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Dream House

Wenn ein Film trotz Starpower in den Hauptrollen in Deutschland nicht mal den Sprung auf die Kinoleinwand schafft, sondern sogleich auf DVD verheizt wird, dann spricht das selten für das Werk. Nur selten entdeckt man bei Direct-To-DVD-Veröffentlichungen noch Perlen wie den grandiosen "Lucky Number Slevin", bei welchem ich mich bis heute frage, wie der es nicht in die deutschen Lichtspielhäuser schaffen konnte. Meistens sind es jedoch eher belanglose Filme, die zurecht nicht ins Kino kamen. Und einer dieser Filme ist leider auch "Dream House"...

DREAM HOUSE

Redakteur Will Atenton (Daniel Craig) gibt seinen Job auf, um fortan mehr Zeit mit seiner Frau (Rachel Weisz), seinen beiden Töchtern und dem Schreiben seines Romanes verbringen zu können. Dazu ziehen sie in ein schönes, beschauliches Haus, um so ein neues Leben zu beginnen. Allerdings scheint das Haus eine grausame Geschichte zu besitzen. Vor fünf Jahren tötete dort ein Familienvater seine Frau und seine beiden Kinder und wurde anschließend in eine Nervenheilanstalt eingewiesen. Es dauert nicht lange und in dem Haus geschehen merkwürdige Dinge. Will möchte der Sache auf den Grund gehen...

Nach dem soliden Trailer rechnete ich mit einem 08/15-Horror-Thriller, gut für einen Abend und schnell wieder vergessen. Leider bekam ich nicht mal so einen. Der Film fängt recht vielversprechend mit dem Einführen aller wichtigen Charaktere und ersten kleinen Hinweisen an, platziert vorhersehbare, aber dennoch recht wirkungsvolle, kleine Schocker und schürt Neugierde. Schnell verhaspelt sich "Dream House" jedoch in tödlicher Langeweile und die Wendung, welche in der Mitte des Films vollzogen wird, dürfte Filmkenner kaum überraschen. Wo ein normaler, unterhaltsamer Thriller bereits zu Ende wäre, hat "Dream House" allerdings erst die Halbzeit erreicht... und ab da wirds vollkommen konfus. Der Film langweilt uns plötzlich mit einer wirren Story, einem unausgegorenen Genre-Mix, in welchem Horror, Thrill, Drama und Grusel ihren Platz finden wollen und nichts so richtig nach vorne kommen kann. Hier wirkt nichts mehr wirklich koscher und die Geschichte kommt kaum noch aus den Hufen, bis sie schließlich noch nicht mal mutig genug ist, ihren Kniff wirklich auszuerzählen und am Ende noch mit einer vollkommen obskuren, lächerlichen und sinnlosen Auflösung über den Weg kommt, welche in einem Finale gipfelt, welches bescheuerter kaum sein könnte und wo die ohnehin großen Logiklöcher noch riesiger werden. Die Schauspieler können wenig reißen, Daniel Craig war selten so blass und Rachel Weisz und Naomi Watts haben erstaunlich wenig zu tun. Dass diese drei talentierten Mimen sowie ein Regisseur, welcher Meisterwerke wie "Brothers" fabrizierte, sich überhaupt für einen solch öden Schund hergegeben haben, ist schon traurig. Ihre Teilnahme lässt sich, anhand ihrer sichtlich lustlosen Arbeit, somit wohl nur durch dicke Gehaltschecks erklären.

Note: 5

 

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