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Es werden Posts vom Februar, 2018 angezeigt.

Heilstätten

Man wollte ihnen allen noch einmal eine Chance geben, wieso auch immer. Michael David Pate hatte sich mit seinem YouTube-Flickwerk "Kartoffelsalat" eigentlich bereits sein eigenes Grab geschaufelt und auch die Vlogger-Szene der Videoplattform hat sich seitdem weitestgehend aus dem Kino ferngehalten, zu unser aller Wohl. Nun sind zumindest einige von ihnen an Seiten von deutschen Schauspielern, die in die Rolle von fiktiven YouTubern schlüpfen, zurück und Herr Pate führt erneut Regie, diesmal im Horror-Genre. Hier beweist er nun erneut, dass es ihm trotz sehr solider Ansätze noch enorm am Gespür fürs Medium Kino fehlt... HEILSTÄTTEN Das nächste Ding soll alles übertreffen: Als die beliebtesten "Pranker" im Netz wollen Charly (Emilio Sakraya) und sein Buddy Finn (Timmi Trinks) sich einer neuen Challenge stellen. Vierundzwanzig Stunden wollen sie in den berüchtigten Beelitzer-Heilstätten in Berlin verbringen, wo während des Zweiten Weltkrieges Tuberkulose-Patie

Die Verlegerin

Da hatte Mr. Spielberg offensichtlich doch noch ein bisschen Zeit übrig. Der "Indiana Jones" -Kult-Regisseur ist ja bekannt dafür, oftmals ein paar Jahre herumgehen zu lassen, um sich dann gleich mit mehreren, oftmals enorm unterschiedlichen Produktionen zurückzumelden... so geschehen zum Beispiel im Jahr 1993 mit "Jurassic Park" und "Schindlers Liste" oder 2005, als er die Kinos mit seinem "Krieg der Welten"-Remake zum Erbeben brachte, um kurz darauf mit "München" ein intensives und wichtiges Drama vorzulegen. Auch 2018 ist ein solches Jahr und nur gut anderthalb Monate vor seinem neuen Sci-Fi-Knüller "Ready Player One" bekommt nun auch Deutschland seinen neuen Film zu sehen... der dann auch bei den Oscars mitmischen könnte. DIE VERLEGERIN Seit vier Präsidentschaften werden bereits immer neue amerikanische Soldaten entsandt, um endlich den Vietnamkrieg für sich zu entscheiden und auch wenn Verteidigungsminister Rob

Lieber verliebt

Manchmal weiß man bei einem Film schon vorher irgendwie, dass er einem nicht wirklich gefallen wird. Man schaut ihn sich dann doch an, vielleicht, weil noch ein Fünkchen an Resthoffnung besteht, dass es doch nicht so schlimm wird oder weil man Angst hat, doch noch eine kleine Perle zu verpassen. In den meisten Fällen hätte man allerdings auf sein Bauchgefühl und es einfach sein lassen, sich die verlorene Zeit sparen sollen. So erging es mir nun auch bei der romantischen Komödie "Lieber verliebt", die mich bereits beim Trailer nicht ansprach und dieses Gefühl auch über die kompletten anderthalb Stunden Laufzeit nicht revidieren konnte... LIEBER VERLIEBT Die vierzigjährige Sandy (Catherine Zeta-Jones) ist frisch geschieden und zieht daher mit ihren beiden Kindern Frank Jr. (Jake Cherry) und Sadie (Kelly Gould) nach New York, wo sie ein neues Leben beginnen will. Dort lernt sie auch den jungen, ebenfalls von seiner großen Liebe verlassenen Aram Finkelstein (Justin Bartha)

Jungle

Nicht jeder Mensch sollte sich wirklich für einen Abenteurer halten - zu oft hört man Geschichten von zumeist jungen Menschen, die im Dschungel hoffnungslos verloren gehen, weil sie die Gefahren dort unterschätzen. 2008 erzählte Sean Penns eindrucksvolles Werk "Into the Wild" von solch einem Fall und auch "Jungle" setzt sich genau mit einer solchen Thematik auseinander, beruht ebenfalls auf einer ebenso wahren wie unglaublichen Geschichte. Man kann daraus sicherlich noch etwas lernen, sich aber auch intensiv unterhalten lassen, sofern man sich denn von einem Film des Genres Abenteuer nicht etwas anderes erwartet... JUNGLE Im Jahr 1981 verschlägt es den ehrgeizigen Abenteurer Yossi Ghinsberg (Daniel Radcliffe) nach Bolivien. Dort erfährt er von einem selbsternannten Dschungel-Experten namens Karl Ruprechter (Thomas Kretschmann) von einem unentdeckten Menschenstamm tief im Herzen des Dschungels, auf keiner Karte verzeichnet, unberührt. Yossis Abenteuerherz ist

Loving (2016)

Die Ehe ist ein Menschenrecht, ganz gleich zwischen wem. Dass dies nicht immer und erst recht nicht in jedem Fall so ist, ist bekannt - so wurde die gleichgeschlechtliche Ehe sogar erst im vergangenen Jahr in Deutschland erlaubt und auch die "gemischtrassige" Ehe, wie man sie einst nannte, war gar mal eine Straftat. Dass ist aus heutiger Sicht und gerade für junge Leute wie mich kaum noch vorstellbar, doch in den 50ern und früher war dies ein klares Gesetz, so gruselig sich dies auch anhören mag. "Loving" erzählt die persönliche Geschichte eines sich liebenden Paares, welches sich gegen dieses Gesetz stellt, ist als Film jedoch weitestgehend unaufregend und unaufdringlich geraten... LOVING In den 50er Jahren werden Richard Loving (Joel Edgerton) und seine farbige Ehefrau Mildred (Ruth Negga) verhaftet, da die gemischtrassige Ehe gegen das Gesetz im Bundesstaat Virginia verstößt. Die beiden fliehen aus dem Staat, kehren jedoch bald darauf zurück, um das Urteil

Die Erfindung der Wahrheit

Früher hatte ich manchmal Probleme, Filme auf Amazon Prime abzuspielen - dank meiner niedrigeren Internetleitung ruckelten die Streifen und schwankten in der Bildqualität merklich. Bei Netflix gab es keine Schwierigkeiten, dennoch freute ich mich im Zuge meiner neuen Wohnung auch auf die neue und diesmal weitaus schnellere Internetleitung, die nun auch die Sichtung von Werken auf Prime zu einem optischen Genuss machen sollte. Und siehe da, es funktioniert: "Die Erfindung der Wahrheit" ruckelte zu keiner Sekunde und war durchgehend in vollstem HD zu bewundern. Das macht diesen eher halbgaren Polit-Thriller zwar nicht besser, aber es macht auch bei schwächeren Filmen doch mittlerweile deutlich mehr Spaß, hinzusehen... DIE ERFINDUNG DER WAHRHEIT Elizabeth Sloane (Jessica Chastain) arbeitet in der Lobby-Firma Cole Kravitz & Waterman und taktet darin gnadenlos die neuesten Deals und Reformen durch - dabei hat sie den Ruf eines eiskalten, verrückten und dennoch unglaubli

Die Verführten (2017)

Trailer können in die Irre führen - manchmal versehentlich, manchmal auch absolut absichtlich. Das Studio, welches letztendlich für die Vermarktung verantwortlich sind (Regisseure haben dabei meistens kein wirkliches Mitspracherecht mehr), versuchen natürlich, das Werk passend für das potenzielle Publikum zu bewerben, was dazu führt, dass sehr eigensinnige Arthouse-Filme in der Filmvorschau ganz anders gezeigt werden. So dürften sich Mainstream-Zuschauer, die den Trailer zu Sofia Coppolas "Die Verführten" gesehen und sich auf einen bösartigen Thriller eingestellt haben, doch nach der Sichtung des eigentlichen Films verwundert die Augen gerieben haben, denn was sie bekommen haben, ist ein Kostüm-Drama... ein langsam und betulich erzähltes, dafür aber stark geschriebenes Stück Film. DIE VERFÜHRTEN 1864: Der Bürgerkrieg tobt seit drei Jahren und in einem Mädchenpensionat lebt eine Handvoll junger Frauen und Mädchen zusammen, lernend und auf ihre Brüder und Männer wartend,

Unlocked

Manch große Stars drehen in kürzester Zeit so viele Filme, dass es schon fast unrealistisch anmutet - wo nehmen sie nur all die Energie her, um drei oder viermal innerhalb eines Jahres auf der Kinoleinwand zu erscheinen? Die Lösung ist in vielen (sicherlich nicht in allen) Fällen eigentlich eine ganz einfache: Sie spielen in Werken mit, die ohnehin schon eine recht ansehnliche Star-Besetzung aufweisen, wodurch der Film mit großen Namen ködert, die dann aber zumeist nur recht überschaubare Rollen verkörpern. So können sich John Malkovich oder Michael Douglas recht fix einen neuen Eintrag in ihrer Vita zulegen und müssen dafür nicht viele Drehtage in Kauf nehmen - auch eine Möglichkeit, um nicht in Vergessenheit zu geraten... UNLOCKED Nach einem Anschlag in Paris im Jahr 2012 hat die CIA-Top-Agentin Alice Racine (Noomi Rapace) mit solcherlei Tätigkeiten abgeschlossen, arbeitet nun weitestgehend als verdeckte Informantin für den Geheimdienst. Als sie während eines Verhörs einen ver

Twister

Ich liebe Katastrophenfilme - sie sind zumeist perfekte Blockbuster-Unterhaltung, um das Gehirn zwei Stunden lang auf Durchzug zu stellen (zumindest in den häufigsten Fällen, intelligente Ausnahmen gibt es natürlich) und sich von spektakulärer Action und beeindruckenden Bildern berieseln zu lassen. Dennoch ist das Genre weiterhin eine seltene Nische - dank hoher Kosten für aufwendige Special Effects, keinerlei Garantie für ein großes Mainstream-Publikum und natürlich dank Roland Emmerichs "2012" , dem einfach kein Genre-Werk mehr das Wasser reichen konnte, da der Krawallmeister alles auf seinen absoluten Höhepunkt brachte, sehen wir diese Filme seltener und oftmals auch mit weniger Erfolg. "Geostorm" musste dies 2017 sogar schmerzhaft am eigenen Leibe erfahren, als dieser haltlos floppte. Zeit also, in die 90er zurückzukehren, als das Genre noch nicht abgegrast war und einige Tornados bereits ausreichten, um das Kinopublikum in Erstaunen zu versetzen... TWISTER

Black Panther

Das Marvel Cinematic Universe geht weiter munter seinen Weg ohne irgendwelche Einbußen. Während DC mit ihrer vollkommen planlosen "Justice League" sowohl finanziell als auch qualitativ ordentlich auf die Schnauze fiel, hat Marvel noch immer den Durchblick und nähert sich endlich einem gewaltigen Showdown nach zehn Jahren - beinahe jeder Filmfan schaut zurzeit sehnsüchtig Richtung April, wenn mit "Infinity War" endlich das größte Superhelden-Kino-Treffen aller Zeiten auf uns wartet. Zuvor gilt es allerdings noch ein anderes Kapitel zu bewundern: Der aus "Civil War" bekannte Black Panther feiert nun nämlich seinen ersten Solo-Auftritt. Dieser fällt jedoch leider, gerade angesichts der Vorfreude auf das, was als nächstes kommt, ziemlich handzahm und durchwachsen aus... BLACK PANTHER Nachdem sein Vater T'Chaka (John Kani) getötet wurde, kehrt T'Challa (Chadwick Boseman) als der neue Black Panther in sein Heimatland, das geheime und wohlgehütet

Wind River (2017)

Der Me-Too-Skandal hat viele Opfer in Hollywood gefordert - Opfer, die angesichts solch widerlicher Taten sein mussten, ein wichtiges Zeichen setzten und denen ich abgesehen von der auf einem anderen Blatt stehenden schauspielerischen Qualität so nun auch keine Träne nachweine. Anders sieht es bei den Werken aus, denn diese können nichts für die Missetaten der Männer, die hinter ihnen stehen - so schien es, als würde auch der prominent besetzte "Wind River" noch eine ordentliche Schelte einfahren und dass eben nur, weil die Weinstein Studios als Produzenten maßgeblich an der Entstehung beteiligt waren. Da wollte man den Film gleich ganz abschaffen oder ihn aus den Kinos verbannen, was natürlich keine richtige Entscheidung gewesen wäre. Die Frage ist nun, ob der Skandal dem Werk schadet... denn das sollte nicht passieren, sollten Film und Person doch stets voneinander getrennt behandelt werden. WIND RIVER Cory Lambert (Jeremy Renner) arbeitet als Jäger beim United State

Shape of Water - Das Flüstern des Wassers

13 Oscarnominierungen sind ein ziemlicher Segen und erwecken enorme Erwartungen, wie uns die Historie des Filmpreises aber schon so oft gezeigt hat, muss das erstmal gar nichts heißen. Es spricht weder für einen Preisregen (besonders da die Konkurrenz wie immer nicht schläft) noch für die unumstößliche Qualität eines Films, darf man doch gerade bei solch einer hohen Anzahl von Nominierungen äußerst skeptisch werden. Hat die Jury hier wieder nur das Thema oder den Regisseur nominiert, ganz abgesehen von der inhaltlichen Qualität des Werks? Oder ist es doch ein Meisterwerk, welches all diesen Trubel verdient und sich mit "Three Billboards outside Ebbing, Missouri" ins Favoritenrennen um den begehrten Oscar begibt? SHAPE OF WATER  Baltimore, zu Beginn der 60er Jahre: Die stumme Elisa Esposito (Sally Hawkins) arbeitet als Putzkraft in einem geheimen Forschungslabor, wo soeben ein neues Tier in einem gigantischen Aquarium beheimatet wurde. Dieses soll unbedingt wissenschaf

Alles Geld der Welt

Kann ein Schauspieler, der einen im Grunde bereits so gut wie fertiggestellten Film maßgeblich mitgeprägt hat, tatsächlich noch restlos aus diesem entfernt und ersetzt werden? Ja, er kann, wie wir nach dem Skandal um "21" -Star Kevin Spacey nur zu gut wissen, denn Ridley Scott war die heftige Presse um die Set-Exzesse des ehemaligen Megastars dann eben doch etwas zu suspekt, weswegen er diesen durch Christopher Plummer ersetzte. Die Geschichte ging durch die Medien, fachte Diskussionen an, spülte die Me-Too-Debatte nach oben und sorgte für ein Umdenken in Hollywood. "Alles Geld der Welt" dürfte somit bereits jetzt einer der meistdiskutierten Filme der nächsten Zeit sein, was aber über die Qualität erst einmal gar nichts aussagt, weswegen ich mich nun der Frage stellte: Kann ein Film, der in so kurzer Zeit so hermetisch abgeändert wurde, denn noch gut sein? ALLES GELD DER WELT Jean Paul Getty (Christopher Plummer) ist der Vorsitzende von Getty Oil und macht mi

Der Zoowärter

Unglaublich, aber es ist tatsächlich bereits zehn Jahre her, dass die Kult-Sitcom "The King of Queens" nach neun Staffeln ihr Ende fand. Ich habe die Serie geliebt und auch wenn ich mir keine Fortsetzung wünsche (sie könnte niemals an die alte Qualität heranreichen), sehe ich jede einzelne Folge rund um Doug, Carrie, Arthur und Co. noch immer lieber als den Großteil der Filme, die der ehemalige Hauptdarsteller Kevin James seitdem als neuer Comedy-Kinostar so fabriziert hat. Sehenswerte Werke wie "Hitch" sind die Seltenheit, der Rest ist zumeist schon auf James zugeschnittener, ungemein stumpfer Blödsinn. Auch "Der Zoowärter" zählt dazu und begräbt sein solides Potenzial somit unter einer Unzahl von Schwachsinn und lauen Gags... DER ZOOWÄRTER Griffin Kayes (Kevin James) ist nicht mehr derselbe, seit ihn seine Freundin Stephanie (Leslie Bibb) damals bei seinem Verlobungsantrag vor fünf Jahren verlassen hat, weil er noch immer unterbezahlt als Zoowärt

Für immer Adaline

Für manche Menschen klingt das Geschenk des ewigen Lebens verlockend - nicht ohne Grund machen sich mehrere Parteien in gewissen Abenteuerfilmen wie "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" auf die Suche genau danach. Denkt man jedoch genauer darüber nach, klingt es nicht mehr so reizvoll. Der Körper altert nicht, wir werden nicht krank und haben demnach unendlich viel Zeit, um alle unsere Angelegenheiten zu regeln, zu lernen und uns auszuleben. Doch unsere geliebten Menschen altern, sie sterben und wir werden mit ihnen nicht älter - wem schaudert es da nicht unangenehm? Das romantische Drama "Für immer Adaline" beschäftigt sich mit dieser Thematik... und ob es noch möglich ist, innerhalb des ewigen Lebens überhaupt noch die wahre Liebe finden zu können. FÜR IMMER ADALINE Nach einem Unfall im Jahr 1937 hört Adaline Bowman (Blake Lively) auf zu altern. Sechzig Jahre lebt sie mit dem Vorsatz, alle zehn Jahre umzuziehen, einen neuen Namen anzunehmen und mit Ausn

Das Boot - The Directors Cut

Wolfgang Petersen ist einer von zwei deutschen Filmemachern, die in Hollywood seit geraumer Zeit mit ihren gigantischen Blockbustern ordentlich Krawall schlagen... zumindest früher einmal. Denn während unser Herr Emmerich noch immer in regelmäßigen Abständen in Werken wie "2012" oder "Independence Day" Wahrzeichen von Naturkatastrophen und Außerirdischen hochjagen lässt, ist Petersen nach damaligen Hits eigentlich von der Bildfläche verschwunden - sein an den Kassen ordentlich Baden gegangenes Katastrophen-Werk "Poseidon" wollte man ihm anscheinend nicht verzeihen. Dabei standen ihm zu Beginn der 80er eigentlich alle Türen offen, als sein deutscher Kriegsfilm "Das Boot" auch außerhalb der Heimat enormes Aufsehen erregte... DAS BOOT 1941: Das deutsche U-Boot U96 läuft in den Nordatlantik aus, um dort britische Handelsschiffe aufzuspüren und zu versenken und somit zu verhindern, dass diese die englische Küste mit Gütern versorgen zu können