Sean Bean wird in Filmfankreisen ja bereits als wandelnder Spoiler bezeichnet. Zumindest ansatzweise stimmt das, denn Beans Charaktere sterben relativ häufig in seinen Filmen, auch wenn dem gegenüber auch eine nicht unbedingt kleine Anzahl an Streifen steht, in welchen er ungeschoren davorkommt. Die Titel werde ich hier natürlich nicht nennen, um nichts vorwegzunehmen... aber immerhin kann man sich also doch nicht ganz sicher sein, ob Beans Figur nun abnippelt oder nicht. Auch in "Black Death", einem historischen Thriller mit Horror-Anleihen, spielt er eine tragende Rolle und auch hier lautet die spannende Frage: Stirbt er schon wieder? Viel mehr Aufregendes gibt es hier nämlich leider nicht zu sehen.
Mitte des vierzehnten Jahrhunderts hat die Pest Europa heimgesucht und fordert eine Unzahl an Todesopfern. Als jedoch das Gerücht eines kleinen Dorfes die Runde macht, welches von dem Schwarzen Tod verschont geblieben ist, da diese anscheinend heidnische Rituale durchführen, um ihre Seelen zu bewahren, wird die Kirche hellhörig und schickt den Ritter Ulric (Sean Bean) und seine Mitstreiter auf eine Reise, um den Fall zu untersuchen. Angeführt werden sie von dem jungen Mönch Osmund (Eddie Redmayne), welcher einen eigenen persönlichen Grund hat, sein Zuhause zu verlassen. Doch bereits auf dem Weg warten jede Menge Bedrohungen auf die Gruppe...
Ob Sean Beans Charakter Ulric den Film überlebt, werde ich hier natürlich nicht verraten, denn auch wenn der ganze Murks um seine ständigen Filmtode mittlerweile beinahe eine Art Running Gag geworden ist, würde es dennoch einem dicken Spoiler beikommen und so etwas vermeide ich auf meinem Blog natürlich. Es fällt jedoch schwer, über den Rest von "Black Death" zu reden, denn da gibt es nicht viel. Die Handlung hätte Potenzial gehabt, ist aber sehr dünn und schaut kaum über den Tellerrrand hinaus, bietet keine Überraschungen, ist vollkommen linear und blass. Nachdem die Ritter ihre Reise durch die Wälder Europas begonnen haben, funktioniert die Atmosphäre noch einigermaßen, mit der Ankunft im handlungsziehenden Dorf stagniert der Film jedoch. "Black Death" hat schlichtweg viel zu wenig erzählen und die Story ist so mickrig, dass es sich selbst auf 100 Minuten noch ausgewalzt anfühlt. Da hilft es auch nicht, wenn man die Mordszenen so blutig und ekelerregend wir möglich zeigt, Kehlen durchgeschnitten, Männer gestreckt und Frauen auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden, solcherlei optische Qualen deuten nicht darüber hinweg, dass es der Geschichte an Substanz mangelt. So ganz wird man auch nicht schlau daraus, was die Macher uns nun hier erzählen wollen. Einen Film mit historischer Wichtigkeit können sie kaum im Sinn gehabt haben, dafür sind die Dialoge viel zu stumpf. Trash ist es sicherlich auch nicht, denn dafür nimmt sich der Streifen von Anfang bis Ende viel zu ernst. Und die kleinen Blicke hin zum Horror-Genre, mit leichtem Fantasy-Touch, sind so zart und unkonsequent, dass es auch hierfür nicht reicht. Es scheint, als wüssten die Autoren selbst nicht genau, in welche Richtung sie wollen, was dazu führt, dass der Film nach einer netten ersten halben Stunde in albernem Religions- und Rache-Quark verwurstet wird, ohne dass dabei so etwas wie Spannung oder Tiefe aufkommt. Immerhin ist die Ausstattung wirklich nett, einige schöne Bilder gibt es zu bestaunen, der Detailreichtum ist vorbildlich und die Geschichte offenbart Potenzial, welches später leider nicht mehr genutzt wird (besonders das Finale ist so pathetisch und glatt, dass es einen graust). Sean Bean überzeugt mit einer Präsenz, die wir von ihm gewohnt sind, während Eddie Redmayne in seiner ersten Hauptrolle sehr blass bleibt. Hier deutet noch nichts darauf hin, dass er wenige Jahre später tatsächlich einen Oscar als bester Hauptdarsteller in der Hand halten würde. Die restlichen Nebendarsteller werden verbraten, Carice van Houten hat als kaltblütige Dorfoberste noch ein paar gute Szenen, aber das war es dann auch. Ein ziemlich unentschlossener Film, der über Brutalität, Religion, Historik, Horror, Drama und Action alles so ein bisschen abdecken möchte und dabei scheitert.
Note: 4
BLACK DEATH
Mitte des vierzehnten Jahrhunderts hat die Pest Europa heimgesucht und fordert eine Unzahl an Todesopfern. Als jedoch das Gerücht eines kleinen Dorfes die Runde macht, welches von dem Schwarzen Tod verschont geblieben ist, da diese anscheinend heidnische Rituale durchführen, um ihre Seelen zu bewahren, wird die Kirche hellhörig und schickt den Ritter Ulric (Sean Bean) und seine Mitstreiter auf eine Reise, um den Fall zu untersuchen. Angeführt werden sie von dem jungen Mönch Osmund (Eddie Redmayne), welcher einen eigenen persönlichen Grund hat, sein Zuhause zu verlassen. Doch bereits auf dem Weg warten jede Menge Bedrohungen auf die Gruppe...
Ob Sean Beans Charakter Ulric den Film überlebt, werde ich hier natürlich nicht verraten, denn auch wenn der ganze Murks um seine ständigen Filmtode mittlerweile beinahe eine Art Running Gag geworden ist, würde es dennoch einem dicken Spoiler beikommen und so etwas vermeide ich auf meinem Blog natürlich. Es fällt jedoch schwer, über den Rest von "Black Death" zu reden, denn da gibt es nicht viel. Die Handlung hätte Potenzial gehabt, ist aber sehr dünn und schaut kaum über den Tellerrrand hinaus, bietet keine Überraschungen, ist vollkommen linear und blass. Nachdem die Ritter ihre Reise durch die Wälder Europas begonnen haben, funktioniert die Atmosphäre noch einigermaßen, mit der Ankunft im handlungsziehenden Dorf stagniert der Film jedoch. "Black Death" hat schlichtweg viel zu wenig erzählen und die Story ist so mickrig, dass es sich selbst auf 100 Minuten noch ausgewalzt anfühlt. Da hilft es auch nicht, wenn man die Mordszenen so blutig und ekelerregend wir möglich zeigt, Kehlen durchgeschnitten, Männer gestreckt und Frauen auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden, solcherlei optische Qualen deuten nicht darüber hinweg, dass es der Geschichte an Substanz mangelt. So ganz wird man auch nicht schlau daraus, was die Macher uns nun hier erzählen wollen. Einen Film mit historischer Wichtigkeit können sie kaum im Sinn gehabt haben, dafür sind die Dialoge viel zu stumpf. Trash ist es sicherlich auch nicht, denn dafür nimmt sich der Streifen von Anfang bis Ende viel zu ernst. Und die kleinen Blicke hin zum Horror-Genre, mit leichtem Fantasy-Touch, sind so zart und unkonsequent, dass es auch hierfür nicht reicht. Es scheint, als wüssten die Autoren selbst nicht genau, in welche Richtung sie wollen, was dazu führt, dass der Film nach einer netten ersten halben Stunde in albernem Religions- und Rache-Quark verwurstet wird, ohne dass dabei so etwas wie Spannung oder Tiefe aufkommt. Immerhin ist die Ausstattung wirklich nett, einige schöne Bilder gibt es zu bestaunen, der Detailreichtum ist vorbildlich und die Geschichte offenbart Potenzial, welches später leider nicht mehr genutzt wird (besonders das Finale ist so pathetisch und glatt, dass es einen graust). Sean Bean überzeugt mit einer Präsenz, die wir von ihm gewohnt sind, während Eddie Redmayne in seiner ersten Hauptrolle sehr blass bleibt. Hier deutet noch nichts darauf hin, dass er wenige Jahre später tatsächlich einen Oscar als bester Hauptdarsteller in der Hand halten würde. Die restlichen Nebendarsteller werden verbraten, Carice van Houten hat als kaltblütige Dorfoberste noch ein paar gute Szenen, aber das war es dann auch. Ein ziemlich unentschlossener Film, der über Brutalität, Religion, Historik, Horror, Drama und Action alles so ein bisschen abdecken möchte und dabei scheitert.
Note: 4
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