Es werden immer mehr: Ein Blick in die Zukunft verrät uns, dass die altbekannten Avengers rund um Iron Man, Captain America und Co. nicht mehr lange unter sich bleiben werden. Filme zu "Doctor Strange", "Spider-Man", "Captain Marvel" und "Black Panther" sind entweder in Planung oder bereits in der Produktion und werden in den nächsten Monaten und Jahren ins MCU eingeführt. 2015 erschien zudem noch "Ant-Man", der ebenfalls Teil der Avengers werden soll und welcher nun der letzte Film war, den ich mir zur Vorbereitung auf den kommenden "Civil War" noch einmal angesehen habe...
ANT-MAN
Scott Lang (Paul Rudd) wurde gerade frisch aus dem Gefängnis entlassen und hat sich geschworen, niemals wieder einen Diebstahl zu begehen. Als er jedoch mit dem genialen, sich im Ruhestand befindenden Wissenschaftler Dr. Hank Pym (Michael Douglas) in Kontakt kommt, ändert sich sein Leben: Pym hat einen Anzug entwickelt, welcher den Träger auf Ameisen-Größe schrumpfen lassen kann. Doch seine Konkurrenten entwickeln Pym's Formel weiter und wollen diese Technik für den Kampf benutzen. Hier soll Scott ins Spiel kommen, der mit Hilfe des Anzugs die Formel stehlen und somit ein schreckliches Chaos verhindern soll...
Nun also der kleine Ant-Man: Die Erwartungen nach den guten Kritiken waren nicht gerade niedrig und wenn man streng ist, muss man einsehen, dass der Film die Erwartungen nicht ganz erfüllt. Dies hat zum einen den Grund, dass "Ant-Man" eben doch nur die zwar unterhaltsame, aber mittlerweile sattsam bekannte Marvel-Formel auf seinen neuen Helden anwendet. Wir sehen zu, wie er sich erst sträubt, um später dann mit allerlei Technik und Kräften zu einem neuen Superhelden zu werden, der gegen das Böse kämpft. Das ist hier im Kern alles nicht neu und dementsprechend vorhersehbar und konventionell verlaufen hier auch die kompletten 117 Minuten ab, die wir in Filmen wie "Iron Man" oder "Thor" aber eben auch schon mal unterhaltsamer und charmanter gesehen haben. Zudem überzeugen auch die Effekte leider nicht immer, was besonders auffällig ist, wenn die Ameisen selbst mit ins Spiel kommen. Darüber hinaus kann man dem Film aber einen hohen Unterhaltungswert wirklich nicht absprechen. Die Actionszenen sind wunderbar gelungen und die Macher hatten gerade in dem kreativen Größen-Wechsel der Hauptfigur in den diversen Gefechten einige wunderbare Ideen, die sowohl durch Humor als auch durch Rasanz glänzen können. Die etwas "kleineren" Scharmützel haben auch gerade deswegen etwas Besonderes, weil diesmal eben nicht das Ende der Welt auf dem Spiel steht... bezeichnend dafür findet der finale Showdown in einem Kinderzimmer statt, wobei Spielzeugzüge zu Waffen ummodelliert werden. Das ist schon alles ziemlich spaßig, hat auch in einigen Wortgefechten viele gute Lacher zu bieten und weiß auch besonders in Scotts Ausbildung zum Ant-Man mit viel Fantasie und Timing zu überzeugen. Dass ein Held nur so gut ist wie sein Bösewicht, dass ist dann aber im MCU so eine Sache und auch der von Corey Stoll gespielte Antagonist reiht sich hierbei in die Reihe von blassen, aber eben ganz brauchbaren Bösewichten in dieser gigantischen Filmreihe ein, von denen bisher ja nur Loki wirklich überzeugte. Dafür gefallen die restlichen Nebenfiguren, allen voran der von Michael Douglas herrlich schlagfertig gespielte Dr. Hank Pym, der hier im Gegensatz zu den anderen "alten Herren" der Vorgängerfilme (z.B. Robert Redford oder Tommy Lee Jones) eine deutlich größere Rolle übernimmt. Auch top besetzt ist "Lost"-Star Evangeline Lilly, die direkt nach dem Ende des "Hobbit"-Franchises ein weiteres, großes Ding an Land ziehen konnte... über ihre Karriere muss sie sich sicherlich keine Gedanken mehr machen. Und dann ist da natürlich noch Paul Rudd in der Titelrolle, der gewohnt gewitzt, aber auch mit viel Ausstrahlung, Charme und einer Portion Tiefe an die Sache herangeht und somit sympathisch ist, auch wenn er den "Großen" nicht den Rang ablaufen kann. Es wird dennoch schön sein zu sehen, wie er sich dann im "Civil War" an der Seite von Iron Man, Captain America, Black Widow und all den anderen behaupten wird. Einen kleinen Vorgeschmack gibt es da auch schon in "Ant-Man", wenn einer der Avengers einen überraschenden Gastauftritt hinlegt. Fazit: Unterhaltsamer Superheldenfilm der Marke MCU, welcher mit tollen Actionszenen und viel Witz überzeugt. Mit den Kollegen hält er indes nicht mit, dafür ist die bekannte Formel hier doch etwas zu konventionell abgespult.
Note: 3+
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