Ich verstehe von Baseball ungefähr so viel wie vom Häkeln. Also genau gar nichts. Seinerzeit habe ich "Moneyball" gesehen und sehr gemocht und habe mich sogar einigermaßen mit den Regeln dieses Sports zurechtfinden können. Als ich "42" jetzt sah, saß ich aber wieder, wenn es aufs Spielfeld ging, mit einigen Fragezeichen da und musste mich erst einmal wieder reinfinden. Verstanden hab ichs dann schon wieder, wäre aber nie in der Lage, diese Regeln irgendwie mit meinen Worten zu erklären. Aber es gibt in dem Film ja auch noch die gewisse menschliche Seite, die parallel neben der Sportgeschichte läuft. Leider wirken beide Seiten, die im Grunde klar zusammengehören und sowohl sporthistorisch als auch für die Geschichte des heutigen und damaligen Amerikas sehr wichtig sind, relativ unausgegoren.
Sportler-Filme sind immer dann gut, wenn sie den Sport in ihre Geschichte integrieren, ohne dabei die Menschen, die diesen ausüben und ihre Tiefen zu vernachlässigen. "Rush", "Moneyball" und vor allem der großartige "The Fighter" sind dafür Paradebeispiele, die mich trotz des Aufhängers von Sportarten, für die ich mich gar nicht erwärmen kann, sehr bewegt und unterhalten haben. Das gelingt "42" in diesem Maße leider überhaupt nicht, auch wenn er sich sehr bemüht... leider etwas zu sehr. Dass die wahren Begebenheiten, auf denen dieser Film beruht, eine gewichtige, historische Bedeutung haben, ist klar, leider verheddert sich der Streifen dabei aber immer wieder zwischen Themen des Rassenhasses, des sportlichen Spiels und der Fäden, die im Hintergrund von Managern und Trainern gezogen werden. "42" nimmt erst nach gut einer Stunde so richtig Fahrt auf und endet nach zwei Stunden, wenn er erst richtig anfängt. Zuvor hat man eine zwar interessante, aber nie so richtig aus den Puschen kommende Geschichte gesehen, die trotz einiger übler Längen unterhält, teilweise auch in guten Einzelszenen bewegt. Einen richtigen Zugang findet man allerdings nicht, dafür verläuft die Geschichte zu rasant, verfolgt spannende Einzelheiten nicht weiter, wirkt zerfranst und verwirrend. In einer Szene gratuliert ein Teammitglied Jackie und verklickert ihm, dass die Mannschaft allein durch ihn die Hälfte ihrer Siege zu verdanken hat. Da ist man schon überrascht, denn zuvor hat man Jackie meistens eher solide spielen sehen, einmal dann auch mal ganz gut. Dass er der Mann ist, welcher das Team aus dem Staub holte, wird durch das unausgegorene Drehbuch nie so richtig klar. Immerhin die Schauspieler verrichten gute Arbeit, Chadwick Boseman kann die Furcht und die Wut seines Charakters gut übertragen, während Harrison Ford eine Routine-Leistung genügt. Der Rest der Nebendarsteller, darunter Brett Cullen, John C. McGinley und Lucas Black, verrichten Dienst nach Vorschrift, ohne großartig aufzufallen. Letzten Endes alles ganz nett, aber da wäre mehr drin gewesen. Lieber noch mal den deutlich mitreißenderen und einfach besseren "Moneyball" gucken.
Note: 4
42
Das Gejammer bei den Baseball-Fans, der Presse und im gesamten Land ist groß, als Branch Rickey (Harrison Ford), Präsident und Manager der Brooklyn Dodgers, zum ersten Mal einen schwarzen Spieler in die Reihen seines Teams aufnehmen will. Dieser Junge namens Jackie Robinson (Chadwick Boseman) hat somit auch mit einigen Problemen zu kämpfen, bevor er das Team endlich weiterbringen kann. Er muss sich nun nämlich nicht nur mit dem Hass, den Drohungen und der Ablehnung der Gegner, Baseball-Fans und der Journalisten auseinandersetzen, sondern wird auch in seinem eigenen Team erst nicht mit offenen Armen empfangen...Sportler-Filme sind immer dann gut, wenn sie den Sport in ihre Geschichte integrieren, ohne dabei die Menschen, die diesen ausüben und ihre Tiefen zu vernachlässigen. "Rush", "Moneyball" und vor allem der großartige "The Fighter" sind dafür Paradebeispiele, die mich trotz des Aufhängers von Sportarten, für die ich mich gar nicht erwärmen kann, sehr bewegt und unterhalten haben. Das gelingt "42" in diesem Maße leider überhaupt nicht, auch wenn er sich sehr bemüht... leider etwas zu sehr. Dass die wahren Begebenheiten, auf denen dieser Film beruht, eine gewichtige, historische Bedeutung haben, ist klar, leider verheddert sich der Streifen dabei aber immer wieder zwischen Themen des Rassenhasses, des sportlichen Spiels und der Fäden, die im Hintergrund von Managern und Trainern gezogen werden. "42" nimmt erst nach gut einer Stunde so richtig Fahrt auf und endet nach zwei Stunden, wenn er erst richtig anfängt. Zuvor hat man eine zwar interessante, aber nie so richtig aus den Puschen kommende Geschichte gesehen, die trotz einiger übler Längen unterhält, teilweise auch in guten Einzelszenen bewegt. Einen richtigen Zugang findet man allerdings nicht, dafür verläuft die Geschichte zu rasant, verfolgt spannende Einzelheiten nicht weiter, wirkt zerfranst und verwirrend. In einer Szene gratuliert ein Teammitglied Jackie und verklickert ihm, dass die Mannschaft allein durch ihn die Hälfte ihrer Siege zu verdanken hat. Da ist man schon überrascht, denn zuvor hat man Jackie meistens eher solide spielen sehen, einmal dann auch mal ganz gut. Dass er der Mann ist, welcher das Team aus dem Staub holte, wird durch das unausgegorene Drehbuch nie so richtig klar. Immerhin die Schauspieler verrichten gute Arbeit, Chadwick Boseman kann die Furcht und die Wut seines Charakters gut übertragen, während Harrison Ford eine Routine-Leistung genügt. Der Rest der Nebendarsteller, darunter Brett Cullen, John C. McGinley und Lucas Black, verrichten Dienst nach Vorschrift, ohne großartig aufzufallen. Letzten Endes alles ganz nett, aber da wäre mehr drin gewesen. Lieber noch mal den deutlich mitreißenderen und einfach besseren "Moneyball" gucken.
Note: 4
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