"Sin City" war 2005 eine echte Revolution... der erste Film, der sich traute, den als Vorlage genutzten Comic wirklich eins zu eins verfilmen, mit den selben Stilmitteln, originalgetreuen Sätzen und sogar den gleichen Bildern. So wirkte der Film teils wirklich wie ein auf den Bildschirm gezauberter Comic und faszinierte Fans auf der ganzen Welt. Auch ich war ursprünglich begeistert, mit etwas Abstand und der Tatsache, dass dieser Stil mit "The Spirit" oder "Watchmen" bereits optisch starke Nachfolger gefunden hat, ist das Ganze aber gar nicht mehr so beeindruckend...
Wie man bereits sieht: "Sin City" ist bevölkert von Verbrechern, Prostituierten, Pädophilen, Vergewaltigern und allerlei anderen unangenehmen und zumeist skurillen Gestalten. Der Film ist erschreckend brutal (erstaunlich, dass es das Ding ungeschnitten zu uns nach Deutschland geschafft hat), auch wenn der surreale Comicstil, der den Film in Schwarzweiß hält und nur ab und an Farbtupfer, wie beispielsweise Blut oder Make-Up, zulässt, den Gewaltgehalt ab und zu etwas abschwächt. Trotzdem gehts hier extrem zur Sache, abgerissene Körperteile, Kannibalen in voller Action, Enthauptungen, blutige Schießereien... definitiv nichts für Zartbesaitete. Hier kommen wir nun aber zum Problem dieser Verfilmung, denn wer kein Fan der Vorlage ist (oder sie wie ich eben nicht mal kennt), der wird wohl nur wenig Gefallen an dem pausenlosen Morden finden. Das ist alles optisch ziemlich stark und erschafft erinnerungswürdige Bilder, die Actionszenen sind spektakulär, der Look ist faszinierend und etwas Neues. Daran hat man sich aber bald sattgesehen und wird über den Rest der zweistündigen Laufzeit eben nicht mit einer Geschichte belohnt, welche mehr ist als bloßer "Style over Substance". Es ist viel mehr ein sich ständiges nach oben schraubendes Grauen, immer mehr Skurillität, mehr Blut, mehr Gore... aber keine Story, die einen irgendwie fesseln möchte. Dafür ist das Ganze dann doch zu herzlos, die Charaktere bleiben einem trotz ständig erklärender Off-Monologe seltsam fern und wirken tatsächlich wie aus einem Comic-Strip, ohne jeglichen Bezug zur Realität. Das ist alles so dermaßen obskur, dass man oftmals den Kopf schüttelt, als Story funktionieren diese drei Geschichten, die sich nur selten überlappen, leider kaum. Da kann auch der an bekannten Namen sicher nicht arme Cast nichts rütteln, denn sowohl Weltstars wie Bruce Willis, Mickey Rourke, Clive Owen und Benicio Del Toro als auch die als Eye Candy dazugeholten Jessica Alba, Rosario Dawson, Alexis Bledel und die zu früh verstorbene Brittany Murphy haben nicht viel mehr zu tun, als entweder extrem cool oder extrem hilflos oder beides zu sein. Keine große Schauspielkunst ist von nöten, da die bombastischen Bilder den Rest, der da irgendwie sein könnte, bald plattgewalzt haben. Ähnlich wie in "Watchmen" soll das alles furchtbar revolutionär sein, aber es ist kalt, kühl und technisch. Das macht auf Dauer einfach keinen Spaß mehr und ersäuft sich in seiner eigenen Brutalität und dem ständigen "Mehr, Weiter, Krasser!". Immerhin gibt es keine deutlichen Längen und für sich sind die einzelnen Storys schon nicht übel... sie gleichen sich nur zu sehr und halten den Film nicht dauerhaft aufrecht. Wer nur für einen coolen Look ist, für den dürfte "Sin City" genau das Richtige sein. Wer mehr erwartet, dürfte enttäuscht werden.
Note: 3-
SIN CITY
"Sin City" erzählt drei Geschichten in der Stadt der Sünde, welche weitestgehend voneinander unabhängig sind: In der ersten versucht Ex-Sträfling Marv (Mickey Rourke) den Tod seiner geliebten Goldie (Jaime King) zu rächen, während die Polizei, die ihn als Täter verdächtigt, ihm bereits auf der Spur ist. In der zweiten Geschichte gerät Dwight McCarthy (Clive Owen) mit einer Bande Prostituierten in einen Krieg mit einer örtlichen Verbrecherbande. In Story Drei versucht Ex-Cop Hartigan (Bruce Willis) die junge Nancy (Jessica Alba) vor einem verrückten Pädophilen zu beschützen, welcher jedoch der Sohn eines wichtigen Politikers ist...Wie man bereits sieht: "Sin City" ist bevölkert von Verbrechern, Prostituierten, Pädophilen, Vergewaltigern und allerlei anderen unangenehmen und zumeist skurillen Gestalten. Der Film ist erschreckend brutal (erstaunlich, dass es das Ding ungeschnitten zu uns nach Deutschland geschafft hat), auch wenn der surreale Comicstil, der den Film in Schwarzweiß hält und nur ab und an Farbtupfer, wie beispielsweise Blut oder Make-Up, zulässt, den Gewaltgehalt ab und zu etwas abschwächt. Trotzdem gehts hier extrem zur Sache, abgerissene Körperteile, Kannibalen in voller Action, Enthauptungen, blutige Schießereien... definitiv nichts für Zartbesaitete. Hier kommen wir nun aber zum Problem dieser Verfilmung, denn wer kein Fan der Vorlage ist (oder sie wie ich eben nicht mal kennt), der wird wohl nur wenig Gefallen an dem pausenlosen Morden finden. Das ist alles optisch ziemlich stark und erschafft erinnerungswürdige Bilder, die Actionszenen sind spektakulär, der Look ist faszinierend und etwas Neues. Daran hat man sich aber bald sattgesehen und wird über den Rest der zweistündigen Laufzeit eben nicht mit einer Geschichte belohnt, welche mehr ist als bloßer "Style over Substance". Es ist viel mehr ein sich ständiges nach oben schraubendes Grauen, immer mehr Skurillität, mehr Blut, mehr Gore... aber keine Story, die einen irgendwie fesseln möchte. Dafür ist das Ganze dann doch zu herzlos, die Charaktere bleiben einem trotz ständig erklärender Off-Monologe seltsam fern und wirken tatsächlich wie aus einem Comic-Strip, ohne jeglichen Bezug zur Realität. Das ist alles so dermaßen obskur, dass man oftmals den Kopf schüttelt, als Story funktionieren diese drei Geschichten, die sich nur selten überlappen, leider kaum. Da kann auch der an bekannten Namen sicher nicht arme Cast nichts rütteln, denn sowohl Weltstars wie Bruce Willis, Mickey Rourke, Clive Owen und Benicio Del Toro als auch die als Eye Candy dazugeholten Jessica Alba, Rosario Dawson, Alexis Bledel und die zu früh verstorbene Brittany Murphy haben nicht viel mehr zu tun, als entweder extrem cool oder extrem hilflos oder beides zu sein. Keine große Schauspielkunst ist von nöten, da die bombastischen Bilder den Rest, der da irgendwie sein könnte, bald plattgewalzt haben. Ähnlich wie in "Watchmen" soll das alles furchtbar revolutionär sein, aber es ist kalt, kühl und technisch. Das macht auf Dauer einfach keinen Spaß mehr und ersäuft sich in seiner eigenen Brutalität und dem ständigen "Mehr, Weiter, Krasser!". Immerhin gibt es keine deutlichen Längen und für sich sind die einzelnen Storys schon nicht übel... sie gleichen sich nur zu sehr und halten den Film nicht dauerhaft aufrecht. Wer nur für einen coolen Look ist, für den dürfte "Sin City" genau das Richtige sein. Wer mehr erwartet, dürfte enttäuscht werden.
Note: 3-
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