Nicht nur ich dürfte der Meinung sein, dass viele heutige Heranwachsende nicht mehr die Kindheit haben, die wir früher erleben durften. Damals, als es noch keine Smartphones, Tablets und SpongeBobs gab. Als man Baumhäuser und Staudämme baute, sich üble Schrammen zuzog und die Eltern alle zwei Wochen zerrissene Kleidung nähen mussten. Und genau dieses Gefühl von erfüllten Abenteuern gibt uns die Neuverfilmung von "Vorstadtkrokodile" aus dem Jahr 2009... und macht dabei jede Menge Spaß.
Die alten Zeiten, in denen Kinder noch draußen spielten, auf Dächern turnten und Hauptquartiere bauten und sich nicht zum gemeinsamen Candycrushen am Smartphone trafen, werden von Regisseur Christian Ditter wunderbar eingefangen. Der Film entfacht bereits früh einen Sog, dem sich wohl keiner, der eine solche Kindheit erleben durfte, entziehen kann. Neben dem treffenden Humor und den etwas übertriebenen, aber durchaus spaßigen Actionszenen beweisen die Macher aber auch ein gutes Händchen, ihre Geschichte mit emotionalem Ballast zu versehen. Hier wird nichts verschönert, die Kinder gehen nicht immer freundlich miteinander um und böse Sprüche gegen Ausländer, Behinderte oder Übergewichtige liegen an der Tagesordnung. Dürfte nicht jedem gefallen, geht aber in Ordnung, da es tatsächlich unsere heutige Realität widerspiegelt und zeigt, dass Kinder durchaus grausam sein können, aber wenn es hart auf hart kommt, doch klar zueinanderstehen. Da "Vorstadtkrokodile" an aktuellen Themen möglichst viel mitzunehmen versucht (Ausländerfeindlichkeit, Mobbing, Freundschaft, die erste Liebe, Zusammenhalt, Akzeptanz von Andersartigen, Gerechtigkeit), wirkt er in seinen rasant vergehenden anderthalb Stunden leider ein wenig überladen. Der spaßigen Geschichte tut dies jedoch keinen Abbruch, da sie spannend erzählt ist und mit schwierigen Themen unverkrampft umgeht. Die Darsteller leisten überzeugende Arbeit. Aus der Riege der Kinder ragen jedoch vor allem Manuel Steitz (der als Krokodile-Anführer eine erstaunliche Präsenz besitzt), David Hürten (der einige emotional gewichtige Szenen hat) sowie Hauptdarsteller Nick Romeo Reimann hervor. Auch wenn beim Rest einiges noch nach Textaufsagen klingt, sind die acht Jungschauspieler dennoch für ihr damals noch junges Alter überzeugend. Große Namen finden sich in kleinen Rollen: Nora Tschirner ist liebenswert-keck wie immer, Smudo, Axel Stein und Ralf Richter haben jedoch nur kleine Rollen und fallen dementsprechend wenig auf. Insgesamt ein flotter, schön erzählter Film, mit dem Herz am rechten Fleck, viel Witz und Nostalgie.
Note: 2
VORSTADTKROKODILE
Die titelgebende Jugendbande besteht aus Anführer Olli (Manuel Steitz), seiner Schwester Maria (Leonie Tepe), Jorgo (Javidan Imani), Elvis (Nicolas Schinseck), Frank (David Hürten), Peter (Robin Walter) und dem neuesten Mitglied Hannes (Nick Romeo Reimann), welchem von dem querschnittsgelähmten Kai (Fabian Halbig) das Leben gerettet wird. Kai wäre gerne ein Mitglied der Bande, doch die Vorstadtkrokodile wollen keinen Behinderten in ihren Reihen. Als der auf den Rollstuhl angewiesene Junge allerdings einen Einbruch beobachtet und somit in der Lage wäre, die Gruppe zu einer Belohnung von 1000 Euro zu führen, nehmen ihn die Vorstadtkrokodile widerwillig auf. Zusammen gehen sie nun auf gefährliche Verbrecherjagd...Die alten Zeiten, in denen Kinder noch draußen spielten, auf Dächern turnten und Hauptquartiere bauten und sich nicht zum gemeinsamen Candycrushen am Smartphone trafen, werden von Regisseur Christian Ditter wunderbar eingefangen. Der Film entfacht bereits früh einen Sog, dem sich wohl keiner, der eine solche Kindheit erleben durfte, entziehen kann. Neben dem treffenden Humor und den etwas übertriebenen, aber durchaus spaßigen Actionszenen beweisen die Macher aber auch ein gutes Händchen, ihre Geschichte mit emotionalem Ballast zu versehen. Hier wird nichts verschönert, die Kinder gehen nicht immer freundlich miteinander um und böse Sprüche gegen Ausländer, Behinderte oder Übergewichtige liegen an der Tagesordnung. Dürfte nicht jedem gefallen, geht aber in Ordnung, da es tatsächlich unsere heutige Realität widerspiegelt und zeigt, dass Kinder durchaus grausam sein können, aber wenn es hart auf hart kommt, doch klar zueinanderstehen. Da "Vorstadtkrokodile" an aktuellen Themen möglichst viel mitzunehmen versucht (Ausländerfeindlichkeit, Mobbing, Freundschaft, die erste Liebe, Zusammenhalt, Akzeptanz von Andersartigen, Gerechtigkeit), wirkt er in seinen rasant vergehenden anderthalb Stunden leider ein wenig überladen. Der spaßigen Geschichte tut dies jedoch keinen Abbruch, da sie spannend erzählt ist und mit schwierigen Themen unverkrampft umgeht. Die Darsteller leisten überzeugende Arbeit. Aus der Riege der Kinder ragen jedoch vor allem Manuel Steitz (der als Krokodile-Anführer eine erstaunliche Präsenz besitzt), David Hürten (der einige emotional gewichtige Szenen hat) sowie Hauptdarsteller Nick Romeo Reimann hervor. Auch wenn beim Rest einiges noch nach Textaufsagen klingt, sind die acht Jungschauspieler dennoch für ihr damals noch junges Alter überzeugend. Große Namen finden sich in kleinen Rollen: Nora Tschirner ist liebenswert-keck wie immer, Smudo, Axel Stein und Ralf Richter haben jedoch nur kleine Rollen und fallen dementsprechend wenig auf. Insgesamt ein flotter, schön erzählter Film, mit dem Herz am rechten Fleck, viel Witz und Nostalgie.
Note: 2
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