Ben Affleck ist das beste Beispiel: Schauspieler, die sich hinter die Kamera wagen und als Regisseur eigene Filme in die Lichtspielhäuser schaffen, können wunderbar funktionieren. Im Falle Affleck ist man sogar geneigt zu sagen, dass er als Regisseur gar besser ist als (eher limitierter) Schauspieler. Im Falle von George Clooney fällt dies schwerer zu sagen, denn dass der Mann einer der besten Mimen unserer heutigen Zeit ist, dürfte kaum jemand verneinen und da können seine Regiearbeiten noch so gut sein, vor der Kamera möchte man ihn nicht missen... dafür gibts mit "The Ides of March" nun also einen Film von und mit George Clooney. Ob diese Mischung funktioniert?
Mit Filmen über Politik tue ich mich immer ein wenig schwer, da ich selbst recht wenig von Politik verstehe und mich auch nicht übermäßig dafür interessiere. So hatte "Ides of March" bei mir eigentlich von vornherein keine Chance und hat sie dennoch recht optimal genutzt. Clooney schafft es, die Umstände eines Wahlkampfes und die Probleme, die dabei in Sachen Presse, persönliche Probleme und ans Licht kommende Geheimnisse entstehen, spannend wie einen waschechten Thriller zu gestalten. Ohne großartige Längen bleibt man einigermaßen gefesselt vom Geschehen und dabei braucht es eben keine wilden Verfolgungsjagden oder Schießereien, um eine gute Spannung zu erzeugen, denn das erledigen schon die messerscharfen Dialoge und die undurchsichtige, clevere Handlung. Besetzt mit dem Nonplusultra an Stars haben wir hier eine Menge wunderbar nuancierter Schauspieler, die ihr Bestes geben... herausragen tut dabei natürlich der vor gut einem Jahr tragisch verstorbene Philip Seymour Hoffman, der jegliche Szenen an sich reißt. George Clooney genügt eine Routine-Leistung, die dennoch intensiver ist als vieles, was seine Kollegen so treiben, und in starken Nebenrollen wissen Paul Giamatti und Marisa Tomei zu gefallen. Evan Rachel Wood fällt eine Schlüsselrolle zu, ihre Leistung darf gerne als grandios betitelt werden, während Ryan Gosling seine (von mir nicht wirklich gemochte) Standard-Leistung abzieht. Seinen Fans wird es gefallen, die Kritiker jubeln, für mich reicht das aber nicht, auch wenn er die einzelnen Gefühle mittlerweile doch stärker an den Zuschauer bringt als im unterkühlten "Drive". Leider verliert "The Ides of March" zwischendurch ein wenig an Fahrt, ein paar Wendungen weniger, auch wenn sie noch so treffsicher und überraschend sind, hätten gut getan und den Film gegen Ende nicht so sprunghaft und gewollt hakenschlagend wirken lassen. Für einen Polit-Thriller aber eine sehr beachtliche Leistung, denn trotz aller Kälte, einigen liegen gelassenen Chancen und einem Hang zu wenig Tiefgang hat mich das Ganze gepackt... wenn auch nicht über die ganze Länge.
Note: 3+
THE IDES OF MARCH
Der junge Stephen Meyers (Ryan Gosling) arbeitet für den Gouverneur Mike Morris (George Clooney), welcher als Präsident kandidiert und gegen seinen Konkurrenten Pullman momentan einen erbitterten Kampf um die Gewinnung wichtiger Stimmen führt. Meyers ist bekannt dafür, perfekte PR zu entwickeln und bringt Morris dadurch gekonnt immer wieder nach vorne, sichert ihm die Gunst der Wähler. Allerdings machen schon bald Intrigen im innersten Kreis von Morris' Vertrauten die Runde. Als die Geheimnisse Gefahr laufen, an die Presse zu gehen, ist das Chaos perfekt und ausgerechnet Meyers gerät ins Kreuzfeuer...Mit Filmen über Politik tue ich mich immer ein wenig schwer, da ich selbst recht wenig von Politik verstehe und mich auch nicht übermäßig dafür interessiere. So hatte "Ides of March" bei mir eigentlich von vornherein keine Chance und hat sie dennoch recht optimal genutzt. Clooney schafft es, die Umstände eines Wahlkampfes und die Probleme, die dabei in Sachen Presse, persönliche Probleme und ans Licht kommende Geheimnisse entstehen, spannend wie einen waschechten Thriller zu gestalten. Ohne großartige Längen bleibt man einigermaßen gefesselt vom Geschehen und dabei braucht es eben keine wilden Verfolgungsjagden oder Schießereien, um eine gute Spannung zu erzeugen, denn das erledigen schon die messerscharfen Dialoge und die undurchsichtige, clevere Handlung. Besetzt mit dem Nonplusultra an Stars haben wir hier eine Menge wunderbar nuancierter Schauspieler, die ihr Bestes geben... herausragen tut dabei natürlich der vor gut einem Jahr tragisch verstorbene Philip Seymour Hoffman, der jegliche Szenen an sich reißt. George Clooney genügt eine Routine-Leistung, die dennoch intensiver ist als vieles, was seine Kollegen so treiben, und in starken Nebenrollen wissen Paul Giamatti und Marisa Tomei zu gefallen. Evan Rachel Wood fällt eine Schlüsselrolle zu, ihre Leistung darf gerne als grandios betitelt werden, während Ryan Gosling seine (von mir nicht wirklich gemochte) Standard-Leistung abzieht. Seinen Fans wird es gefallen, die Kritiker jubeln, für mich reicht das aber nicht, auch wenn er die einzelnen Gefühle mittlerweile doch stärker an den Zuschauer bringt als im unterkühlten "Drive". Leider verliert "The Ides of March" zwischendurch ein wenig an Fahrt, ein paar Wendungen weniger, auch wenn sie noch so treffsicher und überraschend sind, hätten gut getan und den Film gegen Ende nicht so sprunghaft und gewollt hakenschlagend wirken lassen. Für einen Polit-Thriller aber eine sehr beachtliche Leistung, denn trotz aller Kälte, einigen liegen gelassenen Chancen und einem Hang zu wenig Tiefgang hat mich das Ganze gepackt... wenn auch nicht über die ganze Länge.
Note: 3+
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