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R.I.P.D.

Bei manchen Filmen fragt man sich wirklich, wieso die Studios und Produzenten denn so viel Geld hineinsteckten, obwohl eigentlich klar sein sollte, dass sie damit nicht einmal ansatzweise so etwas wie einen Hit landen werden. Das kommt bei Werken wie "John Carter" oder "Lone Ranger" auch mal überraschend, doch einige Filme hören sich bereits auf dem Papier mies genug an, um nicht noch etliche Millionen Dollar in die Produktion zu stecken... und sich dann verwundernd die Augen zu reiben, wenn das Publikum kein Eintrittsgeld dafür zahlen möchte. "R.I.P.D." ist so ein Film - ein Film, der schon seit Beginn der Promo-Maschinierie klarmachte, dass hier nicht nur ein finanzieller, sondern auch ein qualitativer Flop auf alle Beteiligten wartete.

R.I.P.D.


Während einer Schießerei kommt Nick Walker (Ryan Reynolds), Detective beim Bostoner Police Department, ums Leben. Statt jedoch gleich in den Himmel oder in die Hölle zu reisen, macht er einen unerwarteten Boxenstopp und wird vom R.I.P.D. unter Vertrag genommen - dem "Rest In Peace Department", dass es sich zur Aufgabe gemacht, auf der Erde getarnte Tote zu enthüllen und einzufangen, bevor sie durch ihre Atmosphäre die Welt in Schutt und Asche legen. Dafür wird Nick dem bereits seit langer Zeit für das Departement tätigen Ex-Sheriff Roy Pulsipher (Jeff Bridges) zur Seite gestellt, der zwar eigentlich nicht wirklich Lust auf einen Partner hat, sich mit der Situation aber dennoch anfreunden muss. Gemeinsam ziehen die beiden gegen gefährliche Tote in den Kampf... und müssen schließlich auch einer apokalyptischen Bedrohung trotzen.

Man merkt gleich von Anfang an, wer für diese seelenlose Produktion aus dem Jahr 2013 Pate gestanden hat und auf welches Zielpublikum es die Macher rund um Regisseur Robert Schwentke hier abgesehen hatten - das alles sieht nicht nur so aus, sondern fühlt sich atmosphärisch und in Hinsicht auf Action und Charaktere auch an wie eine wesentlich unlustigere Version der "Men In Black"-Trilogie. Nun sagt man ja stets, man solle besser gut klauen als schlecht neu zu erfinden - doch für "R.I.P.D." scheint das einfach nicht zu gelten. Bereits die Grundidee wirkt wie von den Abenteuern rund um Jay und Kay geklaut (inklusive Hauptzentrale, in welcher sich etliche fantastische Geschöpfe tummeln), dennoch schafft der Film es nicht, auf die zumindest noch sehr unterhaltsame Achterbahnfahrt des ersten Alienabenteuers aufzuspringen und bleibt ungemein flach und stupide. 
Die Geschichte ist dabei ein uneinheitlicher Murks, die von einer nicht endenwollenden Stampede aus unfertiger CGI-Action plattgemacht wird. Hinter was genau die zahlreichen Antagonisten eigentlich her sind und was anschließend ihr Plan ist, wird zwar erklärt, ist aber ebenso egal wie der Rest der Erzählung, da man sich ohnehin nur an dem wackeligen Gerüst entlanghangelt, um von einer unübersichtlichen Actionszene zur nächsten Effektschlacht zu gelangen. Die Computertricks sehen dabei nicht nur schlecht aus, sondern sind für einen Film aus dem Jahr 2013 schlichtweg erbärmlich geraten. Führt man sich vor Augen, dass im selben Jahr optische Augenöffner wie "Iron Man 3" oder "Gravity" in den Kinos liefen, darf man hier nur noch vergeblich suchen, wohin genau denn nun die stattlichen 130 Millionen Dollar an Budget überhaupt geflossen sind. 
Die Autoren dürften für ihr schwachsinniges und weitestgehend ohnehin kopiertes Skript sicherlich keine stattlichen Summen erhalten haben, während die beiden Stars in den Hauptrollen sicherlich ihre Milliönchen bekommen haben werden, aber mehr auch nicht. Beide sind Top-Stars und gute Schauspieler (Bridges sogar mehr als das), würden allein und für sich genommen aber sicher nicht als Kassenmagneten gelten, welche die Zuschauer selbst in einen ansonsten völlig maroden Film gezogen hätten. Zumindest "Tron"-Star Bridges müht sich dabei noch redlich und gefällt in den wortgewandten Frotzeleien mit Co-Star Reynolds, scheint sich aber bisweilen auch zu fragen, in was für einen seltsamen Murks er hier hineingeraten ist - er war sicherlich schon mal lockerer, bietet aber dennoch die besseren Gags, während Reynolds ebenso wie der mal wieder auf seinen Standard besetzte Kevin Bacon hier nur altbekannte Darstellungen liefern. 
Auch ansonsten bleibt die Gag-Palette sträflich ungenutzt, was sich allein schon daran zeigt, dass die Macher eine bereits beim ersten Mal nicht sonderlich witzige Idee im weiteren Verlauf einfach dauerhaft anwenden. So sehen Nick und Ray in der echten Menschenwelt eben nicht aus wie sie selbst, woraus in verschiedenen Momenten Komik gezogen werden soll, da den Autoren dabei aber anscheinend ebenso wenig eingefallen ist, bleiben diese Wiederholungen auch über anderthalb Stunden hinweg unfassbar lau und enttäuschen beinahe ebenso wie die haltlos schlechten und insbesondere technisch extrem miesen CGI-Schlachten.

Fazit: Bekloppter CGI-Reinfall, der seine stupide und schlecht kopierte Handlung mit Tonnen an mies inszenierter Action zu übertünchen versucht. Bridges und Reynolds kaspern sich dabei durch ein optisch marodes Machwerk, welches niemals Spaß macht und einfach nur flache Unterhaltung bietet, die nicht mal versucht, irgendwie originell oder witzig herüberzukommen.

Note: 5+



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