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Borderlands

Die knallharte Kopfgeldjägerin Lilith (Cate Blanchett) wird von dem mysteriösen Atlas (Edgar Ramirez) damit beauftragt, dessen auf dem Müllplaneten Pandora verloren gegangene Tochter Tina (Ariana Greenblatt) aufzuspüren. Als Lilith auf dem Planeten ankommt, möchte ihr Tina jedoch nicht nur nicht folgen, sondern hetzt auch gleich ihr Team auf die Kopfgeldjägerin. Doch dann nähert sich eine weitere Gefahr - Atlas hat eine ganze Armee beauftragt, um Tina auch mit Waffengewalt mit sich zu nehmen. Ohne jede weitere Alternative schließt sich Lilith Tina und ihren Freunden an, um das Mädchen schützen zu können. Denn mit seiner Tochter möchte Atlas eine geheime Superwaffe finden, die ihn so mächtig machen könnte, dass er damit das gesamte Universum niederwerfen würde...

Noch bevor überhaupt ein erster Trailer erschien, war völlig klar, dass der sich lange in Produktion befindliche "Borderlands"-Film, beruhend auf der populären Videospiel-Reihe, ein elendiger Rohrkrepierer werden würde. Das zeigte schon die Produktionsgeschichte an sich, bei der extra Eli Roth als Regisseur engagiert würde, um den Film ganz der Vorlage entsprechend als ultrabrutales Action-Vehikel zu inszenieren. In der Nachproduktion wurde diese Brutalität jedoch zugunsten einer familienfreundlichen PG13-Freigabe zurechtgestutzt, wobei man nicht nur der ehemaligen Version des Regisseurs, sondern auch der Vorlage widersprach. Fans der Spiele wussten dementsprechend schon, dass diese weichgespülte Version nichts werden konnte. Ich hingegen hatte den Vorteil, dass ich niemals mit einem der Spiele in Berührung gekommen bin und dementsprechend keinen Vergleich stellen und somit auch nicht wirklich enttäuscht werden konnte. Doch selbst ohne Kenntnis der Vorlage wird klar, dass "Borderlands" ein wirklich mieser Blockbuster ist, dessen wenige Stärken kohärent von dem desaströsen Drehbuch ausgestochen werden.
Diese Stärken vereinen sich zumindest teilweise auf die Actionszenen, denn auch ohne viel Blutvergießen merkt man, dass hier Energie in teils flotte Choreographien gesteckt wurde: Kein wilder Schnitt, sondern klare Strukturen und meistens sogar echte Sets, weswegen hässliche Greenscreen-Ausrutscher die Ausnahme bleiben. Aber das Dauerfeuer ändert nichts daran, dass die Autoren sich hier eine echte Grütze zusammengeschrieben haben, die an Beleidigung für mitdenkende Zuschauer grenzt. Die Geschichte ist dabei so zusammenhanglos und wirr, dass es zu Beginn sogar aufklärende Off-Kommentare braucht, um ansatzweise zu verstehen, was denn hier nun Sache ist. Und sogar mit dieser kleinen Starthilfe guckt man immer wieder in die Röhre, wenn Charaktere hier von geheimen Kammern, Superwaffen und "Besonderheiten" schwadronieren, da diese ganzen Geheimnisse arg schwammig bleiben. Scheint aber ohnehin egal zu sein, denn den Großteil der Story flitzen die Charaktere eh nur von A nach B, ohne dabei genau zu wissen, was sie eigentlich wo wollen. Diese erschreckende Plot-Armut wird dann nur dazu genutzt, das bunte Team in grausam geschriebenen Dialogen herumbellen zu lassen, wobei rund fünfzig Prozent der gesprochenen Worte aus platten Floskeln bestehen, für die man sich wahrlich fremdschämen muss.
Ein Großteil davon geht auf Kosten der Teenagerin Tiny Tina und die überhebliche Darstellung von "Barbie"-Star Ariana Greenblatt zehrt hier wirklich extrem an den Nerven. Noch anstrengender ist da nur der unlustigste, robotische Sidekick der letzten Zeit, der trotz dauerhaftem Palaver nicht eine Pointe zünden kann. In der deutschen Version wird dieser übrigens von Chris Tall vertont, was die Sache gegenüber Original-Sprecher Jack Black noch etwas schlimmer macht. Am stärksten bemerkt man die holprige Produktion und das grausame Drehbuch aber an den wirklich bekannten Top-Stars: Cate Blanchett scheint sich in der Hauptrolle merklich unwohl zu fühlen und man kann die Panik in ihren Augen angesichts der Grütze, die sie hier dauerhaft vortragen muss, dauerhaft sehen. Ihr gegenüber scheint sich "Jumanji"-Star Kevin Hart dauernd zu fragen, wo er hier überhaupt mitspielt - er bleibt dabei, auch aufgrund völligen Fehlens von irgendwelchen komödiantischen Möglichkeiten, so blass wie vielleicht noch nie in seiner Karriere. Die einzige, die hier absolut gerechtmäßig agiert, ist Jamie Lee Curtis, die sich dem wilden Treiben einfach hingibt und dabei trotz oder auch gerade wegen absolut banaler Dialogzeilen sehr viel Spaß hat, dem Affen ein wenig Zucker zu geben.

Fazit: "Borderlands" ist tatsächlich das vorhergesagte Desaster, bei welchem das schwachsinnige Drehbuch noch ein bisschen schlimmer ist als die insgesamt soliden Actionszenen. Die Story ist dabei so dermaßen egal, dass man Spaß haben könnte... wenn denn die Dialoge nicht so unverschämt grottig wären, dass sich einem schon nach zehn Minuten der Magen umdreht.

Note: 5+



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