Die riesige Monsterechse Godzilla war über die Jahre zu einem japanischen Kult aufgestiegen und landete alle paar Jahre wieder in den Kinos. 1998 geschah dies zum ersten Mal auch von amerikanischer Seite aus, denn sechzehn Jahre bevor das gigantische Ungetüm unter Regisseur Gareth Edwards über die Leinwand trampelte, versuchte sich auch "Independence Day"-Macher Roland Emmerich an den Stoff. Seine Version wird von Godzilla-Fans weitestgehend verachtet, stellt man die beiden amerikanischen Varianten jedoch nebeneinander, muss man feststellen, dass Emmerich letztendlich sicherlich keinen schlechteren Job machte als Edwards, der uns ja doch nur eine Sparversion der Monster bot...
Vor New York taucht urplötzlich ein gigantisches Ungetüm auf, so groß wie ein Wolkenkratzer. Als es an Land geht und sich schließlich in den Tunneln der Stadt versteckt, hinterlässt es eine grauenvolle Spur der Verwüstung. Das Militär zieht den Wissenschaftler Nick Tatopoulos (Matthew Broderick) hinzu, der eine ganz eigene Theorie hat: Er glaubt, dass eine Echse durch die Atombombentests im Südpazifik mutierte und nun New York unsicher macht... Godzilla genannt. Während das Militär gemeinsam mit Tatopoulos versucht, die Echse aus dem Unterschlupf zu locken und auszuschalten, versucht sich Nicks Ex-Freundin Audrey (Maria Pitillo) als Reporterin und möchte aus der unglaublichen Geschichte mit erschlichenen Insider-Informationen Kapital schlagen...
Roland Emmerich hatte 1996 mit "Independence Day" einen solch gigantischen Hit gelandet, dass er womöglich vollkommen freie Bahn für sein nächstes Projekt hatte, ganz gleich, welches es war. Emmerich entschied sich dafür, den ersten aus Amerika stammenden "Godzilla"-Streifen zu drehen... und fiel damit recht grob auf die Nase. Zwar war der Film kein kommerzieller Flop, blieb mit nicht einmal 400 Millionen Dollar Gesamteinspiel aber doch recht deutlich hinter den Erwartungen zurück und auch die bösen Kritiker zerrissen das Werk an allen Ecken und Enden... ganz zu schweigen von den Fans der originalen Riesenechse, die sich mit diesem neuen Ansatz nicht anfreunden wollten. Emmerich selbst schadetete dieser Flop nicht, er landete mit seinen nächsten Werken "The Day After Tomorrow" und "2012" später wieder bombensichere Hits, doch der Film als solches ist noch bis heute verpönt.
Das geschieht sicherlich nicht ganz zu unrecht, denn ein guter Film ist der Emmerich-Godzilla sicherlich nicht... er ist aber auch definitiv nicht so schlecht, wie er oftmals gemacht wird. Sicherlich verdient der Subplot rund um Tatopoulos und seine Ex-Freundin, die hier die hinterlistige Reporterin raushängen lässt, jeglichen verbalen Schlag, den es abkriegt, denn in Sachen Charakterzeichnung ist das wirklich die unterste Schublade. Die Figuren sind hier stets nur reine Abziehbilder, was besonders bei den geheim operierenden Franzosen deutlich wird. Jean Reno hat aber immerhin offensichtlich viel Spaß dabei, hier einmal den schweigsamen Klischee-Helden zu geben, während Matthew Broderick noch sympathisch wegkommt. Wer jedoch die grausame Maria Pitillo als weibliche Hauptdarstellerin besetzt hat, der konnte nicht mehr alle Tassen im Schrank haben, denn das blond-gelockte Gegenteil einer guten Schauspielerin fällt hier durchgehend nur negativ auf. Völlig zurecht konnte Pitillo in der Branche später nie wieder Fuß fassen... wer "Godzilla" gesehen hat, weiß wieso. In weiteren Rollen sind unter anderem ein für die soliden Gags zuständiger Hank Azaria und "Transformers"-Star Kevin Dunn als mies gelaunter Militär zu sehen, aber um die Menschen geht es hier eh nicht.
Der Star ist eben doch sein gigantischer Titelheld... und somit auch derjenige, an welchem sich die Fans stoßen. Denn Godzilla sieht hier nicht nur nicht so aus wie sein japanisches Original, in Sachen Plot hat das auch sehr wenig mit dem Altbekannten zu tun. Auf typische Emmerich-Art macht der Schwabe einen 08/15-Katastrophenfilm aus der Megaechse, wobei diese dann auch in regelmäßigen Abständen auftritt und ziemlich viel Chaos verursacht. Angeführt von leider sehr schlecht gealterten und dementsprechend eher mies aussehenden Spezialeffekten liefert sich Godzilla gigantische Verfolgungsjagden und Schlachten mit Hubschraubern, U-Booten und Panzern... dass diese Einzelkämpfe dabei aber immer wieder nach dem gleichen Muster ablaufen und sich schnell abnutzen, schien Emmerich selbst zu merken, weswegen er vor dem Showdown noch eine ebenso sinnige wie spannende und spaßige Neuerung anleiert, die zu den besten Szenen des Films führt. Ab diesem Zeitpunkt schreibt "Godzilla" auch den Humor groß und nimmt sich glücklicherweise, trotz düsteren Bildern, nicht mehr allzu ernst. Hier darf dann auch mal lauter gelacht werden und auch die Actionszenen fallen, sehr solide inszeniert, weit besser aus als der Genre-Standard der ersten Filmstunde.
Fazit: "Godzilla" ist kein guter Film, aber er macht Spaß. Natürlich ist die Geschichte banane und auch die Charaktere bleiben Abziehbilder, trotz schlecht gealterter Effekte gibt es aber genügend Humor und nette Action, sodass man sich nicht langweilt.
Note: 3
GODZILLA
Vor New York taucht urplötzlich ein gigantisches Ungetüm auf, so groß wie ein Wolkenkratzer. Als es an Land geht und sich schließlich in den Tunneln der Stadt versteckt, hinterlässt es eine grauenvolle Spur der Verwüstung. Das Militär zieht den Wissenschaftler Nick Tatopoulos (Matthew Broderick) hinzu, der eine ganz eigene Theorie hat: Er glaubt, dass eine Echse durch die Atombombentests im Südpazifik mutierte und nun New York unsicher macht... Godzilla genannt. Während das Militär gemeinsam mit Tatopoulos versucht, die Echse aus dem Unterschlupf zu locken und auszuschalten, versucht sich Nicks Ex-Freundin Audrey (Maria Pitillo) als Reporterin und möchte aus der unglaublichen Geschichte mit erschlichenen Insider-Informationen Kapital schlagen...
Roland Emmerich hatte 1996 mit "Independence Day" einen solch gigantischen Hit gelandet, dass er womöglich vollkommen freie Bahn für sein nächstes Projekt hatte, ganz gleich, welches es war. Emmerich entschied sich dafür, den ersten aus Amerika stammenden "Godzilla"-Streifen zu drehen... und fiel damit recht grob auf die Nase. Zwar war der Film kein kommerzieller Flop, blieb mit nicht einmal 400 Millionen Dollar Gesamteinspiel aber doch recht deutlich hinter den Erwartungen zurück und auch die bösen Kritiker zerrissen das Werk an allen Ecken und Enden... ganz zu schweigen von den Fans der originalen Riesenechse, die sich mit diesem neuen Ansatz nicht anfreunden wollten. Emmerich selbst schadetete dieser Flop nicht, er landete mit seinen nächsten Werken "The Day After Tomorrow" und "2012" später wieder bombensichere Hits, doch der Film als solches ist noch bis heute verpönt.
Das geschieht sicherlich nicht ganz zu unrecht, denn ein guter Film ist der Emmerich-Godzilla sicherlich nicht... er ist aber auch definitiv nicht so schlecht, wie er oftmals gemacht wird. Sicherlich verdient der Subplot rund um Tatopoulos und seine Ex-Freundin, die hier die hinterlistige Reporterin raushängen lässt, jeglichen verbalen Schlag, den es abkriegt, denn in Sachen Charakterzeichnung ist das wirklich die unterste Schublade. Die Figuren sind hier stets nur reine Abziehbilder, was besonders bei den geheim operierenden Franzosen deutlich wird. Jean Reno hat aber immerhin offensichtlich viel Spaß dabei, hier einmal den schweigsamen Klischee-Helden zu geben, während Matthew Broderick noch sympathisch wegkommt. Wer jedoch die grausame Maria Pitillo als weibliche Hauptdarstellerin besetzt hat, der konnte nicht mehr alle Tassen im Schrank haben, denn das blond-gelockte Gegenteil einer guten Schauspielerin fällt hier durchgehend nur negativ auf. Völlig zurecht konnte Pitillo in der Branche später nie wieder Fuß fassen... wer "Godzilla" gesehen hat, weiß wieso. In weiteren Rollen sind unter anderem ein für die soliden Gags zuständiger Hank Azaria und "Transformers"-Star Kevin Dunn als mies gelaunter Militär zu sehen, aber um die Menschen geht es hier eh nicht.
Der Star ist eben doch sein gigantischer Titelheld... und somit auch derjenige, an welchem sich die Fans stoßen. Denn Godzilla sieht hier nicht nur nicht so aus wie sein japanisches Original, in Sachen Plot hat das auch sehr wenig mit dem Altbekannten zu tun. Auf typische Emmerich-Art macht der Schwabe einen 08/15-Katastrophenfilm aus der Megaechse, wobei diese dann auch in regelmäßigen Abständen auftritt und ziemlich viel Chaos verursacht. Angeführt von leider sehr schlecht gealterten und dementsprechend eher mies aussehenden Spezialeffekten liefert sich Godzilla gigantische Verfolgungsjagden und Schlachten mit Hubschraubern, U-Booten und Panzern... dass diese Einzelkämpfe dabei aber immer wieder nach dem gleichen Muster ablaufen und sich schnell abnutzen, schien Emmerich selbst zu merken, weswegen er vor dem Showdown noch eine ebenso sinnige wie spannende und spaßige Neuerung anleiert, die zu den besten Szenen des Films führt. Ab diesem Zeitpunkt schreibt "Godzilla" auch den Humor groß und nimmt sich glücklicherweise, trotz düsteren Bildern, nicht mehr allzu ernst. Hier darf dann auch mal lauter gelacht werden und auch die Actionszenen fallen, sehr solide inszeniert, weit besser aus als der Genre-Standard der ersten Filmstunde.
Fazit: "Godzilla" ist kein guter Film, aber er macht Spaß. Natürlich ist die Geschichte banane und auch die Charaktere bleiben Abziehbilder, trotz schlecht gealterter Effekte gibt es aber genügend Humor und nette Action, sodass man sich nicht langweilt.
Note: 3
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