Eine nette Anekdote: Regisseur David Cronenberg habe ich vor gut fünf Jahren persönlich kennenlernen dürfen, damals spielte ich in seinem Film "Eine dunkle Begierde", der unter anderem auch in Köln gedreht wurde, eine minimale Nebenrolle, an der Seite von Stars wie Viggo Mortensen, Michael Fassbender und Keira Knightley. Cronenberg habe ich dabei als unglaublich freundlichen, geduldigen und versierten Filmemacher kennengelernt, der für alles ein Auge hat und ganz genau weiß, was er möchte. Schade, dass viele seiner Filme in letzter Zeit dabei dennoch nicht überzeugen können, so auch sein neuestes Werk "Maps to the Stars"...
Nein, so richtig funktioniert das hier alles nicht, und das obwohl die Geschichte interessant und die Trailer vielversprechend waren. In alter Cronenberg-Manier bleiben wir den Figuren hier jedoch sehr fern, was als Satire ab und zu gut ist, besonders aber später, wenn die Charaktere und ihre Beziehungen zueinander immer mehr Raum einnehmen, schädlich ist, da wir emotional schlichtweg uninvolviert bleiben. Irgendwann ist es uns recht egal, was mit den eh größtenteils unsympathischen, dabei aber auch menschlichen Figuren passiert, da wir nie ein Teil ihrer Gefühlswelt werden durften, ihnen viel mehr entfernt beim sich selbst zerstören zugesehen haben. Dank einiger Längen und einer recht schwerfälligen Erzählung, die sich dabei auch immer wieder unpassenderweise viel nackter Haut, Brutalität und verbalen Flüchen bedient, braucht man hier trotz knapper 112 Minuten immer wieder ein wenig Durchhaltevermögen um zum Schluss mit einem flotten, aber kühlen Finale abgedient zu werden. Die Schauspieler ziehen sich dabei noch recht gut aus der Affäre, wobei erwartungsgemäß Julianne Moore hervorsticht, welche ihre intrigante und vollkommen durchgedrehte Havana hervorragend spielt und dabei zurecht einige Darstellerpreise einheimsen konnte. Mia Wasikowska bleibt nach wie vor überfordert, während versierte Schauspieler wie John Cusack oder Olivia Williams zu wenig Raum zur Entfaltung kriegen. Unauffällig bleibt auch Robert Pattinson in einer recht austauschbaren Rolle als Chauffeur, während Evan Bird sicher die interessanteste Rolle des Skriptes abbekommen hat, dieser aber schauspieltechnisch nicht wirklich gewachsen war. Insgesamt beherbergt "Maps to the Stars" wenig Licht und viel Schatten. Das Potenzial war natürlich da, aber das sperrige Skript wirft uns die Genres von Satire, Drama, Komödie und Thriller so gewollt entgegen, dass das alles durchschaubar und beliebig bleibt. Gefühle müssen hier leider wieder draußen bleiben.
Note: 4
MAPS TO THE STARS
Die von ihrer Familie verstoßene Agatha (Mia Wasikowska) möchte ins Filmgeschäft einsteigen und ist daher hocherfreut, als sie einen Job beim ehemaligen Hollywood-Superstar Havana Segrand (Julianne Moore) als Assistentin erhält. Doch der Glamour präsentiert auch schnell seine dunklen Seiten. Diese hat der dreizehnjährige Benjie (Evan Bird) schon längst entdecken müssen, da ihn seine Mutter Cristina (Olivia Williams) als Kind in einen großen Film gezwungen und ihn somit zum nächsten Teenie-Idol gemacht hat. Benjie lebt seitdem von großem Geld hin zu bösartigen Drogen und läuft Gefahr, sein Leben vollkommen zu verkorksen...Nein, so richtig funktioniert das hier alles nicht, und das obwohl die Geschichte interessant und die Trailer vielversprechend waren. In alter Cronenberg-Manier bleiben wir den Figuren hier jedoch sehr fern, was als Satire ab und zu gut ist, besonders aber später, wenn die Charaktere und ihre Beziehungen zueinander immer mehr Raum einnehmen, schädlich ist, da wir emotional schlichtweg uninvolviert bleiben. Irgendwann ist es uns recht egal, was mit den eh größtenteils unsympathischen, dabei aber auch menschlichen Figuren passiert, da wir nie ein Teil ihrer Gefühlswelt werden durften, ihnen viel mehr entfernt beim sich selbst zerstören zugesehen haben. Dank einiger Längen und einer recht schwerfälligen Erzählung, die sich dabei auch immer wieder unpassenderweise viel nackter Haut, Brutalität und verbalen Flüchen bedient, braucht man hier trotz knapper 112 Minuten immer wieder ein wenig Durchhaltevermögen um zum Schluss mit einem flotten, aber kühlen Finale abgedient zu werden. Die Schauspieler ziehen sich dabei noch recht gut aus der Affäre, wobei erwartungsgemäß Julianne Moore hervorsticht, welche ihre intrigante und vollkommen durchgedrehte Havana hervorragend spielt und dabei zurecht einige Darstellerpreise einheimsen konnte. Mia Wasikowska bleibt nach wie vor überfordert, während versierte Schauspieler wie John Cusack oder Olivia Williams zu wenig Raum zur Entfaltung kriegen. Unauffällig bleibt auch Robert Pattinson in einer recht austauschbaren Rolle als Chauffeur, während Evan Bird sicher die interessanteste Rolle des Skriptes abbekommen hat, dieser aber schauspieltechnisch nicht wirklich gewachsen war. Insgesamt beherbergt "Maps to the Stars" wenig Licht und viel Schatten. Das Potenzial war natürlich da, aber das sperrige Skript wirft uns die Genres von Satire, Drama, Komödie und Thriller so gewollt entgegen, dass das alles durchschaubar und beliebig bleibt. Gefühle müssen hier leider wieder draußen bleiben.
Note: 4
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