Produzent Jerry Bruckheimer liefert seit Jahren fleißig regelmäßig Blockbuster-Produktionen ab. Auch wenn er da ab und an in Sachen Kassenerfolg daneben gegriffen hat, wie beim 2013 böse gefloppten "Lone Ranger", ist er dennoch ein Garant für kurzweiliges, unterhaltsames Popcorn-Kino, das in erster Linie Spaß machen soll... und im Falle einer "Fluch der Karibik"-Trilogie beispielsweise auch mal diese Grenzen sprengt und weit mehr bietet. So bleibt Bruckheimer auch in den "National Treasure"-Filmen seiner Formel treu und liefert eine Geschichte voller Lücken, der eine rasante und spaßige Hatz entgegensteht, die fabelhaft unterhält.
DAS VERMÄCHTNIS DER TEMPELRITTER
Die Familie Gates ist seit Generationen auf der Suche nach einem sagenumwobenen Schatz, welchen die aztekischen Tempelritter versteckt haben sollen und dessen Aufenthaltsort unbekannt ist. Der jüngste Spross der Familie, Benjamin Gates (Nicolas Cage) hat sein Leben der Auffindung des Schatzes verpflichtet und jagt seit zwei Jahren gemeinsam mit seinem Partner Riley (Justin Bartha) den verschlüsselten Hinweisen nach, welche ihn zu dem Versteck führen sollen. Dabei ist jedoch auch sein früherer Gefährte und heutiger Gegenspieler Ian Howe (Sean Bean) auf der Suche nach dem Templerschatz und Gates dicht auf den Fersen. Der neueste Hinweis führt Gates und Riley zur Unabhängigkeitserklörung, auf dessen Rückseite sie eine Schatzkarte vermuten...
Produzent Jerry Bruckheimer und der für solcherlei Unterhaltungsfilme bekannte Regisseur Jon Turteltaub entwickeln mit "National Treasure" eine spannende und temporeiche Hatz durch bekannte Schauplätze in ganz Amerika. Die Story, die sie dabei um all die Hinweise und Ortschaften stricken, ist natürlich löchrig und steckt voller geschichtlicher Fehler... deswegen sollte niemand den bösen Fehler machen, den Film auch nur in irgendeiner Weise als Geschichtslehrstunde zu verstehen. Das will das Werk aber auch gar nicht sein, anstattdessen will es zwei Stunden lang flotte Unterhaltung mit viel Humor und konsistenter Spannung bieten und dieses Ziel wird ohne Wenn und Aber erreicht. "Das Vermächtnis der Tempelritter" legt von Anfang an ein mörderisches Tempo vor und nimmt dieses bis zum Erreichen des Abspanns auch nicht mehr runter. Die einzelnen Stationen und Hinweise werden abgeklappert, die dabei auftauchenden Hindernisse mehr oder weniger überwunden, mit viel Cleverness und angemessenem, niemals übertriebenem Spektakel. So verläuft der Film sehr linear und ziemlich vorhersehbar, was jedoch gar nichts macht, da der Spaß hier so groß geschrieben wird, dass man über etwaige Storyschwächen nicht im Geringsten nachdenken mag, was bei einem solch hohen Tempo wohl auch kaum möglich gewesen wäre. Hier werden auch in den gefährlichsten Situationen noch Sprüche geklopft und auch für den romantischen Kuss innerhalb einer halb verfallenen Tunnelanlage bleibt noch Zeit... das hat mit Natürlichkeit nichts zu tun, ist aber so launisch, dass es kracht. Turteltaub fährt auch in den standardisierten, aber durchaus spannenden Actionszenen einiges auf, der gelungene Soundtrack liefert einiges an Atmosphäre mit und auch das Skript ist einfallsreich genug, um nicht einmal die Spur einer Länge auftreten zu lassen... das ist alles sehr flott inszeniert und hält hervorragend bei der Stange. Nicolas Cage, der ja schon so manch kollossalen Flop hinnehmen musste, da er dreht wie ein Besessener, liefert als Benjamin Gates eine routinierte Vorstellung ab, Sean Bean als Bösewicht gefällt wie immer, Diane Kruger sicherte sich mit ihrer Performance nach "Troja" den klaren Stand in Hollywood und nervt überraschenderweise kein bisschen, Harvey Keitel als FBI-Agent sorgt für die wohltuende Ruhe... die heimlichen Stars sind jedoch Jon Voight als Benjamins grimmiger Vater und "Hangover"-Star Justin Bartha als sprücheklopfender, stets etwas ängstlicher Sidekick Riley, der für viele Lacher sorgt. Insgesamt ist "Das Vermächtnis der Tempelritter" einfach verflixt unterhaltsam, macht sehr viel Spaß und hält zwei Stunden mit hervorragenden Popcorn-Kino bei der Stange... dass die Geschichte dabei Lücken aufweist und zudem nichts mit realen Ereignissen zu tun hat, ist dabei doch wirklich unwichtig.
Note: 2+
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