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Lethal Weapon 3 - Die Profis sind zurück

Kleine Info am Rande: "Lethal Weapon" zählt zu den Filmreihen, die eigentlich niemals als Franchise gedacht waren. Eigentlich sollten sich Murtaugh und Riggs am Ende des ersten Films trennen, was weitere Fortsetzungen zwar nicht unmöglich, aber schwieriger gemacht hätte. Aber, wie wir wissen, kam alles anders und der Film, welcher das Buddymovie-Genre begründete, zog insgesamt drei erfolgreiche Sequels mit sich... und man kann sich noch immer über diese freuen, denn auch der dritte Teil bietet sehr solide Unterhaltung, reicht aber lange nicht an das komödiantische Feuerwerk des zweiten Teils heran.

LETHAL WEAPON 3


Sergeant Riggs (Mel Gibson) und Sergeant Murtaugh (Danny Glover) werden nach einer missglückten Sprengung einer Bombe zum Streifendienst verdonnert. Dabei werden sie Zeuge, wie ein intriganter Ex-Cop namens Jack Travis (Stuart Wilson) Waffen an Gangs verscherbelt und dabei Kleinkriege zwischen diesen und den örtlichen Polizisten anzettelt. Murtaugh und Riggs wollen den Fall annehmen, doch ihnen kommt Lorna Cole (Rene Russo) vom Geheimdienst in die Quere, welche sich bereits im Vorfeld mit den Taten beschäftigte. Die drei schließen sich zusammen, um den Verbrechern das Handwerk zu legen...

"Lethal Weapon 3" folgt weiterhin seinen Standards: Eine recht mickrige Geschichte, die nur als Alibi herhalten kann, um die beiden Hauptfiguren in eine prikäre Situation nach der anderen zu bringen. Jede Menge lustiger Dialoge, dabei eine passende Chemie zwischen Glover und Gibson. Das funktioniert auch hier alles wieder ziemlich gut und besonders die erste halbe Stunde ist in Sachen Timing, Gag-Trefferquote und Cleverness wirklich vorbildlich geraten. Mit dem Lostreten der eigentlichen Geschichte stagniert der Film dann aber relativ bald, es ist ersichtlich, dass Teil 3 an Altbewährtem festhält, diesem aber rein gar nichts Neues mehr hinzuzufügen hat. Die wunderbar choreografierten Actionszenen, der ironische Holzhammer-Humor, Murtaughs ständiges Hoffen auf den baldigen Ruhestand, Riggs' lebensmüde Art, eine kleine Romanze. Alles ganz gut gemacht, aber gerade Teil 2 war in diesen Bereichen aber noch merklich lockerer, aufrichtiger und spaßiger, weswegen Teil 3 im direkten Vergleich wie eine unterhaltsame, aber dennoch merklich schwächere Kopie wirkt. Die Macher haben versucht, das Erfolgskonzept des direkten Vorgängers zu wiederholen, haben dabei aber nicht immer Erfolg, da sie vergessen, auch neue Zutaten hinzuzumischen, um dennoch ein echtes Original zu schaffen. Stattdessen klauen sie bei sich selbst, was immer noch für gute Unterhaltung reicht, bei dem aber das Spezielle einfach fehlt. Zudem treten in der zweiten Hälfte einige Längen auf und auch das Finale ist dann nicht ganz so spektakulär, da wurde mit einer Verfolgungsjagd auf der Autobahn per Motorrad zuvor bereits kräftiger vorgelegt. Aber ach was, die Enttäuschung ist da, aber nicht allzu groß, denn Mel Gibson und Danny Glover agieren erneut mit einer wunderbaren Spielfreude und kitzeln immer wieder willkommene Lacher heraus, Joe Pesci ist als nerviges Anhängsel erneut einfach spitze und auch Rene Russo gefällt als schlagkräftige, weibliche Begleitung und sticht dabei das doch eher langweilige, zweckdienliche Love Interest aus Teil 2 deutlich aus. Für zwei Stunden ist also kurzweiliger Spaß drin, aber langsam ist die Luft aus der Reihe dann doch raus, weswegen es vielleicht gar nicht so übel ist, das mit dem nun noch folgenden Teil 4 auch Schluss ist.

Note: 3


 

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