Eigentlich hätte "Prison Break" besser schon nach der zweiten Staffel enden sollen... diesen Gedanken hat man nun auch bei der finalen Season mehr als einmal. Ein Serien-Event war die Ausbrecher-Serie schon lange nicht mehr und hatte seinen Zenit längst überschritten, immerhin konnte man aber wenigstens erwarten, dass die Autoren nun, da sie zielstrebig auf ein klares Ende zusteuern konnten, schonungslos Vollgas geben würden. Dass sie das nicht tun und noch dazu eine Story kreieren, die so himmelschreiend blöde ist, dass es an Verarsche grenzt, das sind nur zwei der Punkte, weshalb "Prison Break" nun beinahe das schlechteste Serienende erhalten hat, dass man sich vorstellen konnte.
Die Autoren von "Prison Break" haben sich mittlerweile selbst mehrere Stolpersteine gelegt. Mit dem Wunsch, die Geschichte möglichst groß und weitreichend weiterzustricken, verlassen sie nun endlich alle Gefilde von logischen Zusammenhängen, verraten dabei ihre Charaktere und spinnen ein Netz aus Intrigen, Verrat, finsteren Plänen und ständigen Diebstählen und Einbrüchen, knallenden Pistolen und nicht enden wollenden Verfolgungsjagden, dass schon bald nur noch ermüdet und auch bei näherem Hinsehen nicht wirklich einen Sinn ergibt. Dass Scofield und Co. nun von der Regierung rekrutiert werden, um geheime Pläne zu sichern, die dabei helfen sollen, gegen die ach so fiesen Anzugträger vorzugehen, das ist nicht nur ziemlich stumpfsinnig, sondern nach wenigen Folgen auch schon völlig langweilig. Nachdem die ersten paar Folgen tatsächlich noch im durchschnittlichen Mittelmaß stecken, mit ein paar gelungenen Spannungssequenzen und überraschender Konsequenz gehandelt wird, macht man immer noch weiter, obwohl nach gut der Hälfte der Staffel bereits Schluss sein könnte, saugt sich weitere Fäden aus den Fingern, die unlogisch, vorhersehbar und blödsinnig sind und lässt das ganze Debakel sich immer wieder im Kreis drehen. Würden die ganzen Charaktere nicht ständig die Loyalitäten ihrer Kameraden in Frage stellen und damit lahme Konflikte hervorrufen, würden sie nicht alle immer wieder aus verwirrenden Gründen die Seiten wechseln und ständig in neue Schießereien und Verfolgungsjagden verwickelt werden (die kaum im Sinne der "Handlung" stehen, sondern nur dafür da sind, um zumindest immerhin ein bisschen schwache Action zu bieten), die vierte Staffel dürfte wohl kaum sechs Folgen dauern. Hier wird klar, wie gradlinig die ganze Chose eigentlich ist, aber man macht hier so ein großes Brimborium um all diese Geheimnisse, die eigentlich keine sind, dass die ganze Story unendlich gestreckt wird, was das Werk irgendwann zu einer wahren Geduldsprobe für die Nerven macht. Mit allen Klischees wird gespielt: Totgeglaubte kehren wieder (was jedoch nie überraschend geschieht), ein paar Figuren werden gekillt (was bis auf einen Fall unemotional geschieht und keinerlei nennenswerte Folgen hat) und natürlich muss eine der Figuren auch noch von einer tödlichen Krankheit ereilt werden. Wie das passiert? Zwei kleine Sätzchen im Drehbuchgepinsel, die vorher nie eine Rolle spielten und die Sache ist geritzt. Die Schauspieler haben dabei kaum Möglichkeiten, zu glänzen, während Wentworth Miller sich immerhin ein bisschen weiter bessert, werden grandiose Mimen wie Wade Williams oder Robert Knepper mehr oder weniger mitgeschleift, ohne dass sich genau erschließt, wieso die nun wieder mit dabei sind. Und dann hätten wir da noch Neuzugänger Michael Rapaport, der wohl noch nie so unglaubwürdig und chargierend unterwegs war. "Prison Break" ist in seiner finalen Staffel nur noch reine Geldmacherei, die Ausschlachterei einer Geschichte, die längst zu Ende war und sich hier auch so anfühlt. Bis auf eine mittelmäßige erste Hälfte gibt es hier wirklich wenig zu mögen, es ergibt keinen Sinn und wird schließlich auch noch im Kitsch ersoffen. Aber immerhin ist es nun vorbei... nachdem man sich auch noch den unsinnigen, nachgeschobenen Spielfilm gegeben hat, der nach dem offiziellen Ende loslegt und ein paar offene Fragen klären soll. Das macht es nicht besser, denn auch dieser hat null Originalität zu bieten und beantwortet im Grunde nur eine offene Frage und zwar, was es mit dem Verbleib eines zwischenzeitlich wie vom Erdboden verschluckten Charakters auf sich hat. Aber das ist auch keine weitreren 90 Minuten wert.
Note: 4-
PRISON BREAK - STAFFEL 4
Als Michael Scofield (Wentworth Miller) nach seinem geglückten Ausbruch aus Sona für den Tod an seiner geliebten Sara (Sarah Wayne Callies) Rache an Gretchen (Jodi Lyn O'Keefe) nehmen möchte, stoßen er und seine Gefährten Lincoln (Dominic Purcell), Mahone (William Fichtner) und die ebenfalls ausgebüchsten Sucre (Amaury Nolasco) und Bellick (Wade Williams) auf den FBI-Agenten Don Self (Michael Rapaport). Dieser engagiert die clevere Ausbrecherbande, um einen vernichtenden Schlag gegen die übermächtige Company und ihren General Krantz (Leon Russom) auszuführen: Den Diebstahl eines Geräts namens "Scylla"...Die Autoren von "Prison Break" haben sich mittlerweile selbst mehrere Stolpersteine gelegt. Mit dem Wunsch, die Geschichte möglichst groß und weitreichend weiterzustricken, verlassen sie nun endlich alle Gefilde von logischen Zusammenhängen, verraten dabei ihre Charaktere und spinnen ein Netz aus Intrigen, Verrat, finsteren Plänen und ständigen Diebstählen und Einbrüchen, knallenden Pistolen und nicht enden wollenden Verfolgungsjagden, dass schon bald nur noch ermüdet und auch bei näherem Hinsehen nicht wirklich einen Sinn ergibt. Dass Scofield und Co. nun von der Regierung rekrutiert werden, um geheime Pläne zu sichern, die dabei helfen sollen, gegen die ach so fiesen Anzugträger vorzugehen, das ist nicht nur ziemlich stumpfsinnig, sondern nach wenigen Folgen auch schon völlig langweilig. Nachdem die ersten paar Folgen tatsächlich noch im durchschnittlichen Mittelmaß stecken, mit ein paar gelungenen Spannungssequenzen und überraschender Konsequenz gehandelt wird, macht man immer noch weiter, obwohl nach gut der Hälfte der Staffel bereits Schluss sein könnte, saugt sich weitere Fäden aus den Fingern, die unlogisch, vorhersehbar und blödsinnig sind und lässt das ganze Debakel sich immer wieder im Kreis drehen. Würden die ganzen Charaktere nicht ständig die Loyalitäten ihrer Kameraden in Frage stellen und damit lahme Konflikte hervorrufen, würden sie nicht alle immer wieder aus verwirrenden Gründen die Seiten wechseln und ständig in neue Schießereien und Verfolgungsjagden verwickelt werden (die kaum im Sinne der "Handlung" stehen, sondern nur dafür da sind, um zumindest immerhin ein bisschen schwache Action zu bieten), die vierte Staffel dürfte wohl kaum sechs Folgen dauern. Hier wird klar, wie gradlinig die ganze Chose eigentlich ist, aber man macht hier so ein großes Brimborium um all diese Geheimnisse, die eigentlich keine sind, dass die ganze Story unendlich gestreckt wird, was das Werk irgendwann zu einer wahren Geduldsprobe für die Nerven macht. Mit allen Klischees wird gespielt: Totgeglaubte kehren wieder (was jedoch nie überraschend geschieht), ein paar Figuren werden gekillt (was bis auf einen Fall unemotional geschieht und keinerlei nennenswerte Folgen hat) und natürlich muss eine der Figuren auch noch von einer tödlichen Krankheit ereilt werden. Wie das passiert? Zwei kleine Sätzchen im Drehbuchgepinsel, die vorher nie eine Rolle spielten und die Sache ist geritzt. Die Schauspieler haben dabei kaum Möglichkeiten, zu glänzen, während Wentworth Miller sich immerhin ein bisschen weiter bessert, werden grandiose Mimen wie Wade Williams oder Robert Knepper mehr oder weniger mitgeschleift, ohne dass sich genau erschließt, wieso die nun wieder mit dabei sind. Und dann hätten wir da noch Neuzugänger Michael Rapaport, der wohl noch nie so unglaubwürdig und chargierend unterwegs war. "Prison Break" ist in seiner finalen Staffel nur noch reine Geldmacherei, die Ausschlachterei einer Geschichte, die längst zu Ende war und sich hier auch so anfühlt. Bis auf eine mittelmäßige erste Hälfte gibt es hier wirklich wenig zu mögen, es ergibt keinen Sinn und wird schließlich auch noch im Kitsch ersoffen. Aber immerhin ist es nun vorbei... nachdem man sich auch noch den unsinnigen, nachgeschobenen Spielfilm gegeben hat, der nach dem offiziellen Ende loslegt und ein paar offene Fragen klären soll. Das macht es nicht besser, denn auch dieser hat null Originalität zu bieten und beantwortet im Grunde nur eine offene Frage und zwar, was es mit dem Verbleib eines zwischenzeitlich wie vom Erdboden verschluckten Charakters auf sich hat. Aber das ist auch keine weitreren 90 Minuten wert.
Note: 4-
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