Kennt hier jemand die Serie "Lost"? Vom Hörensagen bestimmt die meisten, aber gerade in Deutschland hat diese phänomenale Serie wohl kaum jemand richtig gesehen. Das Finale um die mysteriöse Insel ist nun schon seit gut dreieinhalb Jahren gelaufen und die damals vollkommen aufgehenden, meisterhaften Schauspieler versuchen meist eher schlecht als recht, nun auch in großen Filmproduktionen Fuß zu fassen. Evangeline Lilly durfte immerhin im "Hobbit" mit durchs Bild huschen, der Rest ist jedoch größtenteils noch immer am Serienmarkt zu finden. Nur Josh Holloway geriet durch kleine, aber feine Rollen in Hollywood-Blockbustern wie "Paranoia" und "Mission: Impossible - Phantom Protokoll" noch nicht in Vergessenheit. Nun hat er die Hauptrolle in einem zwar deutlich kleineren Machwerk abstauben können, aber zeigt immerhin, dass Serienstars auch auf Filmbasis etwas leisten können:
Es gibt sicher einiges, dass man "Battle of the Year" ankreiden kann. Zuallererst der tiefe Patriotismus, der selbst für mich, der sich an dem großen Verbeugen vor Amerika nicht stört, stellenweise grenzwertig war und mit unpassender Fanfarenmusik, Zeitlupendramatik und pathetischen Reden immer wieder stört. Stellenweise wird hier so dick aufgetragen, dass man meinen könnte, sich in einer reinrassigen Komödie zu wägen... wäre nicht sonnenklar, dass die Macher es hier absolut ernst meinen. Zudem sind die Tanzszenen, trotz einer beeindruckender Choreos, schlichtweg nicht gut eingefangen, verhaspeln sich in schnellem Schnitt und wiederholen ihre ständigen Sprünge und Moves irgendwann so oft, dass man keinen wirklichen Eindruck von der Kunst des Breakdances erhält und irgendwann sogar ein Gefühl der Langeweile aufkommt, an dem auch die (hoffentlich nicht wieder modern werdenden) Splitscreens nichts ändern. Und trotzdem hat "Battle of the Year" etwas: Am besten ist der Film schlichtweg, wenn Trainer Blake sein Team trainiert, die Jungs langsam Form annehmen, sich miteinander zurechtfinden müssen und auch der Humor angesichts von Jasons übertriebenen Methoden immer wieder präsent ist. Hier erzählt der Film eine sicherlich nicht neue, aber dennoch schön anzusehende Geschichte, die Spaß macht, solide Schauspieler bietet und keine Längen aufweist. Dass die Konflikte ebenso wie die Charaktere am Reißbrett entworfen sind (warum muss der Trainer denn nun schon wieder innere Dämonen in Form von Familiendrama und Alkoholproblem mit sich herumtragen), stört gar nicht mal so, da der Unterhaltungswert von vorne bis hinten unerwartet hoch ist. Trotz aller Schwächen macht "Battle of the Year" einfach Spaß, ist kurzweilig und tut keinem weh. Nett.
Note: 3-
BATTLE OF THE YEAR
Hip-Hop-Mogul Dante (Laz Alonso) will beim diesjährigen "Battle of the Year", ein Tanz-Wettstreit im Bereich des sogenannten B-Boying, den Sieg zurück in die USA holen, nachdem die amerikanischen Teams seit fünfzehn Jahren erfolglos waren. Dafür engagiert er den abgehalfterten Ex-Trainer Jason Blake (Josh Holloway), welcher ein Team aus Amerikas besten B-Boys zusammenstellen und somit beim großen Contest antreten will. Blakes Methoden sind anders, aber wirkungsvoll. Er verlangt alles von seinen Jungs ab... allerdings hat er vorerst, mit Hilfe seines jungen Assistenten Franklyn (Josh Peck), alle Hände voll damit zu tun, aus den proletenhaften Machos und Angebern überhaupt eine gemeinsame Einheit zu bilden...Es gibt sicher einiges, dass man "Battle of the Year" ankreiden kann. Zuallererst der tiefe Patriotismus, der selbst für mich, der sich an dem großen Verbeugen vor Amerika nicht stört, stellenweise grenzwertig war und mit unpassender Fanfarenmusik, Zeitlupendramatik und pathetischen Reden immer wieder stört. Stellenweise wird hier so dick aufgetragen, dass man meinen könnte, sich in einer reinrassigen Komödie zu wägen... wäre nicht sonnenklar, dass die Macher es hier absolut ernst meinen. Zudem sind die Tanzszenen, trotz einer beeindruckender Choreos, schlichtweg nicht gut eingefangen, verhaspeln sich in schnellem Schnitt und wiederholen ihre ständigen Sprünge und Moves irgendwann so oft, dass man keinen wirklichen Eindruck von der Kunst des Breakdances erhält und irgendwann sogar ein Gefühl der Langeweile aufkommt, an dem auch die (hoffentlich nicht wieder modern werdenden) Splitscreens nichts ändern. Und trotzdem hat "Battle of the Year" etwas: Am besten ist der Film schlichtweg, wenn Trainer Blake sein Team trainiert, die Jungs langsam Form annehmen, sich miteinander zurechtfinden müssen und auch der Humor angesichts von Jasons übertriebenen Methoden immer wieder präsent ist. Hier erzählt der Film eine sicherlich nicht neue, aber dennoch schön anzusehende Geschichte, die Spaß macht, solide Schauspieler bietet und keine Längen aufweist. Dass die Konflikte ebenso wie die Charaktere am Reißbrett entworfen sind (warum muss der Trainer denn nun schon wieder innere Dämonen in Form von Familiendrama und Alkoholproblem mit sich herumtragen), stört gar nicht mal so, da der Unterhaltungswert von vorne bis hinten unerwartet hoch ist. Trotz aller Schwächen macht "Battle of the Year" einfach Spaß, ist kurzweilig und tut keinem weh. Nett.
Note: 3-
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