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Einmal Mond und zurück

Dass die Mondlandung im Jahr 1969 tatsächlich fingiert ist, darüber gibt es etliche Verschwörungstheorien und diese Theoretiker konnten auch bis heute nicht wirklich davon überzeugt werden, dass Neil Armstrong und Buzz Aldrin damals tatsächlich auf dem Mond landeten. Auch Filme nehmen sich dieser Thematik gerne an, so auch das spanische Animationswerk "Einmal Mond und zurück", im Original "Capture the Flag" betitelt, der aber niemals irgendeinen Zweifel an der Echtheit der Mission zulässt. In all den Wirren rund um Fälschungen und reale Tatsachen sowie einem großen Abenteuer verstrickt sich der Film jedoch immer mehr...

EINMAL MOND UND ZURÜCK


Nach einer Behauptung seitens des Multimilliardärs Richard Carson, die Mondlandung in den Sechzigern seit getürkt und er würde dies beweisen, indem er selbst zum Mond fliegt und die Geschichte umschreibt, ist die NASA in Aufregung. Sie wollen nun ihre eigene Rakete starten, um Carson von der Auslöschung dieses Teils der Geschichte abzuhalten... und haben nur einen Monat Zeit, um dafür passende Rekruten auszubilden. Der junge Surfer Mike betet dafür, dass sein Vater an Bord der Rakete sitzen wird, doch dazu kommt es nicht. Um seiner Familie dennoch das Abenteuer zu ermöglichen, macht sich Mike gemeinsam mit seinen Freunden Amy und Marty selbst daran, in der Rakete Platz zu nehmen und trifft dabei auf seinen griesgrämigen Großvater, ebenfalls ein ehemaliger Astronaut...

Über die vollkommen verquere Handlung dieses Animationsfilms sollte man besser nicht zu viele Gehirnzellen verbraten. Natürlich muss man in diesem Genre auch mal ein Auge zudrücken, sollen doch vor allem jüngere Zuschauer unterhalten, die noch nicht allzu sehr darauf achten, dass der Plot rundherum Sinn ergibt, sich auch gerne von der Action und dem rasanten Slapstick blenden lassen... und das ist ja auch vollkommen in Ordnung so. Trotzdem kann man auch von einem Animationsfilm, der in erster Linie auf ein jüngeres Publikum zugeschnitten ist, zumindest ansatzweise Hirnaktivitäten für seine Handlung erwarten, doch was Regisseur Enrique Gato hier abliefert, wirkt wie ein vollkommen aus dem Ruder gelaufener Witz. 
Man muss immerhin sagen, dass der Film nicht so überladen wirkt wie anfangs angenommen, trotzdem gelingt es ihm nicht, all seine Handlungen und Wendungen überzeugend unter einen Hut zu bekommen. Da ist eine große Familienstreitigkeit, die erste Liebe, der Sport, für den sich Titelheld Mike begeistert, der große Familientraum, ein Wettrennen gegen die Zeit und ein Kampf gegen einen Oberbösewicht. All das wäre bereits für einen großen Blockbuster ziemlich viel Stoff, "Einmal Mond und zurück" dauert jedoch nur gute anderthalb Stunden und muss sich daher ziemlich hetzen. Dies führt dazu, dass man in die Geschichte und die Charaktere niemals wirklich eintauchen kann, da vieles einfach nur Sinn zum Zweck ist und im späteren Verlauf eh nur noch als Alibi für abgedrehte Actionszenen benutzt wird. 
Es wäre zu viel, dem Werk wirklich sein Herz abzusprechen, aber wirklich viel dahinter steckt dann eben doch nicht, dafür ist der ganze Plot viel zu wirr und der große Plan des Bösewichts einfach überdreht und bescheuert. Kids werden dabei wahrscheinlich eher ihren Spaß haben und im Gegensatz zu erwachsenen Zuschauern über die Witze des ungemein nervigen Sidekicks Marty (natürlich in Begleitung eines für Slapstick-Szenen gebrauchten tierischen Freundes) lachen können... trotzdem wird auch sie der Plot über eine gefakete oder eben auch nicht gefakete Mondlandung vielleicht ein wenig überfordern, da sie den historischen Kontext vielleicht noch nicht ganz einordnen können. 
Wenn sich am Ende alles nur noch in eine überdrehte Achterbahnfahrt verwandelt, sitzen die Kids wieder im Sattel und die Erwachsenen werden angesichts einer solch mauen Geschichte draußengelassen, werden sich sicherlich lieber noch einmal "Ratatouille" oder "Wall-E" ansehen - Pixar bewies eben schon mehrfach, dass man aus einem an sich ziemlich abgedrehten Plot einen ungemein herzlichen Film machen kann, der noch lange in Erinnerung bleibt. Diesem Film gelingt dies nicht, er bleibt sowohl im Bereich der doch ziemlich laschen Animationstechnik und auch in punkto Charme udn Herz weit hinter den meisten Genre-Kollegen zurück und unterhält sogar die Zielgruppe nicht immer angemessen. 

Fazit: Lauer und überdrehter Animations-Schinken, der eine vollkommen bescheuerte Handlung mit unterentwickelten Figuren bietet. Der Film überlädt seinen wirren Plot und hat wenig gute Gags zu bieten - selbst die Kleinen dürften angesichts der verworrenen und abgedrehten Geschichte nicht immer wirklich begeistert sein.

Note: 4






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