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Spirit - Der wilde Mustang

Neben Disney und Pixar hat es natürlich auch Dreamworks über die Jahre immer wieder geschafft, uns mit seinen Animations- und leider seltener gewordenen Zeichentrickfilmen zu beeindrucken und zu unterhalten. Mit Werken wie der ab dem dritten Teil leider gegen die Wand gefahrene "Shrek"-Reihe oder dem schönen "Drachenzähmen leicht gemacht" wurde uns Filmfans klar gemacht, dass die Mausstudios hier nicht die einzigen sind, die in diesem Genre mitzureden haben (auch wenn Disney dabei natürlich noch die klare Nummer Eins darstellt). Das klappt aber nicht immer... so ist der 2002 erschienene und bei Kritikern teils bravourös, teils mies aufgenommene "Spirit" leider eine mittelmäßige Katastrophe...

SPIRIT

Hengst Spirit (im Original gesprochen von Matt Damon) führt ein behagliches Leben in der Freiheit in der Nähe des Cimarron-Flusses im amerikanischen Westen des 19. Jahrhunderts... bis er eines Tages von skrupellosen Menschen, die zur Army gehören, gefangen und in ihr Fort gebracht wird. Dort trifft Spirit den Indianer Little Creek (Original: Daniel Studi), mit welchem ihm die Flucht gelingt. Little Creek bringt den wilden Spirit in sein Dorf, wo der Hengst bald eine neue Heimat findet... er ist jedoch schnell hin und hergerissen zwischen seiner Familie in der Wildnis und den Indianern...

Man muss "Spirit" zu Gute halten, dass er beeindruckende Bilder liefert, die auch heute noch eine gewisse Wucht entfalten und phänomenale Schauwerte zu bieten haben. Die Actionszenen haben Wumms, wobei man vor allem Spirits Flucht vor einem außer Kontrolle geratenen Zugteil herausheben muss, und die animierten Landschaften der weiten Steppe sind schlicht atemberaubend. Leider lässt der Rest des Films dann doch arg zu wünschen übrig. Die ohnehin sehr vorhersehbare und oberflächlich gehaltene Geschichte weiß im Grunde nie genau, wo sie denn nun hin will und füllt seine Laufzeit somit mit etlichen Gefangennahmen und Ausbrüchen von Spirit. Gefangennahme von der Army, Flucht, Gefangennahme von den Indianern, Flucht, Gefangennahme von... und so weiter und sofort. Trotz recht knappen 83 Minuten wird der Film dann schnell relativ anstrengend, obwohl man von Anfang an weiß, wie das Ding enden wird. Die Tränen-Momente haben bei mir auch rein gar nicht funktioniert, da die Charaktere sehr oberflächlich behandelt werden und am Ende noch nicht mal genügend Mut aufgebracht wird, wirklich mal eine Überraschung zu liefern. Allerdings wäre das für die Kids dann wohl doch etwas zu viel... vor allem da diese hier wirklich wenig zu lachen haben, denn "Spirit" fehlt es von vorne bis hinten an Humor, geschweige denn an sympathischen Nebencharakteren. Und auch die schmalzigen Popsongs, im Deutschen von "Pur"-Sänger Hartmut Engler gesungen, sind so dermaßen kitschig und reißen Szenen, die zumindest emotionales Potential gehabt hätten, durch ihre unpassende Schmalzigkeit immer wieder runter. Beim Abspann läuft dann schließlich der Original-Song von Bryan Adams, der was hat... hier lässt sich erahnen, dass der Film im deutschen viel verloren hat.

Note: 4-

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