Bei der Oscarverleihung 2004 war "Master & Commander" von Peter Weir einer der Hauptfavoriten auf jede Menge Preise und schließlich einer der Leidtragenden. Als "Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs" nämlich seinen bekannten Siegeszug antrat und elf Oscars mit nach Hause nahm, blieben für Weirs Abenteuer auf hoher See nur noch zwei Preise übrig, trotz jeder Menge Nominierungen. Dennoch hätte mich auch ein größerer Erfolg bei der Preisverleihung wohl kaum daran gehindert, dieses recht mittelmäßige Werk auch schnell wieder zu vergessen.
Eins kann man "Master & Commander" definitiv nicht absprechen: In Sachen Realismus macht dem Film kaum einer etwas vor. Natürlich hat er den spaßigen Popcorn-Blockbustern um den "Fluch der Karibik" voraus, dass das Abenteuer von Jack Aubrey ernst gemeint ist und demnach das zeigen kann, was die familienfreundlicheren Seegemälde nicht können: Was Kanonenkugeln wirklich für einen Schaden an Mensch und Schiff anrichten. Was für eine Übelkeit ein Sturm auf hoher See bei der Crew auslöst. Was es heißt, einen Mann an das tosende Meer zu verlieren. Hier entstehen Szenen von Intensität, die bewegen und gut gemacht sind... leider sind diese über die Laufzeit von deutlich mehr als zwei Stunden dann doch etwas zu selten. Die Geschichte ist recht dünn und der Versuch, uns die Crew und ihr Leben auf See näher zu bringen, klappt nicht so recht, da die meisten der Männer an Bord doch recht blass und auf ihren Stand an Deck reduziert werden. So ist es uns schnell recht egal, wer im Gefecht sein Leben lassen muss und wer überlebt. Kleinere Sidestorys wie die Geschichte des Midshipmans Hollom, der sich selbst für verflucht hält oder die des Naturburschen und Schiffarztes Maturin, gut gespielt von Paul Bettany, wissen zu gefallen, dazwischen gibt es dann aber doch einiges an Leerlauf. Hier wieder eine Wetterkapriole, da wieder ein Lied an Deck, ein kleiner Spaziergang an Land... alles für sich ganz schön gemacht, dennoch zu lang, zu oft, zu wiederholend. Überraschungen sind Mangelware und bis zum offenen und unbefriedigenden Ende ermüdet das Spektakel dann doch desöfteren. Die Actionszenen sind gut gemacht und gefallen durch ihren Realismus, dennoch fällt die Blutarmut auf, was die Schlachten weichgespült wirken lässt... mit einer höheren Altersfreigabe hätte hier mehr bewirkt werden können, denn wenn man das Leben an Bord eines Kriegsschiffes schon echt darbieten will, sollte man auch die unangenehmen, brutalen Seiten nicht aussparen. "Master & Commander" ist somit weder Fisch noch Fleisch und letzten Endes, auch durch die solide, aber dennoch recht gelangweilte Performance von Russell Crowe, eine kleine Enttäuschung.
Note: 4+
MASTER & COMMANDER
Im Jahr 1805 baut Napoleon seine Macht aus. Die Ozeane sind zu Schlachtfeldern geworden und genau auf diesen befindet sich die HMS Surprise unter dem Kommando von Captain Jack Aubrey (Russell Croew). Dieser hat den Befehl, das französische Kaperschiff Acheron zu verfolgen und abzufangen, bevor es nach China durchdringen kann. Die Reise hält jedoch viele Gefahren bereit, über gigantische Stürme auf offener See, Verletzungen an Bord und der Crew, die sich schon bald selbst an die Gurgel gehen möchte...Eins kann man "Master & Commander" definitiv nicht absprechen: In Sachen Realismus macht dem Film kaum einer etwas vor. Natürlich hat er den spaßigen Popcorn-Blockbustern um den "Fluch der Karibik" voraus, dass das Abenteuer von Jack Aubrey ernst gemeint ist und demnach das zeigen kann, was die familienfreundlicheren Seegemälde nicht können: Was Kanonenkugeln wirklich für einen Schaden an Mensch und Schiff anrichten. Was für eine Übelkeit ein Sturm auf hoher See bei der Crew auslöst. Was es heißt, einen Mann an das tosende Meer zu verlieren. Hier entstehen Szenen von Intensität, die bewegen und gut gemacht sind... leider sind diese über die Laufzeit von deutlich mehr als zwei Stunden dann doch etwas zu selten. Die Geschichte ist recht dünn und der Versuch, uns die Crew und ihr Leben auf See näher zu bringen, klappt nicht so recht, da die meisten der Männer an Bord doch recht blass und auf ihren Stand an Deck reduziert werden. So ist es uns schnell recht egal, wer im Gefecht sein Leben lassen muss und wer überlebt. Kleinere Sidestorys wie die Geschichte des Midshipmans Hollom, der sich selbst für verflucht hält oder die des Naturburschen und Schiffarztes Maturin, gut gespielt von Paul Bettany, wissen zu gefallen, dazwischen gibt es dann aber doch einiges an Leerlauf. Hier wieder eine Wetterkapriole, da wieder ein Lied an Deck, ein kleiner Spaziergang an Land... alles für sich ganz schön gemacht, dennoch zu lang, zu oft, zu wiederholend. Überraschungen sind Mangelware und bis zum offenen und unbefriedigenden Ende ermüdet das Spektakel dann doch desöfteren. Die Actionszenen sind gut gemacht und gefallen durch ihren Realismus, dennoch fällt die Blutarmut auf, was die Schlachten weichgespült wirken lässt... mit einer höheren Altersfreigabe hätte hier mehr bewirkt werden können, denn wenn man das Leben an Bord eines Kriegsschiffes schon echt darbieten will, sollte man auch die unangenehmen, brutalen Seiten nicht aussparen. "Master & Commander" ist somit weder Fisch noch Fleisch und letzten Endes, auch durch die solide, aber dennoch recht gelangweilte Performance von Russell Crowe, eine kleine Enttäuschung.
Note: 4+
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