Ich gehe nicht mehr gerne ins Kino. Früher war es mein liebstes Hobby, heute ist der Besuch im Lichtspielhaus eine seltene Ausnahme. Und immer wieder, wenn ich in den Sesseln sitze und genervt bin, sage ich mir: "Ich gehe nicht mehr ins Kino!" Bis ich zwei Monate später doch wieder da bin. Auch bei "Noah", den ich mir heute mit hohen Erwartungen ansah, war ich schnell mit meiner Geduld am Ende. Warum wird nur die Hälfte der riesigen Leinwand genutzt, um den Rest mit dicken schwarzen Balken aufzufüllen? Warum bezahlen Menschen fast zehn Euro für eine Kinokarte, wenn sie dann doch den ganzen Film durchquatschen? Und warum laufen tolle Filme fast nur noch in 3D, wo man noch nicht mal die Wahl hat, den Film in der "flacheren" Variante zu sehen) Bei "Noah" hatte ich mit letzterem Glück, musste mich fürs 2D jedoch schon nachmittags ins Kino quälen und nicht, wie von mir favorisiert, abends. Aber nun gut: Zurück zum Film!
Die erste halbe Stunde von "Noah" lässt noch Schlimmes erahnen. Hier beißen sich bedeutungsschwangere Dialoge mit recht seltsam anmutenden Fantasy-Kitsch, dass alles wie ein kruder Mix aus 2012, der Passion Christi und dem Herrn der Ringe anmutet. Die Geschichte rast in einem Eiltempo voran und erzählt ganze Jahre in wenigen Sekunden, dass man kaum ein Gespür für das Epos und die Charaktere bekommen kann, welche da blass durchs Bild trudeln. Zum Glück wird der Film aber später deutlich besser. Im Angesicht der Bedrohung bekommen nicht nur die Figuren klare Ecken und Kanten, auch die Effekte können sich, bis auf ein paar kleine, unfertige Aufnahmen, sehen lassen und erschaffen wundervolle Bilder. Der Action-Höhepunkt ist dabei selbstverständlich der gigantische Kampf um die Arche und die folgende Sintflut, wo dann schon mal das Herz anfängt zu hämmern und mit brutalen, schonungslosen Morden klar vorgegeben wird, in was für einem Film man sich hier befindet. Es kracht, es ist laut und trotzdem hat es Tiefe, wenn sich Regisseur Aronofsky etwas zu spät sorgsam um Story und Figuren kümmert. Das letzte Drittel ist dann auch noch mal richitig stark und entwickelt sich zu einem schauspielerisch und atmosphärisch beinahe schon meisterhaften Kammerspiel innerhalb der Arche, in welcher "Held" Noah eine völlig neue Seite zeigt. Für einen Ausnahmeschauspieler wie Russell Crowe ist das natürlich kein Problem und vor allem physisch ist er die Idealbesetzung für die Rolle. Jennifer Connelly hat vorerst gar nichts zu tun, hat dann jedoch gegen Ende auch noch ein paar richtig starke Szenen. Die Überraschung schlechthin ist jedoch Emma Watson, die noch nie so stark war und zeigt, dass sie in Hollywood noch viel mitreden wird. Der Rest des Casts um Logan Lerman, Anthony Hopkins und Ray Winstone verrichtet solide Arbeit. Leider werden einige der Handlungsstränge nicht gut zu einem Ende geführt, gerade die Story um Sohn Ham wird mit einigen laschen Reden ziemlich enttäuschend unter den Teppich gekehrt, wo doch zuvor sein Charakter intensiv und bewegend entwickelt wurde. Und am Ende kriegt Aronofsky sein Epos nicht richtig zum Schluss, verheddert sich in Dutzenden Enden und findet keinen richtigen Abschluss. Obwohl "Noah" also recht unausgegoren wirkt, ist es vor allem dank toller Bilder und phänomenaler Schauspielleistungen ein sehenswerter Film geworden.
Note: 2-
NOAH
Noah (Russell Crowe) hat Visionen vom Ende der Welt, gesendet vom Schöpfer, der die Erde wegen der Boshaftigkeit der Menschen überfluten möchte. Noah beschließt, eine Arche zu bauen, um sich und seine Familie (u.a. Jennifer Connelly, Emma Watson) zu schützen und zudem auch das Reich der Tiere zu retten. Allerdings entbrennt im Angesicht des Todes der Kampf zwischen denen, die ihr Heil im Schutz des Schiffes zu suchen und zwischen denen, die nicht ausersucht sind, weiterzuleben...Die erste halbe Stunde von "Noah" lässt noch Schlimmes erahnen. Hier beißen sich bedeutungsschwangere Dialoge mit recht seltsam anmutenden Fantasy-Kitsch, dass alles wie ein kruder Mix aus 2012, der Passion Christi und dem Herrn der Ringe anmutet. Die Geschichte rast in einem Eiltempo voran und erzählt ganze Jahre in wenigen Sekunden, dass man kaum ein Gespür für das Epos und die Charaktere bekommen kann, welche da blass durchs Bild trudeln. Zum Glück wird der Film aber später deutlich besser. Im Angesicht der Bedrohung bekommen nicht nur die Figuren klare Ecken und Kanten, auch die Effekte können sich, bis auf ein paar kleine, unfertige Aufnahmen, sehen lassen und erschaffen wundervolle Bilder. Der Action-Höhepunkt ist dabei selbstverständlich der gigantische Kampf um die Arche und die folgende Sintflut, wo dann schon mal das Herz anfängt zu hämmern und mit brutalen, schonungslosen Morden klar vorgegeben wird, in was für einem Film man sich hier befindet. Es kracht, es ist laut und trotzdem hat es Tiefe, wenn sich Regisseur Aronofsky etwas zu spät sorgsam um Story und Figuren kümmert. Das letzte Drittel ist dann auch noch mal richitig stark und entwickelt sich zu einem schauspielerisch und atmosphärisch beinahe schon meisterhaften Kammerspiel innerhalb der Arche, in welcher "Held" Noah eine völlig neue Seite zeigt. Für einen Ausnahmeschauspieler wie Russell Crowe ist das natürlich kein Problem und vor allem physisch ist er die Idealbesetzung für die Rolle. Jennifer Connelly hat vorerst gar nichts zu tun, hat dann jedoch gegen Ende auch noch ein paar richtig starke Szenen. Die Überraschung schlechthin ist jedoch Emma Watson, die noch nie so stark war und zeigt, dass sie in Hollywood noch viel mitreden wird. Der Rest des Casts um Logan Lerman, Anthony Hopkins und Ray Winstone verrichtet solide Arbeit. Leider werden einige der Handlungsstränge nicht gut zu einem Ende geführt, gerade die Story um Sohn Ham wird mit einigen laschen Reden ziemlich enttäuschend unter den Teppich gekehrt, wo doch zuvor sein Charakter intensiv und bewegend entwickelt wurde. Und am Ende kriegt Aronofsky sein Epos nicht richtig zum Schluss, verheddert sich in Dutzenden Enden und findet keinen richtigen Abschluss. Obwohl "Noah" also recht unausgegoren wirkt, ist es vor allem dank toller Bilder und phänomenaler Schauspielleistungen ein sehenswerter Film geworden.
Note: 2-
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