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Legion

Gott muss nur mal an einem Tag schlechte Laune haben und schon ist die Menschheit dem Untergang geweiht. Dies wurde uns erst zuletzt im Kino mit "Noah" via ziemlich starker Bildgewalt weisgemacht: Wer den Herrn gegen sich aufbringt, hat schlechte Karten. Filme dieser Art können, wie das gerade genannte Beispiel, im besten Fall spektakuläres, intensives Kino sein. Im schlechten Fall aber auch mal trashiger, mal dämlicher Mumpitz... wie "Legion".

LEGION

Gott hat die Nase voll von der Menschheit, welche die gegenseitige Liebe nicht sehen will und sich daher lieber stets gegenseitig umbringt. Von daher schlägt der Schöpfer das Ende der Welt an und lässt den Großteil der Menschheit zu tumben, emotionslosen Monstern mutieren. Einzig einige Menschen in einem verlassenen Diner mitten in der Wüste bleiben verschont und müssen sich gegen die schiere Übermacht entgegensetzen. Zum Glück eilt ihnen dabei Engel Michael (Paul Bettany) zu Hilfe, welcher eigentlich von seinem Herrn den Auftrag hatte, mit der Ermordung des ungeborenen Kindes der schwangeren Charlie (Adrianne Palicki) das Ende der Menschheit zu besiegeln. Da er die Hoffnung für die Menschen jedoch nicht aufgeben will, stellt er sich auf die Seite der Überlebenden... und lässt Waffengewalt sprechen.

Regisseur Scott Stewart hat ja immerhin schon die unmögliche Manga-Verfilmung "Priest" verbrochen und so standen die Zeichen für den 2010 erschienenen "Legion" nicht sonderlich gut. Und man bekommt im Grunde genau das, was man nach dem Trailer erwarten durfte: Miese Effekte, ziellose Rumballerei, pseudointellektuele Dialoge, die Zahnschmerzen verursachen und zwischendrin eine Menge Leerlauf. Dabei kann "Legion" zu Beginn mit dem Eintreffen der verschiedenen Charaktere im Diner und den ersten Anzeichen, dass hier irgendwas nicht stimmt, sogar noch eine recht vielversprechende Atmosphäre aufbauen. Ist der Actionschmarrn aber erstmal losgetreten, der zwischen den Ballereinlagen immer wieder unangenehme Längen und das ständige Dezimieren der Gruppe vorzuweisen hat, ist der Mumpitz nicht mehr von der Hand zu weisen und geht einem schnell auf die Nerven. Die Effekte hätten gerne noch mal eine Überarbeitung sehen dürfen, ebenso wie die anfangs noch mit Potenzial gesegneten, später aber verschenkten Charaktere. Dabei stehen hier mit Dennis Quaid, Paul Bettany, Kevin Durand sowie den "Fast & Furious"-Stars Tyrese Gibson und Lucas Black zumindest ein paar Könner auf der Matte. Bettany bleibt jedoch in seinen pathetischen Dialogen enttäuschend blass, Quaid overactet sich ins Aus und Lucas Black hat dabei den wohl langweiligsten Charakter erwischt. Letzten Endes ist es einem egal, für wen der Film mit dem Tod endet, wer davonkommt und ob die Welt nun verschont wird... bei einer solch wirren Geschichte und schwacher Action darf der Abspann dann nach anderthalb Stunden gerne schnell kommen. Pluspunkte gibt es für den vielversprechenden Anfang, das Cameo des skurillsten Eismanns überhaupt, den ein oder anderen oberflächlichen, aber sympathischen Charakter sowie für Kevin Durand als Erzengel Gabriel, der mal wieder nichts anbrennen lässt. Für einen Abend vielleicht irgendwie okay... aber wirklich nur, wenn man gar nichts besseres zu tun hat.

Note: 4

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