Ich liebe Musicals. Gut möglich, dass ich das irgendwann auf diesem Blog schon einmal gesagt habe, aber doppelt hält ja bekanntlich besser. Deswegen: Ja, ich mag sie einfach und auch die Filmversionen bekannter Bühnenstücke, wie "Mamma Mia!" oder "Sweeney Todd", haben es mir einfach angetan, beeindrucken mich immer wieder damit, wie die Gefühle der meist eher seichten Geschichten durch starke Songs präsentiert werden können... ein Stilmittel, welches ja auch die Disney-Klassiker prägt. Nun mit "Rock of Ages" also ein Musical aus der Rock-Abteilung und auch dieses glänzt genau mit den positiven Seiten seiner Kollegen, auch wenn der große Jubel diesmal ausbleibt.
Die jungen Musikbegeisterten Sherrie (Julianne Hough) und Drew (Diego Boneta) treffen in Los Angeles in dem Club "Bourbon Room" aufeinander. Drew verschafft Sherrie dort einen Job und ermöglicht ihr einen Anfang für das Leben in Hollywood. Beide träumen davon, eines Tages auf der großen Bühne zu stehen, wie der Altstar und Rocklegende Stacee Jaxx (Tom Cruise), der mit einem Auftritt im Bourbon seine Solokarriere beginnen soll. Der Inhaber des Clubs, Dennis Dupree (Alec Baldwin), erhofft sich davon Rekordeinnahmen, doch Jaxx ist ein Säufer und scheint vom echten Leben nur noch herzlich wenig mitzubekommen, was ihn unzuverlässig macht. Während sich Sherrie und Drew ineinander verlieben, hat Dupree also damit zu kämpfen, seinen Club vor dem Bankrott zu retten... etwas, was die religiös fanatische Politikerin Patricia Whitmore (Catherine Zeta-Jones) liebend gern verhindern möchte, sieht sie die Rockmusik doch als Zeichen Satans an.
Ja, man merkt es bereits, wenn man sich die Handlung knapp durchliest. Stereotype, ein geradliniger, eigentlich recht unwichtiger Plot, der um die alle paar Minuten loslegenden, legendären Rocksongs herumgespannt wurde. Hier gibt es kein Mitfiebern, keine sonderlich wichtige Handlung, sondern einfach nur puren Spaß. Dieser wird sowohl durch die klassischen Ohrwürmer, die aus der langen Geschichte der Rockmusik aus den verschiedensten Ecken zusammengesammelt wurden, als auch durch die hohe Spielfreude der namhaften Besetzung ermöglicht. Die Songs bringen die Geschichte zwar nicht wirklich voran, aber wen stört das denn, wenn die Stars diese so gut rüberbringen und auch optisch dabei einiges rausgeholt wird? Die Liebesgeschichte ist kitschig und wird mit einem vollkommen sinnfreien und minimalen Konflikt, der mit einem einzigen kleinen Gespräch aus der Welt geschafft wäre, in die Länge gezogen, aber wen kümmert es, wenn anstattdessen noch ein paar weitere, schmissige Songs performt werden? Ja, "Rock of Ages" ist sicherlich nicht frei von Fehlern und leistet sich gerade storytechnisch einige herbe Schnitzer, platziert die Lieder auch nicht immer wirklich passend, aber er macht einfach eine Mordslaune. Besonderen Spaß dürfte man haben, wenn man ein Kind der 80er ist (nicht wie ich, der in den doch eher pop-lastigen 90ern aufgewachsen ist), denn dann dürfte es hier doch quasi eine Fahrt zurück in die Jugend geben. Ausstattung und Kostüme sprechen dafür, denn hier wird wirklich alles gegeben, um das Rock-Gefühl zurück zu transportieren. Die Songs gehen heute noch genau so ins Ohr wie damals und man ertappt sich stets bei einem seeligen Grinsen und beim leichten Mitwippen, wenn erneut ein bekanntes Lied angestimmt wird... das ist dann doch schon eine gewisse Art von Magie, auch wenn diese eher durch Berechnung als durch Kreativität entsteht. Die beiden eigentlichen Hauptdarsteller bleiben mit ihrer recht konstruierten Liebesgeschichte schauspielerisch eher blass, offenbaren dafür aber wunderbare Gesangstalente und sind zumindest sympathisch, während die namhafteren Stars hier vollkommen aufdrehen dürfen. Ob Paul Giamatti als schleimiger Manager, Alec Baldwin als verzweifelter Clubbetreiber oder Malin Akerman als knallharte Journalistin, welche ihren eigenen Lüsten verfällt, es ist offensichtlich, dass alle einen Mordsspaß am Set gehabt haben müssen. Sogar Russell Brand, den ich ansonsten ausgesprochen nervig finde, hält sich hier mit einer sehr passenden Rolle angenehm zurück und liefert sogar eine starke Komik-Momente, während Tom Cruise als vollkommen verrückter Rockstar so in seinem Element ist, dass es eine wahre Freude ist, ihm zuzusehen. Einzig Catherine Zeta-Jones und "Breaking Bad"-Star Bryan Cranston bekommen etwas zu wenig Screentime, aber sonst wären die zwei Stunden, die ohnehin sehr flott vorbeigehen, wohl doch etwas zu prall gefüllt. Wie bereits gesagt: "Rock of Ages" ist keine Filmkunst, es ist Freude. Die Liebesgeschichte ist so blass wie ein ungetoastetes Toast, aber der ganze Schmuck drumherum ist so wunderbar und spaßig, dass man das gerne vermisst. Rock'n Roll!
Note: 3+
ROCK OF AGES
Die jungen Musikbegeisterten Sherrie (Julianne Hough) und Drew (Diego Boneta) treffen in Los Angeles in dem Club "Bourbon Room" aufeinander. Drew verschafft Sherrie dort einen Job und ermöglicht ihr einen Anfang für das Leben in Hollywood. Beide träumen davon, eines Tages auf der großen Bühne zu stehen, wie der Altstar und Rocklegende Stacee Jaxx (Tom Cruise), der mit einem Auftritt im Bourbon seine Solokarriere beginnen soll. Der Inhaber des Clubs, Dennis Dupree (Alec Baldwin), erhofft sich davon Rekordeinnahmen, doch Jaxx ist ein Säufer und scheint vom echten Leben nur noch herzlich wenig mitzubekommen, was ihn unzuverlässig macht. Während sich Sherrie und Drew ineinander verlieben, hat Dupree also damit zu kämpfen, seinen Club vor dem Bankrott zu retten... etwas, was die religiös fanatische Politikerin Patricia Whitmore (Catherine Zeta-Jones) liebend gern verhindern möchte, sieht sie die Rockmusik doch als Zeichen Satans an.
Ja, man merkt es bereits, wenn man sich die Handlung knapp durchliest. Stereotype, ein geradliniger, eigentlich recht unwichtiger Plot, der um die alle paar Minuten loslegenden, legendären Rocksongs herumgespannt wurde. Hier gibt es kein Mitfiebern, keine sonderlich wichtige Handlung, sondern einfach nur puren Spaß. Dieser wird sowohl durch die klassischen Ohrwürmer, die aus der langen Geschichte der Rockmusik aus den verschiedensten Ecken zusammengesammelt wurden, als auch durch die hohe Spielfreude der namhaften Besetzung ermöglicht. Die Songs bringen die Geschichte zwar nicht wirklich voran, aber wen stört das denn, wenn die Stars diese so gut rüberbringen und auch optisch dabei einiges rausgeholt wird? Die Liebesgeschichte ist kitschig und wird mit einem vollkommen sinnfreien und minimalen Konflikt, der mit einem einzigen kleinen Gespräch aus der Welt geschafft wäre, in die Länge gezogen, aber wen kümmert es, wenn anstattdessen noch ein paar weitere, schmissige Songs performt werden? Ja, "Rock of Ages" ist sicherlich nicht frei von Fehlern und leistet sich gerade storytechnisch einige herbe Schnitzer, platziert die Lieder auch nicht immer wirklich passend, aber er macht einfach eine Mordslaune. Besonderen Spaß dürfte man haben, wenn man ein Kind der 80er ist (nicht wie ich, der in den doch eher pop-lastigen 90ern aufgewachsen ist), denn dann dürfte es hier doch quasi eine Fahrt zurück in die Jugend geben. Ausstattung und Kostüme sprechen dafür, denn hier wird wirklich alles gegeben, um das Rock-Gefühl zurück zu transportieren. Die Songs gehen heute noch genau so ins Ohr wie damals und man ertappt sich stets bei einem seeligen Grinsen und beim leichten Mitwippen, wenn erneut ein bekanntes Lied angestimmt wird... das ist dann doch schon eine gewisse Art von Magie, auch wenn diese eher durch Berechnung als durch Kreativität entsteht. Die beiden eigentlichen Hauptdarsteller bleiben mit ihrer recht konstruierten Liebesgeschichte schauspielerisch eher blass, offenbaren dafür aber wunderbare Gesangstalente und sind zumindest sympathisch, während die namhafteren Stars hier vollkommen aufdrehen dürfen. Ob Paul Giamatti als schleimiger Manager, Alec Baldwin als verzweifelter Clubbetreiber oder Malin Akerman als knallharte Journalistin, welche ihren eigenen Lüsten verfällt, es ist offensichtlich, dass alle einen Mordsspaß am Set gehabt haben müssen. Sogar Russell Brand, den ich ansonsten ausgesprochen nervig finde, hält sich hier mit einer sehr passenden Rolle angenehm zurück und liefert sogar eine starke Komik-Momente, während Tom Cruise als vollkommen verrückter Rockstar so in seinem Element ist, dass es eine wahre Freude ist, ihm zuzusehen. Einzig Catherine Zeta-Jones und "Breaking Bad"-Star Bryan Cranston bekommen etwas zu wenig Screentime, aber sonst wären die zwei Stunden, die ohnehin sehr flott vorbeigehen, wohl doch etwas zu prall gefüllt. Wie bereits gesagt: "Rock of Ages" ist keine Filmkunst, es ist Freude. Die Liebesgeschichte ist so blass wie ein ungetoastetes Toast, aber der ganze Schmuck drumherum ist so wunderbar und spaßig, dass man das gerne vermisst. Rock'n Roll!
Note: 3+
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