Direkt zum Hauptbereich

X-Men

"X-Men" zeigte im Jahr 2000, dass Comicverfilmungen nicht als bloße Effektschlacht scheitern müssen und ebnete sowohl kommerziell als auch künstlerisch erfolgreich den Weg für die ganze Reihe an Filmen um Superhelden, von denen wir heute nahezu überrannt werden. "Spider-Man", "Iron Man", "The Avengers" und Co. haben der Mutantan-Saga (bislang) auch noch einiges voraus, trotzdem hat die in wenigen Wochen bereits siebenteilige Reihe dann doch einiges zu bieten. Der erste Teil liefert dabei aber noch vergleichweise wenig...

X-MEN

Mutanten scheinen das nächste Glied in der Evolutionskette zu sein. Scheinbar normale Menschen, die jedoch mit außergewöhnlichen Kräften ausgezeichnet sind, werden von der Masse verstoßen und müssen sich mit Hass und Gewalt ihnen gegenüber auseinandersetzen. Charles Xavier (Patrick Stewart), selbst ein mächtiger Mutant, leitet eine Schule für junge Mutanten, zu denen bald auch die Ausreißerin Rogue (Anna Paquin) und der Egomane Logan alias "Wolverine" (Hugh Jackman) zählen. Gefahr droht der friedlichen Stätte allerdings von Magneto (Ian McKellen) und seinen Schergen. Er glaubt, dass bald ein Krieg zwischen Mutanten und Menschen ausbrechen wird und ist fest entschlossen, den ersten Schlag abzugeben. Xavier und seine Mutanten-Lehrlinge Wolverine, Jean Grey (Famke Janssen), Cyclops (James Marsden) und Storm (Halle Berry) stellen sich ihm entgegen...

Im Grunde ist der erste Teil der "X-Men"-Reihe eine solide Comic-Verfilmung. Der Film tut keinem weh, ist nicht sonderlich spannend, die Actionszenen wirken veraltet und mau und auch die obercoolen Sprüche sitzen nicht immer. Trotzdem ist Teil 1 perfekt, um in die Welt der Mutanten vorsichtig hineingestoßen zu werden, die Charaktere kennenzulernen und erste kleine Kämpfe auszufechten, bevor es dann mit dem zweiten Teil richtig ans Eingemachte geht. Dementsprechend darf man hier noch keine großen Überraschungen erwarten, sondern sollte sich einfach bloß an den sympathischen Charakteren, dem netten Humor und einigen fantasievollen Ideen erfreuen. Mehr will der Film nämlich auch gar nicht bieten. Die Einführung ist schnörkellos, Längen gibts in den flotten 104 Minuten nicht und es macht schon Spaß, ist aber nichts Besonderes mehr. Die Schauspieler machen einen soliden Job, wobei Hugh Jackman, Patrick Stewart und Ian McKellen in den größten Rollen die meisten Akzente setzen können. Anna Paquin ist soweit okay (auch wenn es etwas weniger Mienenspiel hätte sein dürfen), James Marsden und Famke Janssen bleiben noch etwas blass... und Halle Berry ist ein kleiner Totalausfall. Sie spielt, als würde sie jeden Moment einschlafen. Leider sind auch die Gegenspieler nicht sonderlich gut ausgewählt. Sind Magneto und vor allem Gestaltwandlerin Mystique für einige starke Momente gut, bleiben Sabretooth und der unwahrscheinlich nervige Toad bloße Stichwortgeber. Letzten Endes ist "X-Men" nicht sonderlich gut gealtert, stellt aber immer noch einen soliden Anfang einer recht guten, aber wechselhaften Reihe dar. Als Einzelfilm also eher mau, als Teil der Reihe unverzichtbar.

Note: 3-


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Eddie the Eagle - Alles ist möglich

"Das wichtigste bei den Olympischen Spielen ist nicht der Sieg, sondern die Teilnahme. Das wichtigste im Leben ist nicht der Triumph, sondern der Kampf." Dieses Zitat, welches den Film "Eddie the Eagle" abschließt, stammt von Baron Pierre de Coubertin, dem Begründer der Olympischen Spiele. Und es bringt den Kern der Geschichte, die in diesem Film erzählt wird, sehr gut auf den Punkt, denn um den Sieg geht es hier eigentlich nicht oder zumindest nicht sehr lange. Aber es wird gekämpft und das obwohl niemand dieses seltsame Gespann aus Trainer und Sportler wirklich ernstnehmen wollte - genau das ist das Herz dieses Biopics, welches viele Schwächen, aber zum Glück auch viel Herz hat... EDDIE THE EAGLE Für Michael Edwards (Taron Egerton) gibt es trotz einer bleibenden Knieverletzung nur einen Traum: Er will in einer Disziplin bei den Olympischen Spielen antreten. Schon in seiner Kindheit scheitert er beim Hammerwerfen und Luftanhalten und landet schließlich, sehr...

Der große Crash - Margin Call

Es gehört schon einiges an Talent dazu, einen Film über eine Schar Anzugträger, die in dialoglastiger Manier das eventuelle, schockierende Ende ihrer Firma aufdecken. Wenn man es falsch angeht, könnte der Stoff arg trocken werden, mal ganz davon abgesehen, dass der Otto-Normal-Zuschauer mit den finanziellen Zusammenbrüchen und all den Zahlen nicht unbedingt umgehen kann. Eine Riege großer Stars kann da schon helfen, die Zuschauer anzulocken, so beweist es zumindest der angenehm ruhige Thriller "Margin Call"... DER GROSSE CRASH - MARGIN CALL Kurz vor der Finanzkrise 2007: In der Wertpapierhandelsabteilung einer großen New Yorker Bank werden etliche Mitarbeiter entlassen, unter ihnen ist auch Risikomanager Eric Dale (Stanley Tucci), der zuvor jedoch noch eine schockierende Entdeckung macht. Seine Arbeit hinterlässt er dem übriggebliebenen Mitarbeiter Peter Sullivan (Zachary Quinto), der die Zahlen überprüft... und dadurch entdeckt, dass der ganze Konzern auf wackligen Fü...

Eraser

Arnold Schwarzenegger, wohl neben Sylvester Stallone die Action-Ikone der 80er und 90er Jahre schlechthin, ist endlich zurück. Nachdem er sein Amt als Gouverneur von Kalifornien niedergelegt hat, dürfen wir ihn seit einiger Zeit endlich wieder in genügend rauen, spaßigen Actionfilmen wiedersehen. Auch wenn in der heutigen Zeit ganz klar Statham, Diesel und Co. die Actionhelden sind, macht es aber dennoch Spaß, den "Terminator"-Star wiederzusehen. Und natürlich auch seine vergangenen Filme, von denen ich bislang kaum einen gesehen habe und die ich nun mal nachholen möchte. Angefangen habe ich nun mit "Eraser" aus dem Jahr 1996... ERASER US-Marshall John Kruger (Arnold Schwarzenegger) arbeitet in einer geheimen Vereinigung der USA im Zeugenschutzprogramm. Darin beschützt er die Leben von Kronzeugen, welche vor Gericht Aussagen tätigen sollen und verschafft ihnen eine neue Identität, um sie vor dem Tod zu bewahren. Sein neuester Job ist eine junge Mitarbeiterin bei...