und geerdeteren Part ein und wenn sie ihrem Sohn unter Tränen einen Fehler ihrer Vergangenheit gestehen muss, da die gegnerische Partei diesen einsetzen will, um sie in der Öffentlichkeit zu denunzieren, kann man schon einmal Gänsehaut bekommen. Gyllenhaal ist es dann, die alles riskiert, um ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen und sich dabei auch schon mal zwischen ihrem Ziel und dem Wohlergehen ihrer Tochter (zuckersüß: Emily Alyn Lind, bekannt u.a. auch aus dem Comedy-Flop "Movie 43") entscheiden muss. Der "The Dark Knight"-Star liefert dabei eine grandiose Performance ab und hat die Zuschauer durchgehend auf seiner Seite.
Natürlich ist das dann insgesamt schon ein wenig kitschig und gerade der arg helle Soundtrack sorgt dann auch dafür, dass man sich hier eigentlich durchgehend wohlfühlen und mitzittern soll. Das ist sicherlich eine Art der Zuschauermanipulation, die der Film nicht nötig gehabt hätte, hat er sich außer einigen Längen im Mittelteil und manch einem schwachen Romantik-Subplot doch sonst wenig zuzuschreiben. Man kann aber auch kaum verleugnen, dass man durch diese Inszenierung gerade während des ebenso vorhersehbaren wie emotionalen "Finales" doch schon einige starke Momente geliefert bekommt.
Für welche Seite dabei das Herz schlägt, dürfte ganz klar sein und vielleicht hätte man sich hier ab und an auch noch eine gewisse Grauzone gewünscht, denn so läuft all dies doch in ziemlich klarem Schwarz und Weiß ab. Einzig Holly Hunters Rolle bringt dabei noch ein wenig Vielfalt mit, doch gegen Ende wird auch ihre Rolle recht klar einer Seite zugeordnet. Selbiges gilt für "Star Wars"-Pilot Oscar Isaac, der hier leider wenig zu tun bekommt - die zwischen ihm und Maggie Gyllenhaal angeleierte Liebesgeschichte gehört somit auch zu den klaren Schwachpunkten des Films, wird recht bald fallengelassen und kann zwischen beiden niemals die nötigen Funken entfachen. Getragen wird dieses Spiel aber weder von Hunter und Isaac noch von den hier leider viel zu selten auftretenden Veteranen Bill Nunn, dem aus "Lost" bekannten Lance Reddick oder den nur in einer einzigen Szene auftretenden, dafür aber prominent im Vorspann benannten "Mission: Impossible"-Star Ving Rhames, sondern natürlich von Maggie Gyllenhaal und Viola Davis in den Hauptrollen.
Beide stürzen sich hier mit so viel Verve und Energie in den Kampf, dass man ihnen mehr als gerne dabei zusieht. Davis nimmt dabei den ruhigeren und geerdeteren Part ein und wenn sie ihrem Sohn unter Tränen einen Fehler ihrer Vergangenheit gestehen muss, da die gegnerische Partei diesen einsetzen will, um sie in der Öffentlichkeit zu denunzieren, kann man schon einmal Gänsehaut bekommen. Gyllenhaal ist es dann, die alles riskiert, um ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen und sich dabei auch schon mal zwischen ihrem Ziel und dem Wohlergehen ihrer Tochter (zuckersüß: Emily Alyn Lind, bekannt u.a. auch aus dem Comedy-Flop "Movie 43") entscheiden muss. Der "The Dark Knight"-Star liefert dabei eine grandiose Performance ab und hat die Zuschauer durchgehend auf seiner Seite.
Natürlich ist das dann insgesamt schon ein wenig kitschig und gerade der arg helle Soundtrack sorgt dann auch dafür, dass man sich hier eigentlich durchgehend wohlfühlen und mitzittern soll. Das ist sicherlich eine Art der Zuschauermanipulation, die der Film nicht nötig gehabt hätte, hat er sich außer einigen Längen im Mittelteil und manch einem schwachen Romantik-Subplot doch sonst wenig zuzuschreiben. Man kann aber auch kaum verleugnen, dass man durch diese Inszenierung gerade während des ebenso vorhersehbaren wie emotionalen "Finales" doch schon einige starke Momente geliefert bekommt.
Fazit: Schönes Drama nach wahren Begebenheiten, welche den Mut zum Neuem und ebenso die Courage, sich für seine Kinder und deren Zukunft einzusetzen, aufzeigt. Getragen wird der Film dabei durchgehend von seinen beiden enorm starken Hauptdarstellerinnen. Dennoch gibt es nebenbei einige Längen und einen schwachen, weil zu stiefmütterlich behandelten Romantik-Subplot.
Note: 3+
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