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Absolution (2024)

Der ehemalige Boxer Thug (Liam Neeson) arbeitet als Kurier und Mann fürs Grobe für den Gangster-Boss Charlie Conner (Ron Perlman). Doch das Alter macht sich bei Thug bemerkbar: Als er eine schicksalsschwere, ärztliche Diagnose erhält, erkennt er, dass er in seinem Leben einige Fehler gemacht hat und möchte seine restliche Zeit dazu nutzen, diese auszubügeln. Deswegen sucht er den Kontakt zu den letzten Mitgliedern seiner Familie, die von ihm jedoch erst nichts wissen wollen. Thug müht sich redlich, muss dann jedoch wieder zu einem Auftrag antreten. Aufgrund seines angeschlagenen Gesundheitszustandes könnte dieser Job womöglich sein letzter sein...

Ich gebe ihnen immer wieder eine Chance, doch mittlerweile nerven sie mich sträflich: Die Filme von Liam Neeson. Der Hollywood-Superstar, der einst in großen Klassikern wie "Schindlers Liste" oder "Batman Begins" aufgetreten ist, hat sich eine späte Karriere als Action-Star aufgebaut und mittlerweile den Zenit längst überschritten. Seit einigen Jahren mokiere ich nun schon, dass Neeson als Actionheld eigentlich nicht mehr wirklich taugt und die Filme, in denen er zahlreich mitspielt, die Qualitätsstandards nicht mehr erfüllen - folgerichtig wurde auch "Absolution" nicht mit einem Kinostart gesegnet, sondern gleich an den Streamingdienst von Amazon abgeschoben. Und auf diesem bietet er ohnehin keinerlei Alleinstellungsmerkmale, da Neeson seit Jahren nur noch die gleichen Charaktere spielt. Auch hier ist er nun wieder ein grobschlächtiger, zumeist ziemlich unsympathischer und aus der Zeit gefallener Gangster, der aber eigentlich doch ganz lieb ist und deswegen seine Familienprobleme lösen will. Zwischendrin knurrt Neeson dann viel rum und verteilt drei Faustschläge, da er zu mehr leider physisch nicht mehr in der Lage scheint.
Das ist natürlich nicht Neesons Schuld - dass er nicht mehr fit genug ist, um lange Verfolgungsjagden und ausladende Choreos durchzuführen, ist im fortgeschrittenen Alter nun mal mehr als verständlich. In einigen Filmen versuchte man diesem Umstand noch höchst unerfolgreich noch mit wilden Schnitten und Kameraschwenks zu begegnen, mit welchen man Neesons Langsamkeit verbergen wollte. Heute gehören sogar diese Versuche der Vergangenheit an, sodass Actionszenen aus einem Film, der ganz offensichtlich mal auf Action aufgebaut war, fast vollständig getilgt wurden. Das Drumherum einer Geschichte taugt aber nicht, um diese erschreckende Adrenalin-Armut auszugleichen: Wir haben hier nur die x-te Version eines Familienvaters, der vorherige Fehler ausbügeln will und dabei ebenso penetrant wie unsympathisch auftritt, aber natürlich trotzdem das Herz seiner Familie gewinnt, ohne wirklich viel dafür zu tun. So weit, so verlogen. Und da drumherum wenig passiert (mit der Ausnahme eines völlig generischen und energiearmen Gangsterplots), langweilt man sich nicht nur schnell, sondern ärgert sich auch über diese Nichtigkeit von einem Film.
Und wie soll das nun weitergehen? Liam Neeson ist immer noch ein großartiger Schauspieler, auch wenn er in einem völlig banalen Machwerk wie diesem durchgehend unglaublich gelangweilt wirkt und scheinbar keine wirkliche Lust darauf hatte, hier noch mal ein reines Abziehbild darzubieten. Das Ende seiner Action-Karriere hat er schon länger in Aussicht gestellt und es wäre Zeit, diesen Worten Taten folgen zu lassen... was aber natürlich nicht gleichzusetzen wäre mit dem Ende seiner Filmkarriere. Warum Neeson also nicht mal in Dramen oder Komödien casten? Mit besseren Drehbüchern, flotteren Charaktermustern, mehr Esprit außerhalb der körperlichen Betüchtigungen? Dass er es noch drauf hat, zeigt er immer wieder, muss sich aber mit dem unteren Bodensatz der Filme begnügen, die er als reine Massenware abfertigt, weil sein großer Name eben immer noch zieht. Darüber hinaus besitzen diese Filme aber nichts mehr. Deswegen ist "Absolution" ebenso verzichtbar wie viele andere, sehr ähnliche Werke, in denen er zuletzt Hauptrollen übernommen hat. Ich jedenfalls würde es Neeson sehr wünschen, wenn er sich endlich umorientiert.

Fazit: "Absolution" ist wie alle Direct-to-Streaming-Filme mit Neeson in der Hauptrolle. Diesmal nur ohne Action, obwohl es eigentlich ein Actionfilm ist... dafür aber mit einer unglaublich unsympathischen Familiengeschichte obendrauf, die unglaubwürdig und altbacken geschrieben ist. 

Note: 5+



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