Fälschlicherweise wurde "Escape Plan" bei seinem Erscheinen als erster gemeinsamer Film der beiden Action-Ikonen Sylvester Stallone und Arnold Schwarzenegger beworben. Das stimmt natürlich so nicht, waren die beiden doch schon in den krachenden "Expendables"-Filmen zusammen zu sehen. Nun ist es aber tatsächlich zum ersten Mal so, dass beide in den Hauptrollen aufeinander treffen, wo Schwarzenegger in dem Zusammentreff allerlei Action-Stars ja nur eine Nebenrolle übernahm. So richtig großartig ist der Film deswegen aber dennoch nicht geworden...
ESCAPE PLAN
Ray Breslin (Sylvester Stallone) ist ein Sicherheitsexperte und lässt sich dabei in Hochsicherheitsgefängnisse einsperren. Bislang ist ihm aus jedem die Flucht gelungen... bis er eines Tages bei einem neuen Auftrag hintergangen und in ein Gefängnis gesperrt wird, welches auf den Ausführungen Breslins beruhen: Eine Flucht scheint unmöglich. Um wieder in die Freiheit zu gelangen und den Verräter zu schnappen, der ihn in diese Lage gebracht hat, schließt sich Breslin mit dem Gefangenen Emil Rottmayer (Arnold Schwarzenegger) zusammen. Gemeinsam entwickeln sie einen halsbrecherischen Fluchtplan...
Mehr als einen soliden Action-Thriller aus der B-Movie-Klasse hat nach dem Sichten des Trailers hier wohl niemand mehr erwartet. Und im Grunde bekommt man da auch genau das, was man erwartet hat: Einen sehr soliden, handwerklich gut gemachten und spaßigen Actioner mit zwei alten Haudegen in guter Form, der auf Logik pfeift, aber immerhin unterhält. Einzig durch seine doch recht interessante und so auch noch nicht gesehene Ausgangssituation sticht "Escape Plan" irgendwie heraus, wobei sich auch dort bereits einige kleine Ungereimtheiten einschleichen, so zum Beispiel, dass man Stallone die oberschlaue Intelligenzbestie nicht so wirklich abnehmen möchte... ganz zu schweigen von Rapper 50 Cent in einer kleinen Nebenrolle als nerdiger Computerfreak. Immerhin muss sich hier aber keiner der namhaften Besetzung so richtige Blöße geben, auch wenn sie alle mehr draufhaben. Schwarzenegger wirkt nie so richtig bedrohlich, Stallone manchmal ein wenig zu gewollt cool und was "Jurassic Park"-Star Sam Neill hier zu suchen hat, wird auch nie so richtig klar, aber immerhin hat man dann neben Vincent D'Onofrio, Amy Ryan und James Caviezel als blasser Bösewicht auch noch ein weiteres bekanntes Gesicht untergebracht. Abgesehen von dem originellen Aufhänger bekommt man hier aber wirklich nur recht überraschungsarme Genre-Ware geboten, nicht so richtig von der Stange, aber eben auch alles andere als neu. Überraschend ist, dass der Schwerpunkt eben nicht so sehr auf krachender Action, sondern auf netter Spannung liegt, was den Film zu einer Art Light-Variante von "Mission: Impossible" macht, wenn sich die beiden Hauptdarsteller nicht mit Fäusten, sondern mit Köpfchen durch den Brutalo-Knast tricksen. Nach Logik abklopfen sollte man das Ganze aber dann bitte doch nicht, denn Ray Breslins Fluchtpläne sind nicht nur vollkommen wirr, sondern auch willkürlich und die Autoren schaffen es, jegliches Detail so zu bauen, dass es den Protagonisten immer wieder zu Gute kommt. Erst gegen Ende warten die Macher dann mit einem etwas pflichtschuldig wirkenden, aber immerhin sauber inszenierten Action-Finale auf, wo auch noch mal etwas in die Luft fliegt und ordentlich geballert wird. Und das lässt sich dann so auch auf den Film als Ganzes übertragen. Er ist wirklich nett gemacht, er langweilt nicht und hat einige wirklich hübsche Szenen zu bieten, als großes Ganzes ist er aber dann auch nur ein laues Lüftchen. Die Zusammenschließung seiner beiden Top-Stars in den Hauptrollen ist dabei tatsächlich das beste Verkaufs-Argument, denn auch wenn man ihnen ihre beiden Rollen nicht so wirklich abnehmen mag, die ironischen Frotzeleien zwischen den beiden sind dann tatsächlich einigermaßen spaßig geworden. Fazit: Solide Action-Ware mit zwei soliden Hauptdarstellern und einer netten Ausgangssituation. Der Rest ist sauber inszeniert, aber leider nicht wirklich originell und schmeißt die Logik in seiner dünnen Geschichte rasch über Bord.
Note: 3-
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