Nicht nur ich dürfte verwundert gewesen sein, nachdem die zweite Staffel von "Prison Break" ihr Ende gefunden hatte. Im Grunde wurden zumindest handlungstechnisch die meisten Fäden bereits zu einem Abschluss geführt: Lincoln wurde freigesprochen, die Präsidentin hatte sich verabschiedet und Scofield und Sara waren so gut wie über der Grenze. Mit einem Happy End hätte die Serie einen netten Abschluss finden können, aber nein, so einfach ist es dann doch nicht, denn die Kuh muss weiter gemolken werden, also werden einfach noch zwei weitere Staffeln produziert, obwohl die Geschichte dies nicht hergibt... weswegen einfach neue Fässer aufgemacht werden.
Schade, es hätte doch noch gut zu Ende gehen können. Leider wollten die kreativen Köpfe hinter "Prison Break" noch keinen Schlussstrich ziehen... und dies muss der Zuschauer nun ausbaden, denn der dritten Staffel fehlt es beinahe an allem, was die ersten beiden Seasons noch zu einem kurzweiligen und spannenden Serienerlebnis machte. Zuvor wurde sich beschwert, dass mit Staffel 2 der interessanteste Handlungsort, ein Gefängnis, wegfiel... also haben die Macher unseren Ausbrecher einfach in ein zweites Gefängnis gesteckt, welches natürlich viel brutaler und gefährlicher daherkommt als Fox River. Dies sorgt allerdings nicht für ein Plus an Spannung. Freut man sich anfangs noch, mehr von dem üblen Gefängnisalltag zu sehen und wieder einem spektakulären Ausbruchsversuch beizuwohnen, wird die Lage schnell ernüchternd, denn etwas Brauchbares ist den Autoren dabei nicht eingefallen. Der Plan, den Scofield diesmal ausheckt, ist nicht halb so gewieft und clever wie der aus der ersten Staffel, die letztendliche Durchführung eine vorhersehbare und weitestgehend spannungsarme Angelegenheit, bei welcher sich an tumben Thriller-Klischees bedient wird und wirklich originelle Ideen Mangelware sind. Auch die Story außerhalb des Gefängnisses überzeugt kaum und liefert nur Standard-Ware, mit den bereits bekannten Logikfehlern, ständigen unnachvollziehbaren Verhaltenweisen der Charaktere und Wendungen, die nur dazu da sind, um ein wenig Spannung zu generieren, jedoch kaum im Dienste der Geschichte stehen. Es wirkt alles einfach fahrig, ideenlos und wie der verzweifelte Versuch, noch einmal an die erste Staffel heranzukommen, doch dieser scheitert maßlos. Leidtragend sind dabei auch die Figuren, die wie Ballast mitgeschleppt werden, obwohl eigentlich gar nichts Interessantes mehr über sie zu erzählen ist. Die Lösung: Man schustert ihnen vollkommen skurille Wendungen auf den Hals, welche den Charakteren kaum gerecht werden. Besonders negativ fällt dies bei dem Ex-Wärter Brad Bellick auf, welcher nur noch ein Schatten seiner selbst ist, und auch Robert Kneppers genialer T-Bag wird traurigerweise komplett beschnitten. Während Scofield und Lincoln wie gewohnt durch die Handlung leiten, dabei aber kaum Interessantes vorzuweisen haben, sind es sogar die Neuzugänge, die ein wenig frisches Blut bringen, doch auch die guten Leistungen von Jodi Lyn O'Keefe und Robert Wisdom gefallen nicht auf Dauer, da ihnen das Drehbuch mehr als einmal einen Strich durch die Rechnung macht. Immerhin wird es im Mittelteil mit einigen netten Ideen aber nochmal spannend, während das Finale wieder enttäuscht und man kann nicht leugnen, dass Panama als Handlungsort interessant ist und eine wohltuende Abwechslung von den Vereinigten Staaten ist. Am Ende verbindet sich das Ganze doch relativ solide und führt zu einem Abschluss, der mal wieder keiner ist, da ja noch eine vierte (und letzte) Season kommen muss. Hoffentlich wird es ein würdiger, denn Staffel 3 ist schon ein ziemlicher Fauxpas gewesen.
Note: 4
PRISON BREAK - STAFFEL 3
Michael Scofield (Wentworth Miller) hat einfach kein Glück: Nach einer beinahe gelungenen Flucht landet er im Knast von Panama, Sona, welcher noch ein ganzes Stück ungemütlicher und gefährlicher daherkommt als Fox River. Denn hier halten die Wachen seit einem brutalen Aufstand der Insassen Abstand und lassen die Gefangenen in den Mauern ihr Ding machen... dies hat der brutale Hüne Lechero (Robert Wisdom) ausgenutzt, um die Kontrolle über den Hof zu übernehmen. Unterdessen versucht Lincoln (Dominic Purcell) alles, um seinen Bruder aus dem Gefängnis zu befreien. Dies wird jedoch dadurch erschwert, dass sein Sohn LJ (Marshall Allmann) von einer undurchsichtigen Agentin namens Morgan (Jodi Lyn O'Keefe) entführt wird, um Scofield und Lincoln zu erpressen, einen Gefangenen aus Sona herauszuschmuggeln: James Whistler (Chris Vance). Auf den wurde nur leider im Gefängnis ein Kopfgeld ausgesetzt...Schade, es hätte doch noch gut zu Ende gehen können. Leider wollten die kreativen Köpfe hinter "Prison Break" noch keinen Schlussstrich ziehen... und dies muss der Zuschauer nun ausbaden, denn der dritten Staffel fehlt es beinahe an allem, was die ersten beiden Seasons noch zu einem kurzweiligen und spannenden Serienerlebnis machte. Zuvor wurde sich beschwert, dass mit Staffel 2 der interessanteste Handlungsort, ein Gefängnis, wegfiel... also haben die Macher unseren Ausbrecher einfach in ein zweites Gefängnis gesteckt, welches natürlich viel brutaler und gefährlicher daherkommt als Fox River. Dies sorgt allerdings nicht für ein Plus an Spannung. Freut man sich anfangs noch, mehr von dem üblen Gefängnisalltag zu sehen und wieder einem spektakulären Ausbruchsversuch beizuwohnen, wird die Lage schnell ernüchternd, denn etwas Brauchbares ist den Autoren dabei nicht eingefallen. Der Plan, den Scofield diesmal ausheckt, ist nicht halb so gewieft und clever wie der aus der ersten Staffel, die letztendliche Durchführung eine vorhersehbare und weitestgehend spannungsarme Angelegenheit, bei welcher sich an tumben Thriller-Klischees bedient wird und wirklich originelle Ideen Mangelware sind. Auch die Story außerhalb des Gefängnisses überzeugt kaum und liefert nur Standard-Ware, mit den bereits bekannten Logikfehlern, ständigen unnachvollziehbaren Verhaltenweisen der Charaktere und Wendungen, die nur dazu da sind, um ein wenig Spannung zu generieren, jedoch kaum im Dienste der Geschichte stehen. Es wirkt alles einfach fahrig, ideenlos und wie der verzweifelte Versuch, noch einmal an die erste Staffel heranzukommen, doch dieser scheitert maßlos. Leidtragend sind dabei auch die Figuren, die wie Ballast mitgeschleppt werden, obwohl eigentlich gar nichts Interessantes mehr über sie zu erzählen ist. Die Lösung: Man schustert ihnen vollkommen skurille Wendungen auf den Hals, welche den Charakteren kaum gerecht werden. Besonders negativ fällt dies bei dem Ex-Wärter Brad Bellick auf, welcher nur noch ein Schatten seiner selbst ist, und auch Robert Kneppers genialer T-Bag wird traurigerweise komplett beschnitten. Während Scofield und Lincoln wie gewohnt durch die Handlung leiten, dabei aber kaum Interessantes vorzuweisen haben, sind es sogar die Neuzugänge, die ein wenig frisches Blut bringen, doch auch die guten Leistungen von Jodi Lyn O'Keefe und Robert Wisdom gefallen nicht auf Dauer, da ihnen das Drehbuch mehr als einmal einen Strich durch die Rechnung macht. Immerhin wird es im Mittelteil mit einigen netten Ideen aber nochmal spannend, während das Finale wieder enttäuscht und man kann nicht leugnen, dass Panama als Handlungsort interessant ist und eine wohltuende Abwechslung von den Vereinigten Staaten ist. Am Ende verbindet sich das Ganze doch relativ solide und führt zu einem Abschluss, der mal wieder keiner ist, da ja noch eine vierte (und letzte) Season kommen muss. Hoffentlich wird es ein würdiger, denn Staffel 3 ist schon ein ziemlicher Fauxpas gewesen.
Note: 4
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